tag:blogger.com,1999:blog-85151198143020555132024-02-20T15:58:42.533+01:00RentnerblogBlogge über Gott und die WeltWilly Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.comBlogger457125tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-19383137777333736452020-05-01T14:25:00.000+02:002020-05-01T14:25:19.589+02:00Ende des Rentnerblogs<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Liebe Leserschaft des Rentnerblogs,<br />
<br />
wir müssen Euch leider mitteilen, dass unser geliebter Ehemann und Vater Willy Marth im April in Karlsruhe verstorben ist.<br />
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Seitdem er das Bloggen für sich entdeckt hatte, war er leidenschaftlich am Werk und hat sich stets über Eure Rückmeldungen und Kommentare gefreut. In seinem Namen möchten wir uns sehr herzlich für Eure treue Leserschaft bedanken.<br />
<br />
Hiermit schliesst nun der Rentnerblog. Während der aktiven Zeit des Blogs von Dezember 2007 bis September 2019 erschienen 456 Posts, die bis heute 621404 Mal aufgerufen und gelesen wurden. Unter den über die gesamte Zeitdauer am häufigsten gelesenen Posts befassten nicht wenige mit dem Themenbereich Stromwirtschaft Energiewende<br />
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<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2013/03/die-energiewende-kollabiert-das.html">Die Energiewende: kollabiert das Stromnetz?</a></li>
<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2018/10/die-schlimmsten-fehler-und-irrtumer-bei.html">Die schlimmsten Fehler und Irrtümer bei der Energiewende</a></li>
<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2016/03/das-marchen-von-der-glattung-des.html">Das Märchen von der Glättung des Windstroms</a></li>
<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2017/10/hybride-und-andere-stromtrassen.html">Hybride und andere Stromtrassen</a></li>
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sowie dem KIT<br />
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<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2013/07/kit-warten-auf-hanselka.html">KIT: Warten auf Hanselka</a></li>
<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2017/02/kit-wirbel-im-vize-prasidium.html">KIT: Wirbel im Vize-Präsidium</a></li>
<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2017/03/der-ruckbau-im-kernforschungszentrum.html">Der Rückbau im Kernforschungszentrum Karlsruhe - langsam und teuer</a></li>
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aber es wurden auch gänzlich andere Themen aus der Heimat Fichtelgebirge und der weiten Welt häufig gelesen</div>
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<ul style="text-align: left;">
<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2010/07/feldspat-quarz-und-glimmer.html">Feldspat, Quarz und Glimmer...</a></li>
<li><a href="http://www.rentnerblog.com/2019/04/die-neue-chinesische-seidenstrae-ein.html">Die Neue Chinesische Seidenstraße - ein Trojanisches Pferd ?</a></li>
</ul>
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Wir laden Euch ein, nochmals die Themenvielfalt wie <a href="http://www.rentnerblog.com/search/label/astrophysik">Astrophysik</a>, <a href="http://www.rentnerblog.com/search/label/geschichte">Geschichte</a>, <a href="http://www.rentnerblog.com/search/label/kunst">Kunst</a>, <a href="http://www.rentnerblog.com/search/label/Sport">Sport</a> oder auch <a href="http://www.rentnerblog.com/search/label/volkswirtschaft">Volkswirtschaft</a> durchzusehen und wünschen Alles Gute.</div>
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Brigitte Marth und Michael Marth</div>
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-9422416158746094042019-09-10T12:56:00.001+02:002019-09-12T21:16:30.632+02:00Weltmacht USA: Lage, Lage, Lage<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Von dem US-amerikanischen Hotel-König<i> Conrad Hilton</i> ist überliefert, dass er auf die Frage nach den drei wichtigsten Kriterien für den Wert einer Immobilie antwortete:<br />
<i><b>Lage, Lage, Lage.</b></i><br />
Tatsächlich ist der Standort (=Lage) das prinzipiell Einzige, welches sich bei einer Immobilie nicht verändern lässt. In der Regel besitzt ein Hotel im Touristenstaat Florida, wegen der Besucherfrequenz, per se einen weitaus höheren Wert, als ein gleichartiges Hotel im abgelegenen, ländlichen Staat Alabama.<br />
<br />
Den gleichen Maßstab kann man auch an ganze Ländereien anlegen. Die USA, welche als gewaltiger "Brocken" zwischen den beiden Weltmeeren Atlantik und Pazifik liegt, ist strategisch viel besser plaziert als beispielsweise Deutschland in seiner europäischen Mittellage. (Der Ausgang zweier Weltkriege mag als Beweis dienen). Aber bei dieser Bilanzierung sollte man nicht vergessen, dass den Amerikanern ihr jetziges Heimatland nicht vom Himmel geschenkt worden ist. Stattdessen wurde es im Laufe von fast vier Jahrhunderten den damals regierenden Weltmächten (Briten, Franzosen, Spanier) in harten Kämpfen abgerungen, zum Teil auch durch eine kluge Ankaufspolitik (siehe Alaska) preiswert erweitert oder durch kaltblütige Annektionen (Hawaii) ganz einfach in Besitz genommen. Der zielstrebige Aufbau des Landes USA ist einzigartig in der neueren Geschichte der Menschheit und soll - da damit ein Jubiläum verbunden ist - in geraffter Form und im Rahmen dieses Blogs gewürdigt werden.<br />
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<b>Erste Besiedelung Amerikas und die "Mayflower"</b><br />
<b><br /></b>Die ersten Europäer kamen zu Anfang des 17. Jahrhunderts an der Ostküste der heutigen USA an. Geplagt durch heimische Religionskriege und Hungersnöte, merkten die Siedler bald, dass sie in ein Schlaraffenland gekommen waren. Die Böden strotzten vor Fruchtbarkeit und überall gab es natürliche Häfen um Schifffahrt zu betreiben. Als besonderes historisches Highlight wird - aus heutiger Sicht - die Ankunft des Schiffes <i>Mayflower </i>auf Cape Cod am 21. November 1620 im Rahmen der amerikanischen Folklore gefeiert. Den Amerikanern steht also nächstes Jahr ein bedeutsames 400er-Jubiläum ins Haus. Die Passagiere der Mayflower (zwei verstarben während der Überfahrt aus England, ein Kind wurde geboren) waren die sogenannten "Pilgerväter" (=<i>Pilgrim Fathers),</i> eine streng religiöse Sekte, welche dem Calvinismus nahe stand.<br />
<br />
Der Kapitän des Schiffes nannte sich Christopher Jones und auch viele Passagiere hörten auf typisch englische Namen, wie Smith, Miller, Ferguson etc. So konnte es nicht ausbleiben, dass zahlreiche traditionsbewusste heute lebende Amerikaner (insbesondere aus vornehmen Familien) ihre Abstammung auf einen Passagier der Mayflower zurückführen möchten. Doch diese genealogischen Bemühungen sind nicht schlüssig, denn die Mayflower müsste, angesichts der zahlreichen Namensbewerber die Größe eins mittleren modernen Kreuzfahrtschiffs gehabt haben. Stattdessen war sie nur ein mittelgroßes Segelboot, das gerade mal 102 Passagiere beherbergen konnte.<br />
<br />
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<b>Der Unabhängigkeitskrieg und die Vertreibung der Briten</b><br />
<b><br /></b>
Die Besiedlung der amerikanischen Ostküste erstreckte sich über ein knappes halbes Jahrhundert hinweg und geschah unter der politischen Aufsicht des britischen Königsreichs. London strukturierte die 1.600 Kilometer lange Landfläche mit ca. 2,5 Millionen Menschen in 13 sogenannte Kronkolonien, wovon die letzte, Georgia im Süden, 1732 gegründet wurde. Allmählich jedoch wuchs unter den Siedlern der Wunsch nach Unabhängigkeit von Großbritannien, was die Briten aber nur dazu ermuterte, ihren amerikanischen Kronkolonien die Steuern und Zölle zu erhöhen. Die Forderung der Siedler nach angemessener Repräsentation im englischen Unterhaus ("no taxation without representation") überhörte London geflissentlich, denn es benötigte diese Einnahmen um seine Kriege gegen Frankreich zu finanzieren. So kam es im Dezember 1673 zu einem revolutionären Akt, der als die "Bostoner Tea Party" in die amerikanische Geschichte einging: als Indianer verkleidet enterten einige Siedler ein britisches Frachtschiff und kippten einige Tonnen Tee schlicht ins Meer.<br />
<br />
London konnte diesen "Aufruhr" nicht zulassen und so kam es zum sogenannten "Unabhängigkeitskrieg" (1775 - 83). Die kampferprobten englischen Krieger waren anfangs in der Übermacht, aber die (heimliche) Unterstützung der Franzosen und das strategische Können des (ehemaligen) preußischen Offiziers Friedrich Wilhelm von Steuben führte 1681 zur Schlacht von Yorktown in Virginia, wo die Briten kapitulieren mussten. Im Frieden von Paris (1683) erkannte Großbritannien die Unabhängigkeit ihrer ehemaligen Kronkolonien an und räumte das Feld.<br />
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<b>Der Louisiana-Deal und die Vertreibung der Franzosen</b><br />
<b><br /></b>
Jetzt waren die Franzosen die unmittelbaren Nachbarn der Vereinigten Staaten. Die Weltmacht Frankreich beherrschte ungefähr das Gebiet, welches heute der "Mittlere Westen" genannt wird. Insbesondere war es der westliche Mississippi bis hinunter nach New Orleans. Damit beherrschte Frankreich den amerikanischen Handel, der über den Golf von Mexiko in die Alte Welt ging, sowie das riesige Gebiet westlich des heutigen amerikanischen Kernlands. Der Präsident Thomas Jefferson schrieb 1802: "Auf diesem Erdball gibt es nur einen einzigen Punkt, dessen Besitzer unser natürlicher und dauerhafter Feind ist. Das ist New Orleans". Üblicherweise wäre die "Lösung" ein Krieg zwischen Amerika und Frankreich gewesen. Aber die Geschichte meinte es anders. In Europa war Napoleon Bonaparte in arge Geldnot geraten, wegen seiner vielen Kriege gegen die Nachbarländer. Er sanktionierte den Verkauf der gesamten Kolonie Louisiana (viel größer als der heutige Bundesstaat Louisiana!) für den Preis von 15 Millionen Dollar. Nie mehr vorher noch nachher haben die Vereinigten Staaten so viel Land für so wenig Geld bekommen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhg5Zx_pmymz4qfyzH681CYVcwGVNYTIttOQrxmvxZE1l2NvKoC2wYon6DL6AbOWEzw9Xe9TWv-9rJu_8DmdWm-KgZ2Yq90z3nShrjqyTMFCixUBC5TSTrVaXP3nq5FKetuGBhNu7tWmeh2/s1600/Untitled-1.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="535" data-original-width="911" height="187" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhg5Zx_pmymz4qfyzH681CYVcwGVNYTIttOQrxmvxZE1l2NvKoC2wYon6DL6AbOWEzw9Xe9TWv-9rJu_8DmdWm-KgZ2Yq90z3nShrjqyTMFCixUBC5TSTrVaXP3nq5FKetuGBhNu7tWmeh2/s320/Untitled-1.png" width="320" /></a></div>
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<i><b>"Louisiana Purchase"</b> 1803 (dunkelgrünes Gebiet)</i><br />
<i>Territorien bis 1810 (hellblau)</i><br />
<i>Gebietsansprüche (hellgrün)</i></div>
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Das Territorium Louisiana war ein Gebiet so groß wie die modernen Länder Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland zusammen. Im Großraum des Mississippibeckens gibt es mehr schiffbare Flusskilometer als im Rest der Welt zusammen. Nirgendwo sonst gibt es so viele Flüsse, die nicht im Hochland entspringen und deren Wasser über so weite Entfernungen (bis zu 3.000 km!) ruhig bis zum Meer fließen. Somit sind diese Flüsse der natürliche Kanal für den ständig wachsenden Handel, führen im Süden zum großen Hafen New Orleans und ermöglichen allen Anliegern die Nutzung von Wasserwegen, was um ein Vielfaches billiger ist als der Transport auf Straßen. Und: die Franzosen waren de facto aus dem Land getrieben.<br />
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<b>"Go west, young man" und die Vertreibung der Spanier</b><br />
<b><br /></b>
Nachdem 1814 die Briten abgezogen waren und die Franzosen Louisiana aufgegeben hatten, war die amerikanische Politik darauf ausgerichtet auch die Spanier - das letzte verbliebene Weltreich - zum Gehen zu bewegen. Im ersten Schritt kaufte man ihnen Florida ab, ein ziemlich großes Territorium. Dann erlaubten die Spanier den USA den teilweisen Zugang zum fernen Westen nördlich des 42. Breitengrads. Ein Problem war Mexiko. Hier ermunterte man die Neuankömmlinge sich in Texas niederzulassen, wodurch schließlich in der Texanischen Revolution 1835/36 die Mexikaner aus diesem Gebiet vertrieben wurden. Im nachfolgenden Krieg gegen Mexico 1846-48 überwältigte man den südlichen Nachbarn, der nun akzeptieren musste, dass sein Staatsgebiet am Südufer des Rio Grande endete.<br />
<br />
Mit Kalifornien, New Mexico und der Region, die heute Arizona, Nevada, Utah und einen Teil von Colorado umfasst, handelt es sich in vieler Hinsicht um natürliche Grenzen. Im Süden fließt der Rio Grande durch eine Wüste, im Norden liegen große Seen und Felsengebirge, wo vor allem in der Ostküste des Kontinents wenige Menschen dicht an der Grenze leben. Und im Westen und Osten gibt es große Ozeane. Nichts mehr bedroht diese USA. Der Goldrausch 1848/49 (nachzulesen bei Jack London) war hilfreich, aber die Einwanderer zog es ohnehin in den Westen. "Go west, young man, go west" war der Schlachtruf. 1867 kaufte man dem klammen Russenzar Alaska für 7,2 Millionen Dollar ab. Zehn Jahre später nahm die transkontinentale Eisenbahn den Betrieb auf. Nun konnte man das ganze Land in einer Woche durchqueren. In weiteren Kriegen beziehungsweise Scharmützeln erlangte man den (zeitweiligen) Besitz der Inselgebiete Puerto Rico, Guam,Kuba und die Philippinen. Die Hawaii-Inseln wurden einfach annektiert und 1903 unterschrieben die USA einen Vertrag mit Exklusivrechten am Panamakanal. Die Vereinigten Staaten waren als Großmacht auf der Weltbühne angekommen.<br />
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<b>Grönland - das Tüpferl aufs i</b><br />
<br />
Immobiliengeschäfte, insbesondere wenn es um ganze Ländereien geht, sind heute viel schwieriger abzuwickeln, als noch vor fünfzig oder hundert Jahren. Das musste selbst der weltweit prominenteste Immo-Händler, der US-Präsident <i>Donald Trump</i>, erkennen. Er wollte den Dänen, am Rande des kürzlichen G7-Treffens in Biarritz die Felsen- und Eisinsel <i>Grönland</i> abschwatzen - und blitzte dabei ab. Die Dänenkönigin <i>Margarete</i> und ihre Ministerpräsidentin <i>Mette Frederiksen</i> lehnten bereits im Vorfeld glatt ab, sodass Donald, deutlich verschnupft, den Abstecher nach Kopenhagen erst gar nicht antrat. Dieses Eiland, nahe am Nordpol gelegen, wäre für die USA als "Blocker" gegen Russland von strategischer Bedeutung gewesen und außerdem vermutet man dort allerhand wertvolle Mineralien vom Erdöl bis zu Seltenen Erden.<br />
<br />
Aber die Messe um Grönland ist noch lange nicht gelesen. Die 50.000 Ureinwohner, welche zum Teil die Politik mitbestimmen, könnten in 10 oder 20 oder 30 Jahren sehr wohl für die Angliederung an die mächtige USA stimmen - und das Mutterland Dänemark stünde mehr oder minder nur noch als Zaungast daneben. Dänemark dürfte sich allerdings wohl auf einen (einstelligen?) Milliardenbetrag freuen und könnte fortan die jährlich 600 Millionen Euro Hilfsgelder für die ferne Insel sparen. Einen Fuß haben die Amerikaner bereits in der Tür mit einer mächtigen Raketenstation, die seit Jahren auf Grönland platziert ist. Da kann in Zukunft noch manches hinzu kommen.<br />
Wait and see!<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg9B4V-6UXb_Nvsaz7nGQJOqU_y1D44xsrp2Iat1rFW7nMN64CEBfbSobL3Pa1zr-BHOw7pITWPnZkvq4bJZnAxZ7et-empLQW-IgQXDO5tP3YQ7tTi-xXRBQ36Kv58-Us8n_J6ZJkymB7M/s1600/USA_-_Google_Maps.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1490" data-original-width="1492" height="319" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg9B4V-6UXb_Nvsaz7nGQJOqU_y1D44xsrp2Iat1rFW7nMN64CEBfbSobL3Pa1zr-BHOw7pITWPnZkvq4bJZnAxZ7et-empLQW-IgQXDO5tP3YQ7tTi-xXRBQ36Kv58-Us8n_J6ZJkymB7M/s320/USA_-_Google_Maps.png" width="320" /></a></div>
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<i><b>Grönland und USA</b> (nach Google Maps)</i><br />
<i>Fläche Grönland: ca. 2 Mio Quadratkilometer</i><br />
<i>Fläche USA: ca 10 Mio Quadratkilometer</i></div>
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-79900624891370888832019-08-19T18:01:00.000+02:002019-08-19T18:01:02.514+02:00Braucht CERN wirklich eine Riesenschleuder ?<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
In den letzten Jahren ist es vergleichsweise still geworden um das <i>Forschungszentrum CERN</i> bei Genf. Die letzte , weltweit registrierte Hurra-Meldung, ist schon sieben Jahre her, als 2012 der experimentelle Nachweis für das sogenannte<i> Higgs-Teilchen</i> gelang. Die beiden Theoretiker <i>Peter Higgs</i> (Schottland) und <i>Francois Englert</i> (Belgien) hatten dieses Kernteilchen schon Jahrzehnte vorher postuliert, aber erst mit dem damals weltweit leistungsfähigsten Beschleuniger <i>LHC (= Large Hadron Collider</i>) konnte es nachgewiesen werden, was den beiden Forschern 2013 den Nobelpreis für Physik einbrachte. Seitdem gab es keinen Anlass mehr für Champagnerparties mit der Marke <i>Veuve Cliquot.</i><br />
<i><br /></i>
Fragt man die Experten in Genf, so ist die Ursache für diese forscherische Flaute die zu geringe Leistung des Kreisbeschleunigers LHC. Kein Wunder, dass man bei Cern inzwischen an einem noch größeren Protonenbeschleuniger plant. Der LHC soll - samt einem upgrade - zwar noch 20 Jahre im Betrieb bleiben, aber inzwischen soll an seiner Seite die Riesenmaschine<i> FCC (= Future Circular Collider)</i> entstehen. Im französisch-schweizerischen Grenzgebiet soll ein 100 Kilometer langer Tunnel mit entsprechend starken Magneten ausgestattet werden. Zum Vergleich: der bestehende Teilchenbeschleuniger LHC besitzt "nur" einen 27 km langen Tunnel. Ersten Planungen zufolge wäre der FCC bis zu 100.000 mal leistungsfähiger als bisherige Anlagen am Cern. Der geringe Krümmungsradius des FCC hat den Vorteil, dass viel höhere Strahlgeschwindigkeiten erreicht werden - ohne befürchten zu müssen, dass die Kernteilchen zur Seite davonfliegen. Der Beschleuniger FCC soll in den fünfziger Jahren in Betrieb gehen und (voraussichtlich) 25 Milliarden kosten. Deutschland wäre mit ca. 20 Prozent unter den Financiers.<br />
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<b>Ziele und Konkurrenten</b><br />
<b><br /></b>
Das <i>Ziel</i> <i>der Experimente</i> am FCC ist - ganz allgemein gesprochen - Licht in das<i> Dunkle Universum</i> zu bringen. Etwa 95 Prozent des Kosmos bestehen aus<i> Dunkler Materie</i> (zu ca 25 %) und<i> Dunkler Energie (</i>ca. 70 %). Zahlreiche Forscherteams haben nach Teilchen und Feldern gesucht, aus denen sie bestehen könnten - ohne Erfolg. Die Dunkle Materie (DM) bewirkt den Zusammenhalt der Galaxien, die Dunkle Energie (DE) sorgt für die Expansion des Kosmos.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmQkA5JxIO4g1WudS4JgJPILGKzmZTXsidxw2gg9_0SguWUqvQGAF1P0Bt8wx4g00ZP_r-FufsT8T_ewZk1lXzwyshBPPfY7ytJK9SDM9g4JoKpfur7g3aExCUmJrXYvjuFpxdJKKK7gq_/s1600/47100626_303.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="394" data-original-width="700" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmQkA5JxIO4g1WudS4JgJPILGKzmZTXsidxw2gg9_0SguWUqvQGAF1P0Bt8wx4g00ZP_r-FufsT8T_ewZk1lXzwyshBPPfY7ytJK9SDM9g4JoKpfur7g3aExCUmJrXYvjuFpxdJKKK7gq_/s320/47100626_303.jpg" width="320" /></a></div>
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<i><i>Das Arsenal der Beschleuniger am CERN</i></i></div>
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<i><br /></i>
Ein wichtiges<i> Modellkonzept</i> der Theoretischen Physik ist die<i> Supersymmetrie (SUSY).</i> Dabei werden Teilchen mit ganzzahligen Spin (Bosonen) und solche mit halbzahligen (Fermionen) ineinander umgewandelt. Allerdings konnte bislang nicht der Nachweis erbracht werden, dass diese Supersymmetrie in der Natur tatsächlich existiert. Insbesondere wurden noch keine<i> Superpartner</i> bekannter Teilchen beobachtet. Seit fast 50 Jahren wird diese Theorie sowie die mit ihr verwandte Stringtheorie von klugen theoretischen Physikern beackert - ohne Erfolg. Auch hier soll der FCC experimentelle Ergebnisse - womöglich neue Kernteilchen - liefern.<br />
<br />
Das Projekt FCC hat <i>Konkurrenz </i>in China und Japan.<i> Chinas</i> Super-Mathematiker<i> Yau,</i> der im Land großen Einfluss besitzt. steht an der Spitze der Promotoren. "Von der Großen Mauer zum Großen Beschleuniger" lautet der Titel des Buches, in dem er seine Visionen der Öffentlichkeit präsentiert. Die Politiker, welche in China allein die Entscheidungen treffen, halten sich bisher noch bedeckt. ---<br />
Auch in<i> Japan</i> gibt es Pläne für einen (linearen) Teilchenbeschleuniger, der unter dem Namen CLIC bekannt ist. Als Standortland müsste Japan den Großteil der Baukosten selbst übernehmen, was seine Nutzung für Ausländer billiger macht. Deutschland hat bereits sein Interesse bekundet und somit den FCC an die zweite Stelle gerückt. Ist es nur Poker oder eine wirkliche Strategie, das vermag derzeit niemand zu sagen.<br />
<br />
<br />
<b>Kritik: Erst Higgs, dann nix?</b><br />
<b><br /></b>
Bei Cern sonnen sich immer noch viele im Erfolg der Higgs-Versuche vor sieben Jahren, als man mit dem umgebauten Beschleuniger LHC eine Punktlandung erzielte: Erst identifizierte man das Higgs-Boson und bereits ein Jahr später kam der Nobelpreis aus Stockholm. Aber nicht wenige altgediente Physiker warnen vor solcher Euphorie in der jetzigen Situation, indem sie sagen: "Wir können nicht erwarten, dass die Natur uns solche Schätze, wie das Higgs, wie reife Äpfel in den Schoß legt. Trotz der viel höheren Kollisionsenergie beim FCC könnte in den avisierten Energiebereich nichts zu finden sein, weil die Versuchsparameter möglicherweise nicht genügend angepasst sind". Dann hieße es also: "Erst Higgs, dann nix" und eine Generation von Astrophysikern würde vergeblich auf den nächsten Nobelpreis warten.<br />
<br />
Die Situation beim Higgs-Teilchen und den gegenwärtig gesuchten SUSY-Teilchen in der DM unterscheiden sich nämlich dramatisch. Higgs war gewissermaßen eine<i> "win-win-Situation".</i> Das Boson war seit 50 Jahren bekannt und durch die theoretischen Physiker Higgs und Englert hinreichend spezifiziert. Der Beschleuniger LHC konnte auf die Eigenschaften des Higgs-Teilchen optimiert werden. Wäre das Teilchen nicht gefunden worden, dann hätte das Standardmodell zur Diskussion gestanden und damit für neue, interessante Aufgaben gesorgt. Ein solches <i>"no-lose-theorem"</i> gibt es bei SUSY nicht. Es kann dort durchaus die Situation eintreten, dass man an der vollkommen falschen Stelle sucht und nichts findet, vielleicht weil Beschleuniger und Detektoren dies verhindern.<br />
<br />
Es gibt schon ExpertInnen, die in der Investition für den FCC ein "25-Milliarden-Euro-Grab" sehen. Eine solche Wissenschaftlerin ist die theoretische Physikern Sabine Hossenfelder am Frankfurter Institute for Advanced Studies. Sie wirft die Frage auf, ob es nicht sinnvoller wäre, das Projekt FCC in Gänze aufzugeben und das Geld in andere Forschungsgeräte zu investieren, die mehr Erkenntnisse erwarten lassen und billiger sind. Sabine hat sogar ein Buch darüber geschrieben mit dem provokanten Titel "Das hässliche Universum", worin sie zu der apodiktischen Feststellung gelangt: <i>"Der FCC ist die 25 Milliarden Euro nicht wert"</i>. Kein Wunder, dass solche Empfehlungen in Genf nicht gut ankommen, wo die Nerven blank liegen. Jemand schrieb ihr (anonym) einen derben Brief zurück, der mit der Aufforderung endete:<br />
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<b>"Fuck you"</b></div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-7649417870437679752019-08-11T16:57:00.000+02:002019-08-12T11:14:15.622+02:00Schottergärten - Gärten des Grauens ?<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<i>Winfried Kretschmann</i>, der ansonsten eher gelassene baden- württembergische Ministerpräsident, wurde fuchsteufelswild als er auf einem Kongress der Grünen auf die neuen, in Mode gekommenen Vorgärten aus Stein und Kies - aber praktisch ohne Rasen, Blumen und Stauden - angesprochen wurde. Der studierte Biologe und langjährige Gymnasiallehrer in diesem Fach bezeichnete diese "Schottergärten" als einen Irrweg, der Steinwüsten entstehen lässt, wo Grünpflanzen notwendig wären, um die CO2-Bilanz zu verbessern.<br />
<br />
Trotzdem, wer mit offenen Augen an den Vorgärten, insbesondere am Stadtrand vorbei geht, kann nicht übersehen, dass eine neue Gartenkultur (des kleinen Mannes?) im Entstehen ist. Immer mehr der früheren biologischen Gartenfläche wird nun mit Steinen bedeckt als dem vorrangigen Gestaltungsmittel. Pflanzen kommen nicht mehr, oder nur noch in geringer Zahl, vor und sind zumeist noch durch einen strengen Formschnitt künstlich gestaltet. Als Steinmaterial beobachtet man vor allem gebrochene Steine mit scharfen Kanten und ohne Rundungen: eben Schotter. Für den gleichen Gartenstil könnte man auch Geröll, Kies oder Splitt verwenden. Kein Vergleich mehr mit den klassischen Steingärten, bei denen die Vegetation noch im Vordergrund stand.<br />
<br />
<br />
<b>Motivation und Umsetzung</b><br />
<b><br /></b>
Umfragen haben zutage gefördert, weshalb ökologisch tote Vorgärten so "beliebt" sind. Offensichtlich haben immer weniger Einfamilienhausbesitzer Zeit und Lust, Gartenarbeit zu verrichten. Was früher Freude bereitete, ist heute zur Last geworden - und das, obwohl die Vorgärten selten größer als hundert Quadratmeter sind und die Renommierfirmen Bosch und Gardena laufend neue Mähroboter und Sprinkleranlagen auf den Markt bringen. Hinzu kommt das Phänomen der Ansteckung: sobald der Nachbar einen angeblich pflegeleichten Schottergarten hat, scheint ein "Virus" alle anderen auch in diese Richtung zu befallen. Hinzu kommt eine neue Gartenästhetik, welche möglicherweise von der japanischen Zen-Kultur angeregt wird. Schließlich sind es natürlich auch die Gartenbaubetriebe, welche die neue Nische ausnutzen. <br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEheLL5j58RDsxZwGJGdi4geKpOCAH9MLheoZictS-MPZo6zAloKwVlflciv0Sv2ATQyLZZGY48pnUL4YOKMwtQliI7eV27jx-hy9sCRBzYwD8DQj_4PjaeZmx8ZfwY3B_4v6_s0jqRSjq4n/s1600/IMG_3563%25281%2529.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="480" data-original-width="640" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEheLL5j58RDsxZwGJGdi4geKpOCAH9MLheoZictS-MPZo6zAloKwVlflciv0Sv2ATQyLZZGY48pnUL4YOKMwtQliI7eV27jx-hy9sCRBzYwD8DQj_4PjaeZmx8ZfwY3B_4v6_s0jqRSjq4n/s320/IMG_3563%25281%2529.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
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<i>Drahtkörbe (Gabione) ersetzen Blumenrabatte und Gartenzäune</i></div>
<i><br /></i>
Und es ist so leicht, eine solche Steinöde anzulegen. Meist muss man nur die Humusschicht des Vorgartens abtragen und den verbleibenden Grund mit einer Plastikfolie abdecken. So kann kein Würmchen und kein Kräutlein von unten mehr durchdringen und der Boden ist auch gleich noch versiegelt. Im Ergebnis ist er so tot wie ein Stück Autobahn und heizt sich ähnlich schnell auf. Manche setzen noch, wie zum Hohn, eine einsame Krüppelkonifere in den Schotter, die dort jahrelang um ihr Leben ringt. Der Gipfel sind die mit Steinen gefüllten Drahtkörbe ("Gabione"), welche häufig Blumenrabatte und selbst Gartenzäune ersetzen. Sie kommen aus dem militärischen Bereich und wurden im Ersten Weltkrieg von den Soldaten als "Schanzkörbe" verwendet. Heute werden die Steine für unsere Hobbygärtner aus Indien und China herangekarrt.<br />
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<b>Aber die Natur bricht sich Bahn</b><br />
<b><br /></b>
Es war der oben erwähnte Grünen-Politiker Kretschmann, der darauf verwies, dass diese neuartigen Schottergärten nicht pflegeleichter sind als normale begrünte Gärten. "Der Löwenzahn weiß sich schon einzunisten. Zudem ist "pflegeleicht" in der Umwelt nicht das entscheidende Kriterium; bei der Natur gilt Reichtum in jeder Beziehung". How! Der Biologielehrer hat gesprochen.<br />
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Aber der Herr Ministerpräsident könnte sich auch täuschen. Immer noch sind effiziente Unkrautvernichter und Insektenkiller (auch für Bienen!) auf dem Markt, die zwar ex lege nicht gespritzt werden dürfen - aber wer kann das schon kontrollieren? Deshalb bemühen sich Naturschutzverbände und ökologisch wohlmeinende Politiker darum, die Steingarteneuphorie wenigstens zu dämpfen. BUND und NABU sind an erster Stelle zu nennen, aber die meisten Kommunal- und Landespolitiker zögern noch. Da und dort werden zwar vereinzelt entsprechende Auflagen in die Bauanträge aufgenommen, aber in der Mehrzahl fürchtet man den Zorn der Bürger und ist entsprechend vorsichtig:<br />
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<i>Schotterverbot und Pflichtbaum,</i> so weit will man derzeit noch nicht gehen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiSezIZdct3OxWp-1hJBsVmaJTWNP7NELYM8R2BBlu5todumVwLsdXSgvKJfMcpd-_cnTdMvG-7F84RzVsGO6uD15DxhNEXVbbbP8uz0BH1cqgG61Zg_xvcT6H7PfiQ9mpDFtajbdfs1hvE/s1600/Untitled.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="432" data-original-width="636" height="217" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiSezIZdct3OxWp-1hJBsVmaJTWNP7NELYM8R2BBlu5todumVwLsdXSgvKJfMcpd-_cnTdMvG-7F84RzVsGO6uD15DxhNEXVbbbP8uz0BH1cqgG61Zg_xvcT6H7PfiQ9mpDFtajbdfs1hvE/s320/Untitled.png" width="320" /></a></div>
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<i>Gemütlich ist es im Kiesbett</i></div>
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-82392995453350232552019-07-31T13:41:00.001+02:002019-08-04T17:57:20.147+02:00Die deutschen Elite-Universitäten: armer Adel<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Im Grunde kann man an den 104 deutschen Universitäten ganz passabel studieren. Die Lehrpläne der einzelnen Fächer unterscheiden sich nicht dramatisch. Das gilt sogar für die mehr technisch ausgerichteten "Technischen Universitäten" (TU), früher allgemein als "Technische Hochschulen" (TH) bezeichnet. Ich kann das selbst für das Fach Physik bezeugen, welches ich (nacheinander) an der Uni München und der (damaligen) Technischen Hochschule München absolviert habe. An der Uni waren die Vorlesungen mehr abstrakt, an der TH mehr anwendungsbezogen. Das hatte unter anderem die Auswirkungen, dass bei den Klausuren an der TH die Lösungen der Differentialgleichungen streng numerisch verlangt wurden, während der Uni-Prof Maak sich mit dem Existenzbeweis einer Lösung begnügte.<br />
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Es war in der Endphase der Schröder-Regierung, als die Ministerialen im Berliner Forschungsministerium im Jahr 2006 die Idee de "Exzellenzinitiative" kreierten. In einem Wettbewerb mit parallel ausgelobtem finanziellen Förderprogramm, sollte mehr Struktur in die deutsche Universitätslandschaft gebracht werden. In einer Art nationaler Wissenschaftsolympiade sollten die besten Universitäten von den nur guten geschieden werden. Die "Highflyer" sollten das Recht erhalten (auf begrenzte Zeit) sich "Elite-Universität" nennen zu dürfen. Ohne es direkt auszusprechen, dachte man an die amerikanischen, englischen und schweizer Hochschulen Stanford, Yale, MIT, und Harvard, ebenso wie an die englischen Oxford, Cambridge und Imperial College, sowie an die schweizer ETH in Zürich.<br />
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<b>Der Exzellenzwettbewerb 2019 - Sieger und Verlierer</b><br />
<b><br /></b>
Inzwischen sind zwei Exzellenzwettbewerbe - in den Jahren 2006 und 2012 - Geschichte. Die Ergebnisse der dritten Wettbewerbs wurden am 19. Juli 2019 bekanntgegeben. Das Verfahren bestand aus zwei Stufen. Zunächst konnten sich die Universitäten im Jahr 2016 für Forschungskooperationen - sogenannte "Exzellenzcluster" - bewerben. Aus den eingereichten 195 Projektanträgen waren Ende 2018 lediglich 57 ausgewählt worden. Um ausgezeichnet zu werden mussten die Universitätsverbünde mindestens drei Cluster vorweisen, Einzeluniversitäten mindestens zwei. Darüber hinaus war eine schlüssige Gesamtstrategie zu präsentieren, die Internationalisierung, forschungsbasierte Lehre etc. erkennen ließ.<br />
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Zu den Siegern in 2019 zählen die Universitäten Aachen, Bonn, Dresden, LMU München, TU München, Tübingen, Konstanz, Hamburg, Heidelberg, der Verbund der drei Berliner Unis (Humboldt, Freie, TU), sowie das KIT in Karlsruhe. Die zwei Münchener Unis sind, im Gegensatz zu den drei Berlinern, getrennt angetreten, weil sich die Rektorate "eine Kooperation nicht verstellen können" Selbstbewusstsein pur! Wer Exzellenzuniversität wird, bleibt es für sieben Jahre und bei erfolgreicher Verteidigung zweier Exzellenzcluster auf Dauer. Als Preisgeld stellen Bund und Land den Siegern insgesamt 148 Millionen Euro zur Verfügung.<br />
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Leer ausgegangen sind die Universitäten Freiburg, Kiel, Braunschweig, Stuttgart, Bochum, Köln, Münster und der Verbund der Universität Hannover mit der dortigen Medizinischen Hochschule. Die Uni Kiel hat bereits angekündigt, dass sie beim nächsten Wettbewerb im Jahr 2026 wieder am Start sein werde.<br />
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<b>Das KIT: adabei</b><br />
<b><br /></b>
Das KIT hatte bei dem Exzellenzwettbewerb 2019 Glück. Ob es das Glück des Tüchtigen war, bleibt offen. Jedenfalls griff die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek höchstpersönlich ein und erhöhte sozusagen per "Ordre de Mufti", die Anzahl der finalberechtigten Cluster von 46 auf 57. Ohne diese beachtliche Aufweitung wäre das KIT (ebenso wie die Uni Heidelberg) nicht in den Endwettbewerb gekommen. Ob das Wiedergutmachung für die Nichtberücksichtigung des Südwestens beim vorlaufenden Batteriewettbewerb war, wo die Uni Münster siegte, bleibt Spekulation.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRmGSWRaoKswQTfj2b7v4l6Z2BUci5IpMNfOy5xVqQqk8HQPk6QPr1r7Mg_EC6FPzWPv-19i2kxJbNiMfrapPQmUO_2JltiL7xXn0Y9FzXQQAzuYKIYz-i86Vw1pmudigm_he8AwXXViLg/s1600/aaa.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="554" data-original-width="670" height="264" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRmGSWRaoKswQTfj2b7v4l6Z2BUci5IpMNfOy5xVqQqk8HQPk6QPr1r7Mg_EC6FPzWPv-19i2kxJbNiMfrapPQmUO_2JltiL7xXn0Y9FzXQQAzuYKIYz-i86Vw1pmudigm_he8AwXXViLg/s320/aaa.png" width="320" /></a></div>
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<i>Präsident Holger Hanselka (vorne links) feiert mit seiner Entourage </i><br />
<i>den Sieg des KIT </i><i>Foto:Breig/KIT</i></div>
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Die Geschichte des KIT bei den früheren beiden Exzellenzwettbewerben ist gescheckt. Beim ersten Wettbewerb 2006 siegte das KIT (zusammen mit den beiden Münchener Unis) überraschend als dritte Universität - und musste dafür einen hohen Preis bezahlen. Das benachbarte Großforschungszentrum KfK in Leopoldshafen wurde auf Betreiben des damaligen Geschäftsführers Popp - ohne sonderliche Mitarbeiterbefragung - schlicht per Quasifusion zum KIT eingemeindet, was der Hauptgrund für die elitäre Wahl war. Auch heute noch sind viele ehemalige Mitarbeiter des KfK der Ansicht, dass der Verlust der Selbstständigkeit dafür ein viel zu hoher Preis war. Egal, im unkontrollierten Überschwang ließ Popp in ganz Karlsruhe Plakate mit der Aufschrift "Wir sind Elite" anbringen. Kurze Zeit darauf ging er, aus sicherlich triftigen Gründen, in den Ruhestand. Beim zweiten Wettbewerb 2012 fiel das KIT durch, obwohl Präsident Hippler vorher lauthals verkündet hatte: "An uns kommt keiner vorbei".<br />
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<b>Einige kritische Anmerkungen</b><br />
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International betrachtet, hat die Exzellenzinitiative nur wenig Aufsehen erregt. Sie wird als eine rein deutsche "Turnübung" katalogisiert. Nach wie vor sind in den allermeisten internationalen Rankinglisten nur zwei bis drei deutsche Universitäten auf den ersten 50 Plätzen zu finden - zumeist die beiden Münchener Unis und Heidelberg. Unter den TOP 10 wurde m. W. noch nie eine deutsche Universität registriert. Der (insgeheime) Wunsch manch deutscher Politiker, einen deutschen akademischen Leuchtturm à la Harvard aufzubauen, hat sich also bislang nicht erfüllt.<br />
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Apropos Harvard: das Standing dieser Universität und die Konditionen, unter denen sie betrieben wird, unterscheiden sich um Lichtjahre von den deutschen Unis. Harvard verfügt über ein Stiftungsvermögen von 50 Milliarden Dollar, über das die Hochschule frei verfügen kann. Dieses vermehrt sich jährlich um die Einschreibegebühren ("Tuition") der 21.000 Studenten, welche bis zu 50.000 Dollar erreichen können. Demgegenüber wird den deutschen Unis jährlich über Bund und Land die sogenannte Grundfinanzierung in der Höhe von einigen hundert Millionen Euros zugewiesen, zuweilen vermehrt um selbst eingeworbene Drittmittel. Die Studiengebühren sind praktisch abgeschafft.<br />
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Die jährlichen Preisgelder aus der Exzellenzinitiative belaufen sich (je nach Anzahl der Cluster) auf rd. 5 bis 15 Millionen Euro und machen in der Regel nicht mehr als ein Prozent der Grundfinanzierung aus, und spielen damit kaum die Abwicklungskosten ein Der Titel "Elite" streichelt also mehr die Seele der Präsidenten und Stadtoberen. Die allermeisten Studenten lässt er kalt, ausgenommen jene, die in den Instituten arbeiten, in denen an den Clustern geforscht wird.<br />
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Unterschiedlich ist auch die wissenschaftliche Qualität der Studienanfänger. Harvard darf sich seine Erstsemester selbst aussuchen und nimmt im Schnitt nicht mehr als fünf Prozent der Applikanten. Den deutschen Unis werden die Abiturienten zumeist "zugewiesen". Oft müssen sie in Förderkursen nachgeschult werden, weil ihr präsentes Gymnasialwissen eigentlich nicht zum Studium ausreicht. So darf es kaum verwundern, wenn die Liste der Nobelpreisträger an deutschen Unis kurz ist. Harvard verfügt derzeit über 39 Nobelpreisträger, das Massachussetts Institute of Technology (MIT) - insgeheim der Namensgeber des KIT - über deren 20.<br />
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Viele deutsche Universitäten sind sogenannte Massenuniversitäten mit 50.000 Studierende oder gar darüber. Die Uni Köln ist dafür ein Beispiel. Ihre 800 Millionen Grundfinanzierung gehen zum großen Teil in die Lehre, für die Forschung bleibt da wenig übrig. So erklärt sich auch das sang- und klanglose Ausscheiden dieser Universität aus der diesjährigen Exzellenzinitiative. Nix mit "Elite" für die Großstadt Köln. Auf mittlere Sicht wird sich daran wohl wenig ändern.<br />
Denn die deutsche Exzellenzinitiative wird noch auf lange Zeit ein Fest bleiben für:<br />
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<i>große Gefühle und geringe Erträge.</i><br />
<i></i><br />
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-89448604599983096702019-07-11T11:38:00.000+02:002019-07-12T09:41:57.535+02:00Zetsches Erbe<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Seinen Abgang von Daimler hat sich der ehemalige Vorstandsvorsitzende <i>Dieter Zetsche </i>sicherlich anders vorgestellt. Dem Nachfolger, den Schweden <i> Ola Källenius</i> muss er ein schweres Erbe hinterlassen. Dieser ist seit 22. Mai 2019 neuer Vorstandschef und muss nun ein schlimmes Problem verwalten: Daimler steht (wieder einmal) knietief im Dieselskandal. Das Unternehmen soll die Abgasreinigung von Dieselautos widerrechtlich manipuliert haben, damit die Behörden getäuscht und die Autokäufer betrogen haben.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLkpX1eQg9_jsCWj97oZSxvR2EOkMP92jQe3T2UamZqlKVbp_tFMnbITKIvncxayxrCwhVPDZjNx5uBx8_bo14SzKBmeegTNue_OGeNGsK9OiOnwYZQdw4y4x6a7FQ54mr91evQRUcXsWE/s1600/0_big.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="210" data-original-width="250" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLkpX1eQg9_jsCWj97oZSxvR2EOkMP92jQe3T2UamZqlKVbp_tFMnbITKIvncxayxrCwhVPDZjNx5uBx8_bo14SzKBmeegTNue_OGeNGsK9OiOnwYZQdw4y4x6a7FQ54mr91evQRUcXsWE/s1600/0_big.jpg" /></a></div>
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<i>Der berühmte Stern</i></div>
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<b>Immer wieder Rückrufe</b><br />
<b><br /></b>
<b><br /></b>
Die aktuellen Rückrufe, welches das Kraftfahrtbundesamt (KBA) vor ca. einem Monat angeordnet hat, beziehen sich auf 60.000 Geländewagen vom Typ Mercedes-Benz GLK 220. Manche Autoanalysten schwadronieren bereits von noch viel größeren Stückzahlen für andere Typen. Denn schon im Sommer 2018 wurde von den Behörden ein Rückruf in Europa von 690.000 Dieselautos des Unternehmens angeordnet. Betroffen waren Varianten der C-, E-, und S-Klasse, sowie verschiedene SUVs. Daimler wies bislang jedoch alle Vorwürfe zurück.<br />
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<b>Schummeleien bei der Software?</b><br />
<b><br /></b>
Das KBA will herausgefunden haben, dass in den Autos eine illegale Abschalteinrichtung zur Abgas- Manipulation verbaut wurde. Diese Software soll den Ausstoß von Stickoxiden auf dem Prüfstand künstlich niedrig gehalten haben. Im täglichen Verkehr hätten die Autos jedoch erheblich mehr Stickoxide ausgestoßen. Eine spezielle Software hielt die Temperatur des Kühlmittelkreislaufes entsprechend niedriger. Allerdings stellte das KBA fest, dass die vorher entdeckte Funktion bei späteren Softwareupdates entfernt worden war. Auf die Frage, welche Verantwortung der heutige Daimler-Vorstandschef für diese Situation habe, sagte ein Werkssprecher: "Herr Källenius gibt persönlich keine Software frei". Trotzdem stellt sich die Frage, wer die ganzen Schummeleien veranlasst hat, als Källenius vorher jahrelang Entwicklungschef bei Daimler war?<br />
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<b>Effizienzprogramme sind notwendig</b><br />
<b><br /></b>
Die Anwürfe auf der technischen Seite haben auch finanzielle Auswirkungen. Daimler musste in diesem Jahr bereits die dritte Gewinnwarnung herausgeben, was die Aktionäre an der Börse sicherlich nicht freut. Auch das von Zetsche noch initiierte Effizienzprogramm "Move" muss nun beschleunigt umgesetzt werden. Für die 60.000 Beschäftigten in der Verwaltung und der Entwicklung gibt es bis 2021 noch keine Kündigungen; danach ist alles offen.<br />
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Es ist fast tragisch, dass der charismatische Daimler-Chef Zetsche nach 13 Jahren so einen schwachen Abgang hat. Aber vielleicht werden ihn die 42 Millionen Euro Pensionszusage (deutscher Rekord!) versöhnlich stimmen.</div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-34510755145569594972019-06-20T16:29:00.003+02:002019-06-20T16:29:45.447+02:00Deutschlands Konzerne werden "grün" - und fordern Staatsknete<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Der Zeitgeist in Deutschland ist "grün" geworden - kein Zweifel, wenn man die Ergebnisse der letzten Wahlen zugrunde legt. Dass dieser <i>"Wind of Change"</i> auch die Wirtschaftsunternehmen, ja sogar die DAX-Konzerne , erfasst hat, ist noch nicht allseits bekannt, soll aber in diesem Blog beispielhaft dargestellt werden. Viele Firmen orientieren ihre Produktlinien und Investitionen neu, ein Vorgang, welcher einem Paradigmenwechsel gleichkommt.<br />
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Und mit beträchtlichen Risiken verbunden ist, denn der neue Markt ist noch keineswegs überschaubar. Deshalb richten sich die Augen nicht weniger Unternehmenschefs nach Berlin: die dortige Regierung hat die "Wende" initiiert und soll deshalb mit Gesetzesänderungen und Subventionen an die Wirtschaft zur Beherrschung ihrer Risiken beitragen. An den Unternehmen VW, RWE und BASF soll diese Metamorphose exemplarisch beschrieben werden.<br />
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<br />
<b>VW setzt auf das Elektromobil</b><br />
<b><br /></b>
Ausgerechnet VW, wird mancher gequält aufstöhnen. Jene Firma, die hauptverantwortlich für den größten Betrugsskandal in der deutschen Industriegeschichte ist. Die (bislang) fast 30 Milliarden Euro für Sanktionen an die amerikanischen Finanzbehörden zahlen musste und von der sich Millionen deutscher Dieselbesitzer immer noch betrogen fühlen. Dieses Unternehmen, welches seinem allmächtigen, aber total unwissenden Chef<i> Martin Winterkorn</i> mit 30 Millionen Euro Abfindung in die Rente schickte und der sich jetzt hoffentlich vor Gericht verantworten muss.<br />
<br />
Der neue VW-Chef,<i> Herbert Diess</i>, bisher vor allem bekannt als leidenschaftlicher Ferrarifahrer, will seinen Kunden zukünftig keine Autos mehr mit Verbrennermotoren verkaufen, sondern nur noch Elektromobile. Zwischendurch hält er Lobreden auf die schwedische<i> Autistin Greta Thunberg</i> und preist die deutschen Schüler für ihre freitäglichen Wut-Demos. Allerdings, wer heute als ehemaliger Polo- oder Golfbesitzer eines der von Diess propagierten E-Mobile kauft, muss sich an kurze Reichweiten, lange Ladezeiten und karge Ausstattung gewöhnen - darüber hinaus aber auch an hohe Kaufpreise. Die E-Renner sollen, dem Vernehmen nach, nicht unter 18.000 Euro zu haben sein; demgegenüber beginnt die VW-Preisliste für gängige Verbrenner bei rd. 12.000 Euro. Wie soll der "kleine Mann", der traditionell für den Großteil des VW-Umsatzes sorgt, dies finanziell packen?<br />
<br />
Nun, Sportfahrer Diess hat auch dafür eine Lösung. Die Bundesregierung in Berlin muss ran, schließlich hat sie - mit ihren überzogenen Abgasgrenzwerten - für diese Malaise gesorgt. Diess´ Ausweg: wenn künftige VW-Kunden schon mehr beim Erwerb ihres Fahrzeugs zahlen müssen, dann sollen sie wenigstens über geringere Betriebskosten entschädigt werden. Also: der Benzinpreis, pardon der Strompreis, muss runter. Dafür soll die Bundesregierung die Atomkraftwerke länger laufen lassen, welche demnächst (spätestens 2022) vom Netz gehen müssen. Aufgrund eines Gesetzes, das vor acht Jahren fast einstimmig im Bundestag beschlossen wurde. Das wäre für Diess ein probates Mittel, denn bekanntlich sorgen Kernkraftwerke für preiswerten Grundlaststrom ohne Emissionen von CO2. Dass der Weiterbetrieb dieser Kraftwerke zu einen Aufschrei in beträchtlichen Teilen der Bevölkerung führen würde, stört Diess nicht. Für dieses Problem sind, aus seiner Sicht, die Politiker verantwortlich.<br />
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<b>RWE mit Lust auf erneuerbare Energien</b><br />
<b><br /></b>
Bei der Hauptversammlung im Mai 2019 hat der RWE-Chef mit dem passenden rheinischen Namen (Rolf Martin<i>) Schmitz </i>den Takt für sein Unternehmen vorgegeben: der einstige Stromriese RWE will nicht mehr in neue Kohlekraftwerke investieren. Stattdessen habe er "Lust auf erneuerbare Energien", verkündete Schmitz in überregionalen Zeitungen. In den letzten sechs Jahren habe das Unternehmen den CO2-Ausstoß um 60 Millionen Tonnen reduziert, entsprechend einem Anteil von 34 Prozent. Noch in diesem Jahr sollen die Transaktionen mit E.ON abgeschlossen werden, mit dem Ergebnis, dass RWE (weltweit) der zweitgrößte Produzent von Offshore-Wind sein wird. In jedem folgenden Jahr sollen 1,5 Milliarden Euro netto zusätzlich in erneuerbare Projekte investiert werden. Bis 2022 sollen alle fünf großen Kernkraftwerke abgeschaltet sein; an deren Stelle wird jedes Jahr 2 bis 3 Gigawatt an "Grünstrom"-Kapazität hinzu kommen. Allerdings: gegenwärtig gewinnt RWE noch mehr als die Hälfte seines Stroms aus Steinkohle und Braunkohle. Der Weg in eine "kohlefreie Ära" ist noch lang.<br />
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Auf diesem steinigen Geläuf erwartet der RWE-Chef Schmitz die Unterstützung der Bundes- und Landesregierung. So veranschlagt er die Entschädigung für den Braunkohleausstieg auf 1,5 Milliarden Euro je Gigawatt Kraftwerksleistung. Ob die Politiker darauf eingehen werden ist noch offen, denn die gesamte Summe liegt um 100 Prozent über den Zahlungen aus dem Topf der Sicherheitsreserve. Weiterhin schlug Schmitz - "Dinosaurier des Jahres"- den Stopp der Umsiedlungen im Braunkohlegebiet Garzweiler kategorisch aus. Die dortige Kohle würde schon in den frühen 2020er Jahren als Brennstoff für die verbleibenden Kraftwerke gebraucht. Für zwei Drittel der Häuser und Anwesen hat sich RWE außerdem bereits mit den Eigentümern zum Umzug verständigt. Für die zu erwartenden Widerstände sei allerdings die Unterstützung der Regierungen unbedingt erforderlich.<br />
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<b>BASF: eine Chemiefabrik wird grün</b><br />
<b><br /></b>
Erst ein Jahr im Amt, ist der neue Vorstandsvorsitzende<i> Martin Brudermülle</i>r dabei, die BASF ökologisch umzukrempeln. So kündigte er an, die Energiezufuhr für Kernbestandteile der Produktion von Gas auf Ökostrom umzustellen. Dadurch will sich die BASF von der Emission von Treibhausgasen abkoppeln - als erstes Unternehmen der Chemiebranche. Das Herzstück der neuen grünen Produktion sollen strombetriebene "Cracker" werden. Das sind große chemische Anlagen, in denen Rohbenzin bei 850 Grad Celsius in wichtige Grundchemikalien, wie Ethylen und Propylen aufgespalten werden. Dabei sind noch einige Fragen zu klären, unter anderem wie die grüne Energie (z. B. aus Wind) gespeichert wird, damit die Produktion unterbrechungsfrei laufen kann. Der Schwenk hin zur E-Chemie ähnelt dem der E-Mobilität. Das macht sich aber noch bei den Börsendaten bemerkbar. Momentan geht der Aktienkurs der BASF nach unten, Das Wachstum lahmt und die Rendite stagniert.<br />
<br />
Im vergangenen Jahr ist Brudermüller - zum Erstaunen seiner Chemikerkollegen - dem Wirtschaftsbeirat der Partei der Grünen beigetreten. Er sei an offenen Diskussionen interessiert, sagt er. Seine dort geäußerte Idee, wegen des Niedrigwassers im Rhein, neue Staustufen zu bauen, sei bei den grünen Beiratsmitgliedern allerdings auf wenig Gegenliebe gestoßen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEjBFrUqor1fhEEoD1z9_Np8zhTIuFrzfCULBNQgfax5oHupL0VG2tFeYImmqB4_vCnabQEk44idrTwI3n0yE1aCad6YqzzhGYVHs-JWemTJRl9DCKEr0duJBqFVAWlEoFvpZn8h4Tdcb0/s1600/niedrigwasser-rhein-106%257E1280x720.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="1280" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEjBFrUqor1fhEEoD1z9_Np8zhTIuFrzfCULBNQgfax5oHupL0VG2tFeYImmqB4_vCnabQEk44idrTwI3n0yE1aCad6YqzzhGYVHs-JWemTJRl9DCKEr0duJBqFVAWlEoFvpZn8h4Tdcb0/s320/niedrigwasser-rhein-106%257E1280x720.jpg" width="320" /></a></div>
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<i>Niedrigwasser im Rhein 2018</i></div>
<i></i><br />
Zur strategischen Neuausrichtung des Konzerns erwartet der CEO Brudermüller Hilfe von außen; deshalb richten sich seine Blicke nach Berlin. Ohne ausreichende und verlässlich verfügbare Energien zu wettbewerbsfähigen Preisen bleiben die neuen Technologien nutzlos. Die Politiker, wie Wirtschaftsminister<i> Peter Altmaier</i>, sollen dafür sorgen, dass der Strom aus Wind und Sonne besser verfügbar wird. Das ist einfacher gesagt als getan in einem Umfeld, wo schon eine Klage den Bau einer Stromtrasse blockieren kann. Außerdem schlägt Brudermüller vor, nicht die Energie (wie jetzt) zu bepreisen, sondern nur das emittierte CO2. Sein Motto: Jeder soll so viel Energie verbrauchen dürfen, wie er möchte; wenn er allerdings die "falsche" verwendet, dann soll er zahlen. Die Bundesregierung soll also die Reduktion von Treibhausgasen steuerlich begünstigen durch die Einführung eines globalen CO2-Preises.<br />
<br />
Abschließend sei daran erinnert, dass die die Manager der BASF schon in der Frühzeit eine Schwäche für erneuerbare Energien hatten - zu Lasten der Kernenergie. Zum Beispie<i>l Jürgen</i> <i>Hambrecht,</i> der Vor-Vorgänger (2003 - 2011) von Martin Brudermüller als CEO des Ludwigshafener Konzerns. Hambrecht war im Frühjahr 2011 Mitglied der berühmt-berüchtigten Ethikkommission, welche über den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke (nach den Unfällen von Fukushima) zu befinden hatte. Gemeinsam mit einer Gruppe von Bischöfen und Kardinälen, für welche die Kernenergie ohnehin "des Teufels" war (lt. Münchener <i>Kardinal Reinhard Marx</i>).<br />
<i></i><br />
<i>Zum Erstaunen bis Entsetzen der Kernenergie-Community stimmte Hambrecht für den Ausstieg.</i><br />
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-32944573663354536112019-06-17T09:18:00.001+02:002019-06-17T09:18:23.772+02:00Die Zeitung BNN korrigiert einen Fehler<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
"<i>Lage, Lage, Lage"</i> ist ein immerwährender Slogan im Immobilienbereich. Der Ort bestimmt weitgehend den Wert des Grundstücks, sowohl für Privatpersonen als auch für die Gewerbetreibenden. Insoweit hat die Karlsruher Zeitung<i> "Badische Neueste Nachrichten" (BNN)</i> einen historischen Fehler korrigiert, der ihr vor 33 Jahren unterlaufen ist. Damals zog die gesamte Redaktion von der umtriebigen Karlsruher Innenstadt an die beschauliche Randsiedlung Neureut. Nun kommt - zumindest die Lokalredaktion - zurück an ihre Wurzeln; in Sichtweite des Rathauses, der Büros der meisten Landtags- und Bundestagsabgeordneten sowie der Hohen Gerichte. Hier, nur wenige Schrittsekunden entfernt von der Pyramide, regieren nicht die Gesetze der grünen Wiese von Neureut mit abgeschotteten Büros, sondern man ist mittendrin bei den Zeitungslesern und den Informationsgebern. Kein Wunder, dass dieser Ortswechsel einhellig begrüßt wird, vom Oberbürgermeister <i>Frank Mentrup</i> bis zum Eventmanager<i> Martin Wacker</i>.<br />
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<b>Die wechselvolle Geschichte der BNN</b><br />
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Die Geschichte der BNN ist typisch für viele Zeitungsgründungen nach dem 2. Weltkrieg, weist aber einige Besonderheiten auf, die durchaus berichtenswert sind. Im März 1946 erhielt das CDU-Mitglied<i> Wilhelm Baur </i>von der amerikanischen Besatzungsmacht die Lizenz zur Herausgabe der BNN. Damals wurde auch das Verlagsgebäude in die Lammstraße verlegt. Nach dem Tod seines <i>Onkels Wilhelm </i>(1973) wurde <i>Hans Wilhelm Baur</i> (1926 - 2015) Verleger des Blattes. In diese Zeit fiel auch die Entscheidung zum Umzug nach Neureut. Ursächlich war der Platzbedarf für die riesige, kurz vorher beschaffte Rotationspresse. Der Umzug der gesamten Redaktion wurde zusätzlich getroffen.<br />
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Seit Mai 2005 ist der bisherige Chefredakteur <i>Klaus Michael Willimek</i> auch Herausgeber und Geschäftsführer der BNN. Willimek wurde kurz vorher von seinem Onkel, dem Verleger<i> Hans</i> <i>Wilhelm Baur</i> adoptiert. Gegenwärtig figuriert<i> Klaus Michael Baur</i> im Impressum der BNN als Verleger, Herausgeber und Chefredakteur. Mehr geht kaum!<br />
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Die BNN gehört einer <i>Stiftung</i>, die nach dem Zeitungsgründer <i>Wilhelm Baur</i> benannt ist. Sie soll die Unabhängigkeit des Blattes garantieren. Die Ausschüttungsbeträge dieser Stiftung fließen unter anderem einem <i>Mehrgenerationenhaus</i> zu, das den Namen der 2004 verstorbenen Verlegersgattin <i>Brunhild Baur</i> trägt. Das Haus ist Teil des Verlagsgebäude in Neureut und wird gut geführt.<br />
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<b>Zeitung machen und verkaufen: ein mühsames Geschäft</b><br />
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Die BNN ist die einzige Tageszeitung im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, weswegen sie manchmal, leicht ironisch, als Monopolzeitung bezeichnet wird. Die verkaufte <i>Auflage</i> beträgt rd. 100.000 Exemplare, die <i>Redaktion</i> besteht aus ca. 90 Mitarbeitern. Während der vergangenen 20 Jahren ist die Auflage um ca. 30 Prozent abgesunken. (Immer wenn ein älterer Leser stirbt, reduziert sich die Zahl der Abonnenten sozusagen um die gleiche Einheit.). Die Jugend bezieht ihre Informationen fast ausschließlich über Smartphone aus dem Internet. Am Impressum der BNN erkennt man, dass auch die Anzahl der Redakteure schwindet; Ruheständler werden kaum adäquat ersetzt. In den letzten Jahren ist das Blatt, dem Zeitgeist entsprechend, erkennbar nach links gerückt. Möglicherweise hat man dadurch einige (grün-rote) Leser hinzugewonnen, vermutlich aber auch fast eben so viele konservative verloren.<br />
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Die BNN betreibt <i>neun Lokalausgaben</i>. Der Mantel (und damit der überregionale politische Teil) ist identisch. Die Lokalausgaben erscheinen unter anderem in Baden-Baden, Pforzheim, Bühl und Bruchsal. Die Jagd nach <i>exklusiven Geschichten</i>, den sogenannten<i> "Scoops"</i>, hat die BNN weitgehend aufgegeben. Früher berichtete sie (als Erste) über angeblich schlechte Arbeitsbedingungen beim Discounter "Lidl" und musste durch kostspielige Prozesse und rückgehende Werbeeinnahmen teures Lehrgeld bezahlen. Ein weiterer Scoop war zweifelsohne die Exklusivmeldung über eine "Steuerfahndung im Hause Steffi Graf". Leider geschah dies im zeitlichen Umfeld des French Open Tennisturniers, was der BNN wenig Sympathie bei den badischen Tennisfreunden einbrachte. Inzwischen konzentriert sich die Redaktion auf Sondermeldungen bei den diversen Karlsruher Bauprojekten. Allerdings gehören dort Termin- und Kostenüberschreitungen zum Alltag und beunruhigen die Leserschaft kaum sonderlich.<br />
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Beim Promi-Empfang anlässlich der Rückkehr der Lokalredaktion schlug der Leiter des ZKM-Museums,<i> Peter Weibel</i>, vor, dass die Abkürzung<u> <i>BNN</i></u><i> </i>künftig für<u> <i>B</i></u><i>ürger<u>N</u>ahe<u> N</u>achrichten</i> stehen solle. Ein kleiner Gag, der beim Zeitungschef Klaus Michael Baur indes gut ankam.<br />
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-48079723389468795422019-05-14T12:27:00.001+02:002019-05-14T14:55:03.577+02:00Die EnBW: arm, aber grün<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Die "Energie Baden Württemberg AG" - abgekürzt: EnBW - gehört zu den fünf größten deutschen Energieversorgungsunternehmen (EVU), nach den traditionellen Riesen RWE und Eon, sowie den Newcomern Uniper und Innogy. Die genaue Reihenfolge ist schwer festzulegen, da die thematische Auslegung dieser Unternehmen häufig wechselt. Was die EnBW von ihren Konkurrenten jedoch klar unterscheidet ist, dass dieses EVU praktisch in Gänze dem Land Baden-Württemberg und seinen Kommunen gehört - ausgenommen die 0,39 Prozent "freier Aktionäre", wozu sich der Schreiber dieses Blogs rechnen darf. Dies ist eine kleine und elitäre Schar, welche auf die Geschäftspolitik der AG indes nur marginalen Einfluss hat.<br />
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Denn die EnBW geriert sich gern als "grünes EVU", seit der Grünen-Politiker Winfried Kretschmann als Ministerpräsident im "Ländle" das Sagen hat. Das sind immerhin (seit Mai 2011) schon acht Jahre, die sich bei der nächsten Landeswahl nochmals verlängern könnten. Kretschmann und seine Mannen (wie der Vorstandsvorsitzende Frank Mastiaux) sorgen schon dafür, dass nichts anbrennt und der eingeschlagene grüne Energiekurs beibehalten bleibt. Dies gilt insbesondere für die Fokussierung der Stromerzeugung auf Wind und Sonne - egal zu welchem Preis!<br />
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Dr. Frank Mastiaux (55), CEO bei EnBW seit 2012</div>
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<b>Fragile Finanzsituation</b><br />
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Die Finanzzahlen, welche im EnBW-Geschäftsbericht 2018 und bei der kürzlichen Hauptversammlung präsentiert wurden, waren nicht berauschend. Der Außenumsatz des Konzerns ging zwischen 2018 und dem Vorjahr um 6,2 Prozent zurück. Das beeinträchtigte den betrieblichen Rohgewinn EBIT (englisch: Earnings bevor Interest and Taxes), der um satte 65 Prozent im Berichtsjahr 2018 absackte. Auch der Cashflow, die Geldmenge, welche dem Unternehmen für Dividenden und zur Tilgung von Fremdkapital zur Verfügung steht, schrumpfte in Jahresfrist um 67 Prozent. Entsprechend erhöhten sich die Nettoschulden um 28 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss ging um 83 Prozent auf 334 Millionen Euro zurück; daraus wurde noch eine Mager- Dividende von 65 Cent bezahlt.<br />
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Kein Wunder, dass der Finanzchef Thomas Kusterer (pardon, heißt bei EnBW: Chief Financial Officer) frisches Geld beschaffen musste. Dank der guten Finanzlage des Großaktionärs Baden-Württemberg war dies kein großes Problem. Kusterer platzierte die Anleihe als sogenannte "Grüne Anleihe" und versprach, sie fast ausschließlich zur Finanzierung von Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien zu verwenden. Der Landesvater war (vermutlich) zufrieden.<br />
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Kritischer wird die Situation wohl werden, wenn alle Kernkraftwerke der EnBW aus (politischen Gründen) abgeschaltet sein werden. Für KWO, KKP 1 und GKN I ist dies bereits der Fall; die großen "Gelddruckmaschinen" KKP 2 und GKN II mit einer Gesamtleistung von fast 3.000 Megawatt müssen Ende 2019 beziehungsweise 2022 stillgelegt werden. Das wird den Stromerzeugungsmix der EnBW stark negativ beeinflussen, insbesondere, weil dann auch noch die Braunkohle und Steinkohle (mit 4.366 MW) partiell zur Abschaltung anstehen. Denn: Wind und Sonne trägt bislang erst mit knapp 1.200 MW zum Erzeugungsportfolio bei.<br />
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<b>Ladestationen für Elektroautos</b><br />
<b><br /></b>
Die EnBW beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit dem Bau von Ladestationen für die E-Mobile. Im Berichtsjahr 2018 beschleunigte sich diese Tätigkeit, weil das Unternehmen zum Konsortialführer für das Landesförderprogramm SAFE ausgewählt wurde. SAFE ist ein Verbund von 74 Stadtwerken und drei Kommunen, die dem Elektroauto durch Verbesserung der Infrastruktur zum Durchbruch verhelfen soll. Bis September 2019 sollen "flächendeckend" 154 moderne Ladestationen entstehen, wobei in einem Raster von 10 mal 10 Kilometer mindestens eine Tankstelle mit einer Leistung von 22 Kilowatt zu finden sein soll. Und in einem Raster von 20 mal 20 Kilometern soll mindestens eine "Schnelladesäule" gebaut werden. Das Nachladen für 100 Kilometer soll dort nur sieben Minuten dauern. Gleichzeitig will man das immer noch chaotische Steckersystem vereinfachen, welches derzeit unter so eingängigen Namen wie Combo (CCS), Menekes (Typ 2) oder CHAdeMO anzutreffen ist. Schließlich will man sich um die Vereinheitlichung der Bezahlungssysteme bemühen, von denen fast jeder Ladesäulenbetreiber sein eigenes hat.<br />
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Das größte Problem ist die Standortsuche für die geplanten Schnellladesäulen. Momentan bevorzugt man zentrale Orte, die man ohnehin ein Mal pro Woche aufsucht. Das sind unter anderem Fitnesstudios und Supermärkte. Wegen der großen Zahl der Bauaufträge kommt es immer wieder zu Engpässen bei den Tiefbauunternehmen und den Handwerkern. Ein weiteres Problem stellen die Miethäuser dar, welche nicht auf hohe Stromentnahmen eingerichtet sind. Derzeit gibt es in ganz Deutschland 17.400 E-Tankstellen aller Art, davon befinden sich 2.560 in Baden-Württemberg. Fast zu viele für die 83.000 Elektroautos in Deutschland und den 16.400 im Land B-W. Befragungen ergaben allerdings immer wieder, dass die "Angst liegen zu bleiben", also die sogenannte "Reichweitenangst"das Hauptargument der Menschen gegen den Kauf von E.Mobilen ist. Nicht problematisch wäre der von der Bundesregierung geplante Betrieb von einer Million Elektroautos im Jahr 2022. Der zusätzliche Strombedarf läge nur bei 0,5 Prozent und wäre von den EVU locker zu bewerkstelligen.<br />
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<b>Die Beschaffung der Kohle.</b><br />
<b><br /></b>
Die Kohle für ihre Steinkohlekraftwerke (insgesamt ca. 4,5 Millionen Tonnen) bezog die EnBW im wesentlichen aus Russland (2,7 Mio t), USA (0,76) und Kolumbien (0,92). Im vergangenen Jahr 2018 verzichtete die EnBW auf den Lieferanten Kolumbien. Damit gab es auch keinen Anlass mehr zum Auftritt von farbenfroh gekleideten Angehörigen der indigenen Völker ("Südamerika-Indianer"), die in den Vorjahren oft bewegte Klage über die miserablen Arbeitsbedingungen in den Bergbauminen führten. Allerdings hörte man bei der Hauptversammlung in den Gängen, dass diese Bergleute nun zum Teil ihren Job verloren haben, weil die Minenbesitzer ihre schmutzige Kohle jetzt zu den Chinesen liefern, die bezüglich Umweltschutz viel weniger nerven als die Deutschen.<br />
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Die US-amerikanische Kohle stammt fast ausschließlich aus Untertagebauen im Illinois Basin und den nördlichen Appelachen. "Mountaintop Removal Mining" heißt diese brutalste Technik zum Kohleabbau. In den Appelachen roden die Grubenbesitzer ganze Berggipfel. Dabei sprengen sie die Kuppen ab, bis sie an die darunter liegenden Flöze gelangen. Diese Methode ist billiger, als der aufwendigere Abbau unter Tage; 500 Berggipfel sind in den Appelachen bereits weggesprengt. Dafür werden intakte Ökosysteme in Mondlandschaften verwandelt.<br />
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Die meiste Kohle, die russische Bergbauunternehmen nach Deutschland liefern, hat einen sehr weiten Weg hinter sich. Sie stammt zumeist aus dem sibirischen Kusnezkow Becken und wird mit Güterzügen mehr als 4.000 Kilometer weit bis in die Nähe von Sankt Petersburg gefahren. Von dort gelangt sie per Schiff in den Hamburger Hafen. Berücksichtigt man die langen Transportwege von Sibirien zu den deutschen Kohlekraftwerken, so ist die (integrierte) CO2-Emission für die Russenkohle wohl kaum geringer als bei einem deutschen Braunkohlekraftwerk dessen Tagebau direkt in der Nähe liegt.<br />
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<b>Die Managergehälter</b><br />
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Die Aufsichtsräte und Vorstandsmitglieder werden bei der EnBW zwar nicht direkt zu Millionären, müssen aber auch nicht hungern. So löhnt der Vorsitzende des elitären Aufsichtsgremiums, der Unternehmensberater Lutz Feldmann, für seine Teilzeitbetätigung immerhin noch 110.750 Euro pro anno; seine ihm zuarbeitende Rätin Gunda Röstel 64.000. Für Frau Röstel aus Flöhe ist dies gewissermaßen ein Zubrot, denn in ihrem Hauptberuf ist sie noch Kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH und Prokuristin der Gelsenwasser AG. Außerdem versieht Gunda noch vier weitere Aufsichtsmandate, hoffentlich nicht gratis. Das alles schafft ein gewisses Grundeinkommen für die frühere Vorsitzende der Partei der Grünen, als sie sich für die Segnungen des Kapitalismus kaum erkennbar eingesetzt hat.<br />
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Der Hauptverdiener im Vorstand ist - wie es richtigerweise sein soll - der Vorsitzende Frank Mastiaux. Er verdiente im Jahr 2018 insgesamt 3.008.608 Euro, seine (derzeit noch) vier Vorstandsmitglieder Beck, Kusterer und Zimmer zwischen ca. 1,6 und 1,8 Mio Euro. Es fällt auf, dass dem CEO Mastiaux im Vergleich zu 2017 das Gehalt um fast 300.000 Euro gekürzt wurde, während die genannten Kollegen im Schnitt einen Zuschlag von 200.000 Euro erhielten. Da stellt sich doch die Frage, was der Chef im vergangenen Jahr "verbockt" hat. Aus dem Geschäftsbericht ist dies für den Laien nicht erkennbar. Es gibt dort zwar eine Grafik für die Zielvergütung der Vorstände, aber diese ist hochkomplex, da sie aus nicht weniger als 11 Parametern besteht. Welche Einflussgrößen dem Chef zum Verhängnis wurde, ist nicht erkennbar.<br />
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Nun, Dr. Frank Mastiaux wird, bei einiger Einschränkung, auch mit 3 Millionen auskommen. Er steht damit in einer Reihe mit seinem Kollegen , dem RWE-Vorstandsvorsitzenden Rolf Martin Schmitz, den die Gesellschafter (vermutlich) für das ungeschickte Management um die Tumulte beim Hambacher Forst abstraften.<br />
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Da hat es der Chef-Kollege von E.ON, Johannes Teyssen, schon besser getroffen. Er dirigierte 2018 sein Unternehmen sorgsam durch alle Untiefen und wurde dafür mit einem Salär von 6,7 Millionen Euro belohnt.</div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-45214202925753209482019-05-13T20:27:00.002+02:002019-05-13T20:27:52.266+02:00Das Ende der Kaderschmiede ENA<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Wer in Frankreich eine Karriere anstrebt, die ihm eine ranghohe Position in Politik, Verwaltung oder Wirtschaft (nahezu) garantiert, für den (oder: die) gibt es einen Ausbildungskanon. Idealerweise besucht man die Gymnasien Louis le Grand oder Henri IV in Paris, studiert anschließend Sciences Po oder an der Ecole Polytechnique und qualifiziert sich dann im Wettbewerb für die Aufnahme an der Verwaltungshochschule École National d´Administration, bekannt unter dem Akronym ENA. Zwar schaffen nur zwei Prozent der ENA-Absolventen eine politische Karriere, aber:<br />
<u>darunter ist die Hälfte der französischen Präsidenten der V. Republik.</u><br />
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<b>Die ENA - ein Fahrstuhl nach oben</b><br />
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Die École National d´Administration (deutsch: Nationale Hochschule für Verwaltung) ist eine Grande École, die traditionell die Elite der französischen Verwaltungsbeamten ausbildet. Sie wurde am 9. Oktober 1945 von Charles de Gaulle ins Leben gerufen, um den Aufbau einer von der Vichy-Vergangenheit unbelasteten Verwaltung zu ermöglichen. Der Standort der Hochschule war zunächst Paris; 1992 wurde sie teilweise, 2005 in Gänze nach Straßburg in das ehemalige Kloster Sainte Marguerite verlegt. In einem strengen Auswahlverfahren werden jährlich ca. 100 bis 120 Kandidaten zum zweijährigen Studium an der ENA zugelassen, wovon allerdings nur 6 Prozent der Arbeiterklasse entstammen. Im Verlaufe des gut 70-jährigen Bestehens der Schule hat die ENA ca. 7.000 Absolventen hervorgebracht. Das Curriculum sieht unter anderem Vorlesungen in Recht und Wirtschaft vor, sowie die Vermittlung von Verwaltungs- und Verhandlungstechniken.<br />
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<i>Prominente ENA-Absolventen</i></div>
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Die besten ENA-Absolventen werden anschließend<i> Inspecteur des Finances</i> bevor sie in Spitzenpositionen der Wirtschaft oder der öffentlichen Verwaltung wechseln. An der Spitze der großen französischen Wirtschaftsunternehmen stehen fast ausschließlich ENA-Absolventen. Das unterscheidet sie von deutschen Unternehmen, wo die Unterschiede zwischen dem Vorstandssprecher meist ähnlich gering sind, wie die zur nächsten oder übernächsten Führungsebene. Der wesentliche Auswahlprozess findet bei diesem "Fahrstuhl in die oberste Führungsetage" schon bei der oben genannten Zulassung statt. Wer einmal diesen<i> Numerus Clausus</i> geschafft hat und innerhalb seines Jahrgangs nicht allzu schlecht abschneidet, dessen berufliche Zukunft ist für die nächsten Jahrzehnte gesichert.<br />
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Unter den<i> Enarchen,</i> (ein Spottwort für die ENA-Absolventen im Anklang an die <i>Monarchen</i> früherer Zeiten)) ist "Netzwerken", also das gegenseitige Hochhieven in Führungspositionen, angesagt und wird auch mit Inbrunst betrieben. Ein gutes Beispiel dafür ist der aktuelle französische Staatspräsident Emmanuel Macron. Er war ENA-Absolvent des Jahrgangs 2004, nach der ENA-Klassifikation in der "Promotion Léopold Senghor". Nach seiner Ernennung hat er umgehend die beiden Enarchen Éduard Philippe und Bruno le Maire zum Premierminister bzw. zum Finanzminister befördert. Weitere einflussreiche Enarchen im Umfeld von Macron sind der Gouverneur der Banque de France, die Direktorin des Radiosenders Radio France, der Präsident des Verfassungsrats und der Chef der Großbank Société Generale. In keinem anderen europäischen Land lässt sich die Führungselite in Politik, Wirtschaft und Verwaltung so einfach mit drei Buchstaben beschreiben.<br />
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Historisch interessant ist, dass fast zeitgleich mit der Gründung der ENA in Paris, im Sommer 1946 die französische Militärregierung in ihren Besatzungsgebiet die Entscheidung zu Gründung einer "École Supérieure d ´Administration" in Speyer traf. Die Besatzungsmacht betrachteten dies als Teil eines "Umerziehungsprozesses", der vor allem gegen das Land "Preußen" gerichtet war. Ostelbische Beamte, besonders die Juristen, galten als Hauptstützen von Hitlers Nationalsozialismus. Die 1:1-Übernahme der ENA-Kriterien gestaltete sich jedoch schwierig bis unmöglich, sodass es erst am 11. Januar 1947 zur offiziellen Gründung die Hochschule kam - unter der (jetzigen) Bezeichnung <i>"Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer"</i>. Auch im Lehrplan gingen die Speyerer ihren eigenen Weg. Sie wollten keine "kleine ENA" sein, sondern in der Tradition der deutschen Universitäten stehen. Typisch dafür waren Vorlesungen im öffentlichen Rechnungswesen, wo der spätere Rektor Klaus Lüder innovative Wege zu ihrer Reform auf kommunaler Ebene aufzeigte.<br />
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<b>Die Abschaffung der "Enarchie"</b><br />
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Die ENA sollte ehedem den Filz und die Seilschaften in der Staatselite beenden. Denn zuvor entschied jedes Ministerium selbst, wen es einstellen wollte. Das führte dazu, dass Franzosen ohne "Beziehungen" fast chancenlos waren, einen hohen Verwaltungsposten zu besetzen. Mit dem - formal - allen zugänglichen Auswahlverfahren der ENA sollte eine Art demokratisch legitimierter "Staatsadel" herangebildet werden. Damit war man in den Wirtschaftswunderjahren nach dem Krieg ziemlich erfolgreich. Später jedoch degenerierte die ENA zur Brutstätte einer abgehobenen politischen Führungskaste. Ihre Vertreter mussten Schmähungen wie "Mandarine der Republik" hinnehmen.<br />
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Und das keineswegs zu Unrecht. Denn die Enarchen benahmen sich - insbesondere in der Provinz - oftmals wie kleine Könige, um nicht zu sagen wie "Sonnenkönige". So stand nicht selten schon beim offiziellen Besuch eines bloßen Staatssekretärs der Präfekt der Region in Uniform am Flughafen oder Bahnhof stramm zur Abholung des "hohen Gastes" bereit und begleitete diesen mit einer laut lärmenden Motorradkavalkade zur Provinzkapitale. Alle Straßenkreuzungen waren gesperrt und die "Normalsterblichen" mussten in ihren Autos warten.<br />
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Es war deshalb kein Wunder, dass man in den "Beschwerdebüchern", die Macron zur Vorbereitung seiner Rede an die Nation in allen Rathäusern auslegen ließ, überall die Forderung "ENA abschaffen" lesen konnte. Insbesondere die "Gelbwesten" hatten sich auf dieses Thema kapriziert und der Präsident konnte nicht umhin, eine harte Entscheidung zu treffen. In dieser Zwangslage entschloss er sich, die Elitehochschule in Straßburg zu schließen - gegen den heftigen Widerstand fast aller Betroffenen.<br />
<i>Ob die Abschaffung der ENA die französische Verwaltung und Wirtschaft stärken oder schwächen wird, bleibt abzuwarten. Verändern wird sie sie auf jedem Fall. </i><br />
<i></i><br /></div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-53466307998310771162019-04-22T17:43:00.003+02:002019-04-22T20:12:04.976+02:00Deutschlands Spitzenmanager - oh Jammer!<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
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Mit der deutschen Wirtschaft geht es derzeit steil bergab. Vor einem Jahr lag unser <i>Wirtschaftswachstum</i> noch bei 2,5 Prozent, nun ist es auf 0,5 Prozent abgesackt - mit Tendenz nach unten, vielleicht sogar in die Rezession. Demgegenüber liegt der gleiche Koeffizient in den USA bei nahezu 3 Prozent. Einer der Gründe dafür ist, dass in Amerika in den letzten zehn Jahren eine neue <i>technologiegetriebene Industriebranche</i> entstanden ist, die Arbeitsplätze, Umsatz und Gewinne in reichem Maße generiert. Dafür stehen die Namen Apple, Amazon, Google, Facebook, Microsoft, Tesla, Uber, Airbnb, Netflix und viele weitere. Allein die Unternehmen Apple und Amazon produzieren jährlich einen Umsatz von je ca. 250 Milliarden Dollar, bei mindestens 10 Prozent Gewinn, der dank weltweiter Steueroasen weitgehend in die USA zurückfließt.<br />
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Demgegenüber hat <i>Deutschland</i> auf diesem modernem Technologiebereich<i> wenig vorzuweise</i>n. Die Zeiten von Zuse, Nixdorf und Steinbuch sind lange her. Diese Vorkämpfer der Informationstechnologie haben kaum Nachfolger gefunden. Stattdessen verharrt Deutschland noch weitgehend in der Tonnentechnologie (Chemie!), im Sparkassendenken (Banken) und im klassischen Maschinenbau (Autos). Leider kommen unsere Spitzenmanager auch damit oft nicht zurecht, wie im folgenden Blog beschrieben wird.<br />
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<b>Am Beispiel Bayer AG</b><br />
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<i><u>Werner Baumann,</u></i> (56), gebürtiger Krefelder und studierter Betriebswirt, wurde am 1. Mai 2016 Vorstandsvorsitzender der deutschen Vorzeigefirma Bayer AG. Sein Ziehvater, der Aufsichtsratsvorsitzende <i>Werner Wenning,</i> beförderte diese Karriere, weil Baumann als Finanzchef des Bayer-Konzerns zu erkennen gab, dass er den Kauf des US-Unternehmens und Herbizidherstellers <i>Monsanto</i> auf die Hörner nehmen würde. (Dafür musste Baumanns Vorgänger, der Holländer <i>Marijn Deckers</i> (61) zwei Jahre früher in Rente gehen.). Baumann lieferte prompt im Sinn seines Chefs indem er die <i>Monsanto-Akquisition</i> am 7, Juni 2016 zum Preis von 56 Milliarden Euro vollzog. Nur fünf Wochen später verurteilten <i>zwei US-Gerichte</i> in Kalifornien die Firma Bayer und ihre neue Tochter Monsanto zur Zahlung von 289 Millionen Dollar. Zwei Kläger, die an Krebs erkrankt waren - angeblich weil sie jahrelang das Unkrautvernichtungsmittel "Glyphosat" (in den USA vertrieben unter dem Namen "Roundup") nutzten - erstritten diese gigantische Summe. Mehr als <i>weitere 11.000 ähnliche Fälle</i>, oft angetrieben von klagegierigen Anwaltskanzleien, liegen derzeit noch bei US-Gerichten. Im Gefolge dieser Gerichtsprozesse fiel der<i> Börsenkurs der Bayer-Aktie</i> von 99 Euro (am 7. Juni 2016) auf 61 Euro (21. März 2919), also um fast 40 Prozent.<br />
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Hat sich Bayer mit Monsanto den Tod ins Haus geholt? Vernichtet das Glyphosat am Ende die eigentlich kerngesunde Bayer AG? Mit jedem weiteren finanziellen Rückschlag wächst die Gefahr, dass agile Aktienfonds Unternehmensteile von<i> Bayer aufkaufen</i> und damit den Traditionskonzern zerschlagen, um seine <i>Einzelteile mit Gewinn zu verkaufen</i>. Bei der turnusmäßigen <i>Aktionärsversammlung am 26. April 2019</i> ist viel Turbulenz zu erwarten. Sogenannte kritische Aktionäre werfen Baumann vor, dass er die Risiken des Monsanto-Deals nicht richtig eingeschätzt habe und auch<i> zu geringe Prozessrückstellungen</i> getroffen habe. Deshalb müssten in einer plötzlichen <i>"Sparaktion"</i> in Deutschland<i> 4.500 Personalstellen</i> gestrichen werden<i>, global sogar 12.000</i>. Auch habe Baumann die <i>negativen Gutachten der Weltgesundheitsorganisation</i> weitgehend ignoriert. Und - ganz wichtig - habe er übersehen, dass die "Gesellschaft" in der großen Mehrheit dem Herbizit Glyphosat/Roundup sehr negativ gegenüberstehe. Man denke nur an das kürzliche<i> Volksbegehren in</i> <i>Bayern,</i> wo 1,7 Millionen Menschen den Aufruf "Rettet die Bienen" unterschrieben hätten.<br />
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<b>Am Beispiel Deutsche Bank AG</b><br />
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<i><u>Josef Ackermann</u></i>, Vorstandschef der Deutschen Bank (DB) von 2002 bis 2012 war ein Charmeur und Blender gleichermaßen. Unter dem Victory-Zeichen verkündete er ein Renditeziel von 25 Prozent, fuhr aber meist nur Milliardenverluste ein. Die<i> Investmentabteilung</i> residierte nicht in Frankfurt, sondern in der weitaus kostspieligeren Londoner City, wo die Manager gerne Hotels für mehrere Tausend Euro pro Nacht buchten. Eine einzige Abteilung verprasste dort in einem Jahr 22 Millionen Euro an Spesen! Ein angestellter Banker (Christian Bittar) manipulierte sogar den Referenzzinssatz "Libor". Zusammen mit windigen Hypothekengeschäften in den USA verschob die Deutsche Bank illegalerweise hohe Summen in allerlei Steueroasen. Die <i>amerikanischen Aufsichtsbehörden</i> sanktionierten diese "Geschäfte" mit milliardenhohen Strafzahlungen. Ackermanns Vorgänger,<i> Rolf</i> <i>Breuer</i>, äußerte sich sogar öffentlich kritisch zur Kreditwürdigkeit des Bankkunden und Medienzar <i>Leo Kirch.</i> Der Unternehmer klagte und die Deutsche Bank musste 975 Millionen Strafe zahlen für eine Untat, die keinem Banklehrling hätte unterlaufen dürfen.<br />
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Am 8. April 2018 wurde der in Bünde (NRW) geborene<i> Christian Sewing</i> für ein Jahresgehalt von 7 Millionen Euro zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank ernannt. Sewing absolvierte nach dem Abitur 1989 eine <i>duale Berufsausbildung zum Bankkaufmann</i> bei der Deutschen Bank, die er 1991 mit einem <i>Abschluss bei der Industrie- und Handelskammer (IHK)</i> beendete. Auch er konnte den Niedergang der einstigen deutschen Vorzeigebank nicht aufhalten. Unter ihm und seinen Vorgängern fiel der<i> Aktienkurs</i> der DB von 100 auf (derzeit) 7,5 Euro. Der Börsenwert reduzierte sich analog. Aus einem globalen Player ist die Deutsche Bank zu einem Regionalinstitut geworden, das zu den Kleineren in Europa zählt und mit dem Aufkauf rechnen müsste, wenn sie nicht zur Abschreckung noch einige kostenträchtige Leichen im Keller hätte. Diese triste Lage bringt einige deutsche Politiker auf die Idee, die Deutsche Bank mit der<i> ähnlich finanzschwachen Commerzbank </i>zu fusionieren.<i> Ein Lahmer soll also einen Blinden stützen.</i> Allerdings: selten war das Verhältnis der Börsenwerte so günstig für einen Zusammenschluss. Die DB bringt 15 Milliarden Euro auf die Waage, die Commerzbank 9 Milliarden. Momentan wird - unter strenger Geheimhaltung - über eine Fusion verhandelt. Alles ist noch im Fluss, allerdings würde es wohl zur Entlassung mehrerer zehntausend Beschäftigter kommen. <i>Wait and see!</i><br />
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<b>Am Beispiel VW AG</b><br />
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<i><u>Martin Winterkorn</u></i>, promovierter Metallphysiker, Ehrenprofessor und vielfacher Ehrendoktor war vom Januar 2007 bis zum September 2015 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG - wusste aber von nix. Vor allem war ihm die in seine Amtszeit fallende <i>Dieselaffäre</i> völlig unbekannt geblieben. Kein Wunder, beschäftigte er sich doch vorwiegend mit der Überprüfung der <i>Spaltmaße</i> an seinen VW-Modellen. Das Sollmaß von 3,5 Millimeter zwischen Karosserie und Autotür war gewissermaßen ein Gesetz, dessen Einhaltung er eisern verfolgte. Was tief unten, in der Motorenentwicklung geschah, interessierte ihn wenig bis gar nicht. Insbesondere, dass dort irgendwelche verantwortungslose Gesellen eine <i>Schummel-Software</i> entwickelten und einbauten, welche die Abgaswerte auf den TÜV-Prüfständen verminderten, kam ihm nie zu Ohren. Trotzdem trat Winterkorn, Ehrenmann der er war, am 23. September - als die cleveren Amerikaner diesen Abgasschwindel längst entdeckt hatten - "freiwillig" als CEO der Volkswagen AG zurück und schaut seitdem in seiner Villa in München-Bogenhausen den Bäumen beim Wachsen zu. Als Topmanager, der früher in einer Woche drei Kontinente abflog, fürchtet er nun bei Auslandsreisen<br />
den längst ergangenen<i> US-Haftbefehl</i>. Nicht einmal nach Österreich getraut er sich zu fahren, denn man weiß ja nie was diese Austro-Schlawiner... Freilich die<i> dreißig Millionen Euro Abfindung</i> bei seinem Ausscheiden nahm er noch mit.<br />
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<i>Martin Winterkorn: bald im Knast?</i></div>
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In Wolfsburg ging das Leben weiter, wenn auch in anderer Weise und mit anderem Personal. Winterkorns Nachfolger wurde der Maschinenbauer <i>Dr. Herbert Diess,</i> der bis dato den Einkauf bei BMW verwaltete. Diess merkte bald, dass er gegen die <i>rigiden Schadensersatzforderungen</i> der amerikanischen Justiz- und Umweltbehörden nicht ankam und erklärte sich z<i>wischen 2015 und 2017 </i>bereit, die<i> gigantische Summe von 28 Milliarden Euro</i> (nicht: Millionen!) als Schadensersatz an die <i>dortigen Dieselbesitzer und Behörden</i> zu zahlen. Aber das war noch nicht alles. VW musste auch einen "Aufpasser" akzeptieren, der als sogenannter<i> Monitor</i> ein<i> Ethik- und Compliance-Programm</i><br />
beim Konzern einrichtet, das in Zukunft <i>Betrug und Verstöße gegen die Umweltgesetze</i> verhindern soll. Chef ist der ranghohe<i> ehemalige US-Vizejustizminister Larry Thompson,</i> der für (mindestens) <i>drei Jahre</i> bei VW ein- und ausgehen darf und das Recht hat alle Unterlagen einzusehen. In einem Autoreich mit 600.000 Beschäftigten und zwölf Marken, die in 153 Ländern verkauft werden!<br />
<br />
Inzwischen wachten auch die <i>deutschen Justizbehörden</i> auf, denen lange Zeit Saumseligkeit vorgeworfen worden war. Nach mehr als dreijährigen Ermittlungen im Dieselskandal muss sich Martin Winterkorn demnächst vor Gericht verantworten. Die<i> Braunschweiger Staatsanwaltschaft </i>legte dem Landgericht Braunschweig neben einer fast <i>700-seitigen Klageschrift</i> rund 300 Aktenordner mit weiteren 75.000 Seiten vor, die jetzt durch die <i>6. Wirtschaftskamme</i>r zu prüfen sind. Mit einem Prozess ist <i>frühestens im Jahr 2020 </i>zu rechnen. Für Winterkorn kann dieses Verfahren hochgefährlich werden. Denn in <i>Unterlagen aus dem Jahr 2014</i> - als er noch im Amt war - geht eindeutig hervor, dass ihn seine Mitarbeiter auf den Abgasschwindel aufmerksam gemacht haben. Sollte das Gericht diesen Nachweis anerkennen, dann drohen dem ehemaligen Topmanager (maximal) <i>11 Millionen Euro Geldstrafe und 10 Jahre Haft</i>. Was das Unternehmen VW betrifft, so ist eine Äußerung des Aufpassers Larry Thompson interessant. In einen Spiegel-Interview sagte er ungeschminkt:<br />
<i>Einen weiteren Dieselskandal wird Volkswagen nicht überleben".</i><br />
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<b>Nachschlag</b><br />
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In den letzten Wochen kommen besorgniserregende Meldungen aus Stuttgart. Der Premiumhersteller<b> Daimler AG</b> steht im Verdacht, bei seinem <i>Geländewagen GLK 220</i> eine <i>verbotene</i> <i>Abschalteinrichtung </i>eingebaut zu haben, die für saubere Werte auf dem Prüfstand, aber dreckige Luft in der Stadt sorgt. Daimler hat auf diesem Gebiet immer eine "weiße Weste" reklamiert, aber wer von den Außenstehenden will das heute noch beschwören? Schönreden gehört in der Automobilbranche seit langem zum Geschäftsmodell. Angaben zum Spritverbrauch, beispielsweise, glaubt schon lange niemand mehr.<br />
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Auch bei<b> Bosch</b>, weltweit der größte<i> Zulieferer für Autoelektronik</i>, rumort es. <i>Volkmar Denner</i>, der Geschäftsführer der Bosch GmbH, <i>vermeidet es seit Jahren in die USA zu fahren,</i> obwohl dort, im Silicon Valley, eine seiner größten Fabriken platziert ist. Hat er Angst, mit dem Dieselskandal in Verbindung gebracht und dort eingelocht zu werden?---Nach Medienberichten (ZEIT 15/2019) hat einer der <i>Boschingenieure im Abgasbereich</i>, namens<i> Karsten von Bruch</i>, bereits 2015 hausintern vor dem Schwindel in der Dieselabgasreinigung gewarnt. Und damit gegen ein <i>ehernes Gesetz</i> bei Bosch verstoßen, das da heißt:<br />
<i>"Halt dei Gosch, i schaff bei Bosch"</i><br />
Der Mitarbeiter wurde für sein Verhalten sanktioniert und erhielt die Kündigung seiner Firma.<br />
Heute arbeitet er als Rettungssanitäter beim Malteser Hilfsdienst. Womit sich die Gültigkeit des <i>zweiten Bosch-Gesetzes </i>erwies, das lautet:<br />
<i>"Hädsch dei Gosch ghalda,</i><br />
<i>hädd di dr Bosch bhalda"</i><br />
<i></i></div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-71606341423110065292019-04-14T10:21:00.003+02:002019-04-14T10:21:57.200+02:00Die Neue Chinesische Seidenstraße - ein Trojanisches Pferd ?<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Es ist noch keine vier Wochen her, da präsentierte sich die Stadt Rom in ungewohnter Weise aufgeräumt und proper wie seit Jahren nicht mehr. Keine Abfallberge waren in den Straßen zu sehen und um die weltberühmten Bauten floss der Verkehr ungehemmt und zügig, da er von den Behörden entsprechend ausgedünnt war. Der Grund: <i> Xi Jinping</i>, der mächtige Präsident von China (samt seiner liebreizenden Gattin <i>Peng Liyuan</i>) hatten sich zum Staatsbesuch in der römischen Hauptstadt angesagt, um weitreichende<i> Wirtschaftsverträge</i> zu unterzeichnen, welche das EU-Mitglied Italien auch zum Mitglied der sogenannten <i>Neuen Chinesischen Seidenstraße</i> machen sollte.<br />
<br />
"Elegantissima" war auch im römischen Quirinalspalast angesagt, dem Amtssitz des italienischen Präsidenten. Der Hausherr<i> Matarella</i> empfing die weitgereisten Gäste mit vollem protokollarischem Zeremoniell, einschließlich der Ehrengarde zu Pferd, die gewöhnlich nur zu Königsbesuchen und zuletzt 2010 aus Anlass des Besuchs des damaligen Papstes <i>Benedikt XVI</i> zum Einsatz kam. (Der deutschen Bundeskanzlerin <i>Angela Merkel</i> wurde diese Ehre nie zuteil). Beim abendlichen Empfang der mitgereisten 300 Wirtschaftsgrößen trat der Startenor <i>Andrea Bocelli</i> auf und unterhielt die Gäste mit Bravourarien wie Schuberts "Ave Maria" und Puccinis "Nessun Dorma". Unter ihnen befand sich der 27-jährige Milliardär <i>Zhang Kangyang,</i> seit drei Jahren Eigentümer des traditionsreichen italienischen Fußballclubs<i> Inter Mailand.</i><br />
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<b>Italien und China spalten die Europäische Union</b><br />
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Derzeit findet die sogenannte <i>16+1 - Wirtschaftskonferenz</i> in Dubrovnik statt. Für das kleine Land Kroatien ist dies ein herausragendes Ereignis. Über 1.000 Unternehmer aus China und 16 weiteren mittel- und osteuropäischen Staaten sind unter der Führung des chinesischen Ministerpräsidenten<i> Li</i> <i>Kepiang</i> zusammengekommen, um vor allem Infrastrukturprojekte, wie Straßen, Brücken und Häfen, zu besprechen. In Kroatien geht es beispielsweise um die <i>Peljesac-Brücke</i> im Süden des Landes, ein Vorhaben, das insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Euro kostet und zum Teil von den Chinesen finanziert werden soll. Aber nicht umsonst: diese Kredite müssen ( nicht wie zumeist aus Brüssel) haarklein zurückbezahlt werden. Außerdem werden die Bauarbeiter zu Tausenden aus China eingeflogen und schaffen dadurch keine regionalen Arbeitsplätze. Beschäftigt werden fast nur chinesische Firmen mit eigenen Arbeitern. Die Schuldenfalle ist vorprogrammiert. Ohnehin verschuldete Staaten geraten so in noch größere Abhängigkeit. Die vorherige Erkundigung bei einigen asiatischen und afrikanischen Staaten wäre lohnend.<br />
<u>Fazit:</u> der 16+1 - Prozess ist ein Spalterformat nach dem Motto: <i> teile und herrsche</i>.<br />
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Noch kritischer ist der Beitritt<i> Italiens</i> zur Seidenstraße zu bewerten. Hier handelt es sich erstmals um ein <i>G7- Mitglied</i>, also um ein (vormals!) wirtschaftsstarkes Land. Inzwischen haben teure Wahlgeschenke, wie Bürgergeld, Frührente und Einheitssteuersatz (ohne jegliche Ausgabenkürzungen oder Steuererhöhungen) das Land Italien an den Rand der Pleite gebracht. Beim oben beschriebenen Besuch bot Italien den Chinesen nicht nur wirtschaftliche Gelegenheiten im eigenen Land, sondern sogar (indirekt) in ganz Europa. Nur mit italienischen Offerten für Investitionen und Exporte nach China wäre Peking sicherlich nicht zufrieden gewesen. Stattdessen will China in Italien eine <i>logistische Plattform</i> schaffen, um von dort aus günstig gelegene Häfen in ganz Europa mit chinesischen Produkten zu versorgen. Gemessen an diesem strategischen Interesse haben die Italiener allerdings sich selbst und damit auch Europa viel zu billig verkauft.<br />
<u>Aber:</u> die beiden maßgeblichen Parteichefs<i> Di Maio</i> (Fünfsterne) und <i>Salvini</i> (Lega) wünschen sich ohnehin ein anderes Europa. Nämlich: mit Freibrief für <i>unbegrenzte Defizite</i> und <i>bedingungslose Schulden.</i><br />
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<b>Konfuzius-Institute und Universitäten</b><br />
<b><br /></b>
Im Jahr 2004 begann die chinesische Regierung mit einer weltweiten Propaganda-Offensive. Sprache und Kultur sollten der Bevölkerung in anderen Ländern nahe gebracht werden. Für die Sprachkurse wurden vereinfachte Kurzzeichen kreiert; auf dem Lehrplan standen anfangs Literatur, Philosophie, Kalligraphie, Medizin und chinesische Küche. Organisiert wurde dies über die sogenannten <i>Konfuzius-Institute</i>, benannt nach dem auch im Westen bekannten Philosophen <i>Konfuzius</i> (551 - 479 v. Chr.). Interessant ist, dass der Namensgeber Konfuzius während des gesamten 20. Jahrhunderts von der damaligen chinesischen kommunistischen Partei als Vertreter des "feudalen Chinas" diskreditiert worden war. Aber offensichtlich fanden politisch passendere Persönlichkeiten, wie <i>Mao Zedong</i>, außerhalb Chinas keinen Anklang.<br />
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<i>In Deutschland</i> gibt es derzeit 19 Konfuzius-Institute. Sie sind fast ausschließlich bei Universitäten, wie der Freien Universität Berlin oder der Universität Bonn, angegliedert. Die jüngste Gründung erfolgte im Mai 2017 an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Nicht im Einklang mit der akademischen Freiheit hierzulande ist die Tatsache, dass an den Konfuzius-Instituten Themen, wie <i>Tibet, Uiguren, Taiwan </i>etc. weitgehend ausgeblendet werden. Auch die <i>Finanzierung</i> der Institute ist alles andere als transparent. In den USA wird deshalb vermutet, dass sie über die kommunistische Partei in China erfolgt. Deshalb werden diese Institute dort als ein Versuch der Volksrepublik China angesehen, politisch "Soft Power" - Ziele weltweit zu verbreiten.<br />
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<i>Ausländische Studierende nach Ländern (Top 20 von 117)</i></div>
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Bemerkenswert ist der <i>große Zulauf chinesischer Studenten</i> an deutschen Universitäten. Beispielhaft genannt sei die frühere<i> Technische Hochschule Karlsruhe (TH</i>), seit ca. zehn Jahren bekannt unter ihren offiziellen Namen "<i>Karlsruher Institut für Technologie" (KIT)</i>. Am KIT, einer mit ca. 25.000 Studierenden allenfalls mittelgroßen Universität, waren im Jahr 2017 nicht weniger als <i>2065 Studenten der VR China</i> eingeschrieben. Unter den Top 20 Studierenden befand sich <i>kein einziger</i> <i>Student aus den USA oder Großbritannien</i>. Dies erstaunt vor allen deswegen, weil die frühere TH bei ihrer Umgründung zum<i> KIT </i>eine Namensanleihe bei dem berühmten "Massachussetts Institute of Technology" machte - abgekürzt <i>MIT.</i></div>
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<i>Man möchte das Präsidium des KIT fragen, worauf dieser Andrang chinesischer Studenten beruht und ob der know how-Austausch noch einigermaßen balanciert ist.</i></div>
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-14257150302480508212019-03-22T12:55:00.000+01:002019-03-23T05:13:20.304+01:00"Gendern" Sie schon - oder sind Sie noch "konservativ"?<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Wieder einmal, am 8. März, wurde der Weltfrauentag begangen, den die Vereinten Nationen im Jahr 1975 eingerichtet hatten. Anfangs stand die Gleichberechtigung der Frauen und ihr Wahlrecht auf der Agenda; nun sind diese Themen, zumindest in der westlichen Welt, weitgehend abgearbeitet, sodass man nach anderen Topics Ausschau hält. In Deutschland steht seit einiger Zeit die sogenannte <i>Genderpolitik</i> ganz hoch auf der Tagesordnung. Durch die Einführung einer "gendergerechten" Sprache und Schreibweise soll die Gleichstellung der Geschlechter (englisch: gender) zum Ausdruck gebracht werden.<br />
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Von den (zumeist weiblichen) Promotoren werden verschiedene Formen der Sichtbarmachung des Geschlechts vorgeschlagen. Zum Beispiel der <i>Gender-Stern</i> (wie in Zuschauer*innen), oder der <i>Gender-Gap</i> (Abteilungsleiter_innen), oder das<i> Binnen-I </i>(MigrantInnen). Eher selten im Gebrauch sind der Punkt (Dachdecker.innen) und der Doppelpunkt (Schauspieler:innen). Knifflig ist die Aufsplittung des Wortes "Eltern". Vorgeschlagen wurden "Elter 1" und "Elter 2"; offen bleibt bis jetzt, wer sich Elter1 bzw. Elter 2 nennen darf.<br />
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<b>Der Duden zögert noch</b><br />
<b><br /></b>
In Deutschland gibt es nicht - wie in Frankreich - ein Sprachakademie, welche<i> verbindlich</i> die Regeln der Nationalsprache vorgibt. Stattdessen hat der sogenannte "Rat der deutschen Rechtschreibung" (zusammen mit dem Duden-Verlag) die Vollmacht, in regelmäßigen Abständen <i>Vorschläge</i> zur Rechtschreibung zu machen. Bei der kürzlichen Tagung dieses Gremiums am 16. November 2018 in Passau stand die Genderschreibweise auf der Agenda, vorgebracht von einer lautstarken Lobby - und der Bundesjustizministerin Katarina Barley. Nun, es kam zu keiner Entscheidung pro Genderstern, noch nicht einmal zu einer Empfehlung. <i>Alles bleibt somit beim Alten.</i> Stattdessen definierte der Rat (samt Duden) einige<i> Kriterien</i>, die für gendergerechte Texte gelten sollen. Sie sollten demnach sachlich korrekt sein, verständlich sowie lesbar und vorlesbar sein, Darüber hinaus muss die Rechtschreibsicherheit und Eindeutigkeit gewährleistet sein.<br />
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Schließlich müssten die Genderregeln auch von den anderen deutschsprachigen Ländern, mit zum Teil mehreren Amtssprachen, akzeptiert werden. Dies sind (die im Rat vertretenen) Länder Österreich, Schweiz, Lichtenstein, Südtirol und Belgien. Sie hätten zuzustimmen, was bislang nicht der Fall ist. Im Übrigen rührte das Zögern von Rat und Duden wohl auch noch von der total verkorksten sog. Rechtschreibreform im Jahr 1996 her, die weder von den Schulen noch von den Medien angenommen wurde. Auch gegen den "Gender-Sprech" kam neuerdings lautstarke Opposition aus. Mehr als hundert Prominente starteten einen Aufruf gegen die "Verhunzung der deutschen Sprache". In drei Tagen wurden gegen den sog. Genderwahn 14.000 Unterschriften geleistet, unter anderen von der Schriftstellerin Monika Maron, dem "Sprachpapst" Wolf Schneider und dem Kabarettisten Dieter Nuhr.<br />
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<b>Die Hochschulen gehen voran</b><br />
<b><br /></b>
Schrittmacher in der Verbreitung der Genderpolitik sind die Hochschulen. Derzeit gibt es an Deutschlands Universitäten und Hochschulen 150 Professuren für Genderforschung. Das ist erstaunlich viel, auch wenn nicht alle Lehrstühle in Vollzeit ausgestattet sind. An vielen Unis wird gefordert, überwiegend die weibliche Form oder zumindest geschlechtsneutrale Begriffe zu verwenden. In zahlreichen Satzungen und Verwaltungsvorschriften ist dies bereits verankert. In Mannheim wurde beispielsweise ein gestifteter Hörsaal kurzerhand vom "Bürgersaal" zum "Bürgerinnensaal" umbenannt. Die Begründung: auch Frauen hätten schließlich gespendet. Die Vermeidung des Wortes "Studenten" ist praktisch bereits akzeptiert. Man spricht in der Partizipform von "Studierenden" oder (noch plumper) von der "Studierendenschaft". An der Ummodelung des Wortes "Wissenschaftler" wird noch gearbeitet. Die vorgeschlagene Alternative "Wissenschaffenden" geht noch nicht jedem leicht von der Zunge.<br />
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Geradezu skurril muten die Funktionsbezeichnungen an, welche die Lehrstuhlinhaberinnen für sich beanspruchen. Zum Beispiel bei Lann Hornscheidt (geboren als Antje Hornscheidt), welche eine Professur für Gender Studies und Sprachanalyse an der Humboldt-Universität in Berlin inne hat. Sie hat darum gebeten, geschlechtsneutral bezeichnet zu werden und zwar als "Professx" statt Professor oder Professorin. In der Anrede möchte sie keinesfalls als Frau oder Mann identifizierbar sein. Logischerweise überträgt sie dieses Gebahren auch auf ihre Studenten und Studentinnen, welche sie als "Studierx" bezeichnet. Übrigens: das "x" am Ende von Professx (oder Studierx) schlägt Frau Hornscheidt vor wie "ix" auszusprechen, Was zu der Anrede führt: Professix Hornscheidt. Keinesfalls Frau Hornscheidt!<br />
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Auch an dem eher technisch orientierten "Karlsruher Institut für Technologie" (KIT) wird Genderpolitik betrieben. Zum Beispiel durch Xenia Hartmann an der Fachschaft GeistSoz. Sie beklagt allerdings in einer überregionalen Zeitung, dass immer wieder ein Bild entstünde, wonach die Genderforschung weniger wert sei als die naturwissenschaftliche Forschung. Sie habe noch nie erlebt, dass jemand Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften so massiv anzweifle, wie das bei der Genderforschung passiere. Derzeit setzt sich Xenia dafür ein, dass jeder den Vornamen, der ihm lieb ist, auf seinen Studierendenausweis schreiben darf. Das sei vor allem denen ein Anliegen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren können.<br />
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<b>Unisex und Multisex</b><br />
<b><br /></b>
Die Frauen müssen aufpassen, dass ihnen der Weltfrauentag nicht entgleitet. Denn neuerdings gibt es nicht nur Frauen sondern auch Lesben, nichtbinäre, trans und inter Personen, sprich: die Genderpolitik ist nur noch ein Punkt unter vielen. Statt um Gerechtigkeit allein, geht es nun um Gendergerechtigkeit. Nach Schätzungen von Experten gibt es in Deutschland ca. 160.000 Personen, die eine "Variante in der Geschlechtsentwicklung" haben, wie es das Bundesverfassungsgericht vornehm ausdrückt.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhB73eZmAkqdLUDJEEfx4Fd0-heYpqr3dUwz1_imGXqYeP_HDNJOLog6TIB-v92Wo2aM_yMhsy7H7XE4yEBkSZpYJ074jWHCo24DgKQ4VPYxMGxOIDapuu7TivClUFD0aqZMW8joBpdqiJr/s1600/Unisex_pictogram.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="776" data-original-width="910" height="272" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhB73eZmAkqdLUDJEEfx4Fd0-heYpqr3dUwz1_imGXqYeP_HDNJOLog6TIB-v92Wo2aM_yMhsy7H7XE4yEBkSZpYJ074jWHCo24DgKQ4VPYxMGxOIDapuu7TivClUFD0aqZMW8joBpdqiJr/s320/Unisex_pictogram.jpg" width="320" /></a></div>
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In München kann man sich schon als "divers" in das Geburtenregister eintragen lassen und die Behörden überlegen dort, ob man weitere Toiletten für Trans- und Intersexuelle einrichten soll. Zusätzliche Toiletten und Umkleidekabinen in Schulen, Turnhallen und Schwimmbädern sind mit beträchtlichen Kosten verbunden, die sich nicht jede Gemeinde leisten kann. Außerdem warnen Psychologen bereits davor, dass es für die Kinder einem "Zwangsouting" gleichkomme, wenn sie in ihre "diverse" Toilette oder Kabine gehen sollen.<br />
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Dieses Problem sollen die sog. "Unisextoiletten" lösen, die von allen (Jungen und Mädchen) genutzt werden können. Aber da das weibliche Geschlecht die Angewohnheit hat, sich im Vorraum ihrer Toilette "schön" zu machen, wollen sie bei dieser Prozedur keinen Jungen in ihrer Nähe haben. Die Toilette ist gewissermaßen ihr Rückzugs- und Schutzraum. Also ist wiederum eine Trennung nach Geschlechtern vonnöten. Aber wie definiert man bei den Diversen diese Trennung?<br />
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Probleme über Probleme und alle sind mit ziemlichen Kosten verbunden. </div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-91470385094059642992019-03-08T18:59:00.002+01:002019-03-08T18:59:21.077+01:00 Brexit: Pleite bei der britischen Nuklearindustrie<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Seit fast drei Jahren ist die Regierungstätigkeit in Großbritannien praktisch nur noch auf ein einziges Thema konzentriert: den Brexit. Den Anstoß gab das Referendum am 23. Juni 2016, bei dem 52 Prozent des Wahlvolks für den Austritt aus der EU stimmten. Wenige Wochen später trat der Premierminister David Cameron zurück und Theresa May übernahm die Regierungsgeschäfte. Seitdem wurde der 660 Seiten umfassende Ausstiegsvertrag erarbeitet, den das britische Unterhaus allerdings am 15. Januar 2019 mit großer Mehrheit ablehnte. Weitere Abstimmungen sollen in Bälde folgen.<br />
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Seitdem scheint sich das Regierungswirken im Vereinigten Königreich nur noch um das Großthema Brexit zu drehen. Die Verbesserung des Gesundheitswesens, welche vorher im Fokus stand, spielt kaum noch eine Rolle. Aber auch die staatliche Begleitung wirtschaftlicher Großprojekte ist der Regierung May entglitten. Als Negativbeispiele seien in diesem Blog mehrere internationale Investitionen auf dem Nukleargebiet beschrieben, die durch nachlässiges Regierungshandeln in Notlage gerieten und welche praktisch unter hohen Kosten aufgegeben werden mussten.<br />
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<b>Die Kernkraftwerke Hinkley Point C und Moorside</b><br />
<b><br /></b>
Historisch betrachtet war Großbritannien in Europa lange Zeit führend im Bau und Betrieb von Kernkraftwerken zur Stromerzeugung. Das erste Atomkraftwerk mit einer Leistung von 50 Megawatt nahm bereits 1956 den Betrieb in Calder Hall auf. Danach folgten etwa fünfzig weitere, fast alle grafitmoderiert und gasgekühlt. Inzwischen muss bei den großen Kraftwerke über 1000 MW das Land internationale Hilfe in Anspruch nehmen, insbesondere aus Japan und Frankreich.<br />
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Noch unter der Regierung Cameron (2010 - 2016) wurde der Bau des Doppelkraftwerks<u><i> </i><b>Hinkley Point C</b></u> auf der Insel Anglesey in Wales beschlossen. Die technische Grundlage bildete das deutsch-französische EPR-Projekt. Der französische Lieferant EdF sollte die Kosten übernehmen und sich über den Verkauf des Stroms selbst finanzieren. Die Verträge waren unterschriftsreif, als Theresa May 2016 ins Amt kam. Zur allgemeinen Überraschung ordnete sie nochmals eine Überprüfung des Projekts an, die sich über volle drei Jahre hinzog. Inzwischen hatte die japanische Firma<i> Hitachi</i> die Projektführerschaft übernommen, die mit diesem zögerlichen Ablauf und der unkompetenten staatlichen Einflussnahme nicht einverstanden war. Hitachi kündigte deshalb am 17. Januar 2019 alle Lieferverträge und seitdem ist das Projekt Hinkley Point C praktisch tot, da kein weiterer Reaktorbauer an der Übernahme interessiert war. Noch in diesem Jahr sollte die 4.500 Tonnen Bodenplatte auf der Baustelle gegossen werden.<br />
<b></b><b></b><i></i><u></u><i></i><u></u><br />
Einige Monate früher hatte der japanische Projektführer <i>Toshiba Corp</i>. "hingeworfen". Er sollte in<u><i> </i><b>Moorside</b></u><b> </b> drei Kernkraftwerke auf der Westinghousebasis AP 1000 errichten. Auch Toshiba klagte öffentlich über die zögerliche Kooperation der britischen Regierung, welche durch den Brexit von diesem Reaktorprojekt abgelenkt war und keine termingerechten Entscheidungen treffen konnte. Kurzzeitig erwog man in London sogar die Einbeziehung chinesischer Reaktorbaufirmen, was jedoch schließlich als zu riskant verworfen wurde. Derzeit stehen ein halbes Dutzend Kernkraftwerke in verschiedenen Bauphasen praktisch still, was Milliarden von Regressforderungen zur Folge haben dürfte.<br />
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<b>Keine Verwendung für die Wiederaufarbeitungsanlage THORP</b><br />
<b><br /></b>
Die Wiederaufarbeitungsanlage <b><u>THORP</u></b> (=Thermal Oxide Reprocessing Plant) in Sellafield zur Rezyklierung bestrahlter Brennelemente aus Leichtwasserreaktoren war 1994 betriebsbereit. Seitdem verarbeitete sie 9.000 Tonnen Brennstoff für 30 Kernkraftwerke in 9 Ländern, u. a. für Deutschland. Über Einkünfte von (umgerechnet) 10 Milliarden Euro wird (inoffiziell) berichtet. Bei einem Störfall im Jahr 2005 kam es zum Austritt von 83 Kubikmetern Auflöserflüssigkeit aufgrund einer schadhaften Rohrleitung. Ab 2012 ging das Betriebsvolumen deutlich zurück, insbesondere weil Deutschland im Jahr zuvor die "Energiewende" verkündete und eine Reihe von Kernkraftwerke stilllegte. Im Jahr 2015 wurde der Betrieb bei Thorp zur Gänze eingestellt.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZy3jF5zqknDXEQ3yohBs3GU7M0uup09dpQA4gF4S0xLb34z82kmKuOYHgYXtiqjyj2YPhURgz2onWlPOBZfkYYVuMZXhZQdlR8BRcS8roFlowAssDmR-HGsZUP3doe2pJ68kqmGIunoDF/s1600/Screen-Shot-2012-11-15-at-11.14.57-600x414.png" imageanchor="1" style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: #0066cc; font-family: Times New Roman; font-size: 16px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; margin-left: 1em; margin-right: 1em; orphans: 2; text-align: center; text-decoration: underline; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;"><img border="0" data-original-height="414" data-original-width="600" height="220" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjZy3jF5zqknDXEQ3yohBs3GU7M0uup09dpQA4gF4S0xLb34z82kmKuOYHgYXtiqjyj2YPhURgz2onWlPOBZfkYYVuMZXhZQdlR8BRcS8roFlowAssDmR-HGsZUP3doe2pJ68kqmGIunoDF/s320/Screen-Shot-2012-11-15-at-11.14.57-600x414.png" style="cursor: move;" width="320" /></a><b></b><i></i><u></u><sub></sub><sup></sup><strike></strike><br />
<i style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: black; font-family: Times New Roman; font-size: 16px; font-style: italic; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; word-spacing: 0px;"> Wiederaufarbeitungsanlage THORP</i><br />
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Nun wäre es an der Zeit gewesen, einen Generalplan für Thorp zu erarbeiten, insbesondere im Hinblick auf die Reduzierung der Stillstandskosten. Bis dato gibt es allerdings noch keine sinnvollen Vorschläge. Stattdessen müssen jedes Jahr 40 Millionen Euro zur Bewachung von 50 Tonnen Plutonium aufgewendet werde, dessen Marktwert nahe bei Null liegt. Hinzu kommen noch die Kosten für die Bewachung des Magnox-Plutonium (140 Tonnen) aus den oben genannten Grafitreaktoren. Die Rückführung des Pu in Mischoxidbrennelemente läuft auch nur zögerlich; statt, wie geplant 120 Tonnen im Jahr, leistet die Fertigungsanlage nur 13,8 Tonnen. Die früheren Kunden, allen voran Deutschland, belassen offensichtlich ihre Abfälle in Sellafield - zu einen geheim gehaltenen Preis. Darüber hinaus verzichten viele Länder auch noch auf ihr Eigentum an den wiederaufgearbeiteten Materialien. Vorsichtigen Schätzungen zufolge wird Thorp im Jahr 2095 rückgebaut sein.<br />
Zum satten Preis von 5 Milliarden Euro!<br />
<i></i><u></u><i></i><u></u><b></b><b></b><br /></div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-35038261908981482312019-02-28T12:51:00.000+01:002019-02-28T12:51:18.552+01:0099 Prozent kaufen kein Elektro-Auto<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Warum schreibe ich dann darüber einen Blog? Nun, man muss gelegentlich auch etwas für die Minderheit tun. Außerdem: fast alle Autohersteller führen E-Mobile in ihrem Portfolio. Es erscheint also ratsam und auch spannend, diesen Mikro-Markt im Auge zu behalten. Denn die Reichweiten der Elektroautos werden immer größer und die Zahl der Ladestationen nimmt zu.<br />
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<b>Zwei neue Elektroautos</b><br />
<b><br /></b>
Zwei Elektroautos mit guter Reichweite sind kürzlich auf den Markt gekommen: der<i> Audi e-tron</i> und der<i> Kia e-Niro.</i><br />
Der Audi e-tron ist das erste Elektromobil von Audi. Der Preis für den SUV ist entsprechend: 80.000 Euro. Der Akku nimmt den gesamten Unterboden ein und speichert 95 Kilowattstunden (kWh). Laut Prospekt soll das Auto eine Reichweite von 400 Kilometer besitzen. Testfahrer des ADAC kommen eher auf 328 km, wobei sie öfters die Klimaanlage einschalteten und viele Kilometer auf Autobahn fuhren, wo wenig Energie durch Bremsen zurückgewonnen wird. Die beiden Elektromotoren des Audi leisten 265 Kilowatt (KW) und beschleunigen das Gefährt in 6,6 Sekunden (Boost: 5,7) auf Tempo 100. Porsche überholen muss damit ein Spaß sein.<br />
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Im Vergleich dazu ist der Kia e-Niro etwas für Normalverbraucher. Bei seinem Preis von 34.300 Euro (ohne staatliche Prämie!) ist er eher in die Golfklasse einzuordnen. Die Batterie speichert 69 kWh und soll für eine Reichweite von 450 Kilometer gut sein. Bei gemischter Fahrweise hat der ADAC damit 400 bis 450 km erreicht. Der Elektromotor von 150 KW beschleunigt in 7,8 Sekunden auf 100 km. Für die Batterie garantiert der Hersteller sieben Jahre.<br />
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<b>Zuhause tanken</b><br />
<b><br /></b>
Die größte Skepsis beim Elektroauto rankt sich um die Reichweite der Batterie und das "Tanken" des Stroms. Letzteres kann grundsätzlich zuhause geschehen oder auswärts, also im öffentlichen Bereich.<br />
Eine<i> Heim-Ladestation, </i>auch<i> Wallbox</i> genannt, ist eine Art Steckdose in der eigenen Garage. Je nach Ladeleistung und Ausstattung kostet sie zwischen 500 und 2500 Euro. Im Online-Handel sind einfachere Ausführungen schon für 300 Euro erhältlich. In allen Fällen kommen die Kosten für die Installation dieses elektrischen Geräts noch hinzu; nach den Rechtsvorschriften muss dies durch eine Elektrofachkraft geschehen.<br />
<br />
Im Handel sind Modelle mit Ladeleistungen von 3,7 bis 22 kW erhältlich. Weil das erste Elektroauto ja nicht unbedingt das letzte sein muss, sollte die Wallbox universell einsetzbar sein. Empfohlen wird allgemein die 3-phasige 11-kW-Ladestation, beispielsweise vom Hersteller ABL. Mit ihr kann 1-phasig mit 3,7 kW, 2-phasig mit 7,4 kW und 3-phasig mit 11 kW geladen werden. Selbst bei einer Ladeleistung von nur 3,7 kW lädt sie rund 30 kWh in die Batterie. Das reicht in der Regel für 150 km, also die Strecke zur Arbeit und zurück.<br />
<br />
Problematischer ist die Installation von Wallboxen in Mehrfamilienhäusern. Hier müssen die Eigentümer der Installation zustimmen, wofür bei zehn Wohneinheiten schon mal 20.000 Euro zusammenkommen können. Das kann zu Zündstoff bei den Eigentümerversammlungen führen. In Tiefgaragen noch größerer Gebäude parken zuweilen 50 Autos und noch mehr. Hier werden Ladeleistungen verlangt, wofür das Gebäude selten ausgelegt ist.<br />
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<b>Auswärts tanken</b><br />
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Bei Überlandfahrten reicht die in der eigenen Garage getankte Strommenge meist nicht aus, um das Ziel zu erreichen. Derzeit ist die Suche nach einer öffentlichen Ladesäule noch beschwerlich, denn es gibt kein zentrales Verzeichnis für Elektro-Tankstellen. Hilfreich sind "Apps" auf dem eigenen Smartphone, welche allerdings auch nicht immer aktuell sind. Der Stromkonzern EnBW bietet in Deutschland, Österreich und der Schweiz derzeit 25.000 Ladepunkte an, die über "Roaming" - ähnlich wie das Funknetz - miteinander verknüpft sind. Zuweilen sind dafür auch Zusatzgebühren erforderlich.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhNK5QVb_mSGSQ8GqLFXrQCReSRPWb3jeNnCTB5Ui1sZY4q-hcoeUmKet4bwC2TrsJ45dev-z0VW0oi9BOUJ2M-tX6AfceXpwtEC1AyBi_nyUolFx5kgLGlK6JarVvDw7i_3Rb-xqhOg6Hb/s1600/2016-04-26_Kombiladesaeule.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="311" data-original-width="220" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhNK5QVb_mSGSQ8GqLFXrQCReSRPWb3jeNnCTB5Ui1sZY4q-hcoeUmKet4bwC2TrsJ45dev-z0VW0oi9BOUJ2M-tX6AfceXpwtEC1AyBi_nyUolFx5kgLGlK6JarVvDw7i_3Rb-xqhOg6Hb/s1600/2016-04-26_Kombiladesaeule.jpg" /></a></div>
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<i>Typische Ladesäule</i></div>
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Experten beklagen dennoch den Tarif-Wirrwarr an den Stromzapfsäulen. Zuweilen differieren die kWh-Preise um 300 Prozent. Nach Angaben des Anbieters "Lichtblick" kostet die Kilowattstunde an den Ladestationen von EnBW 54,5 Cent, bei den Stadtwerken München 46,7 Cent, bei Innogy 39 Cent und bei Maingau 10 Cent. Zum Vergleich: der Haushaltsstrom kostet weniger 30 Cent. Außerdem sind es die Diesel- und Benzinfahrer gewohnt aus hunderten von Metern Entfernung zu sehen, was sie pro Liter zu bezahlen haben. Die Stromkunden erfahren dies häufig erst an der Ladesäule. Hinzu kommt, dass Diskounter, wie Aldi, oder Billigunternehmen wie IKEA oder McDonalds zuweilen ihren Kunden hohe Rabatte einräumen, ja sie sogar kostenlos tanken lassen. Also: preislicher Wildwuchs allenthalben.<br />
<br />
Blackouts drohen, wenn viele E-Autos gleichzeitig tanken. Das kann in einigen Jahren der Fall sein, wenn die Pendler der Großstädte abends mit fast leeren Akkus heimkehren und nahezu gleichzeitig für den nächsten Tag auftanken wollen. Bei Ladestationen mit einer Leistung von 50 kW kommen die örtlichen Stromnetze an ihre Grenzen. Dann geht der Transformator in die Knie, sodass es zu einem lokalen Stromausfall kommen kann. Wenn also die Elektromobilität richtig Fahrt aufnehmen sollte, dann kommt man nicht umhin, die Ortsnetze auszubauen.<br />
<br />
Wie so häufig im Leben, sind auch beim Elektromobil Vor- und Nachteile eng beeieinander. Allerweltsschäden am Vorder- oder Hinterteil des Autos können sehr teuer werden, wenn der elektrische Stromeinfüllstutzen dabei beschädigt wird. Und der Spaß beim schnellen Beschleunigen und Abbremsen wird dadurch gemindert, dass die Bremsbeläge beim E-Mobil öfters gewechselt werden müssen.<br />
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<b>Ausblick</b><br />
<b><br /></b>
Die Umstellung der Verbrennertechnologie (OTTO, Diesel) auf Elektromobilität wird noch lange dauern. Der Grund dafür ist, dass der Entwicklung von wirtschaftlichen und zuverlässigen Autos Technik auf höchstem Niveau ist und dass der Tankvorgang sowie die dazugehörige Infrastruktur inhärent zeitaufwendiger und teurer sind. Dafür einige Beispiele:<br />
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Als stärkster Konkurrent für die konventionellen Autos gilt der US-amerikanische Konzern<i> Tesla.</i> Dieses Unternehmen (unter seinem großsprecherischen CEO Elon Musk) versucht seit 2010 die Nr. 1 auf dem Markt der E-Mobile zu werden. In diesen knapp zehn Jahren hat diese Firma weniger als 100.000 E-Autos in heterogener Ausführung gebaut und damit praktisch jedes Jahr dreistellige Millionenverluste gemacht. Das derzeitige Top-Model ist der Tesla Model 3. Er hat eine Reichweite von 290 km und kostet 75.000 Euro. Zum Vergleich: der VW-Konzern produzierte und verkaufte 11 Millionen Autos - allein im Jahr 2018 - und erzielte damit einen Gewinn von 14 Milliarden Euro.<br />
<br />
Sollte einmal der Anteil der E-Mobile auf 50 Prozent und darüber ansteigen, so muss - flächendeckend! - die Stromversorgung in allen Orten und auch auf dem flachen Land auf wesentlich höhere Stromleistungen umgebaut werden. Das ist eine Anstrengung vergleichbar mit dem Bau der gegenwärtigen Nord-Süd-Gleichstromleitungen und wird viel Geld kosten und auf ähnliche Akzeptanzprobleme stossen. Und trotzdem wird diese Infrastruktur nicht verhindern, dass ein Benziner in zwei Minuten soviel "Reichweite" tankt, wie ein E-Auto in zwei Stunden.<br />
<br />
Zweifelhaft ist auch der ökologische Nutzen der Elektromobilität. Nur wenn das Auto seinen Strom von Wind und Sonne bezieht ist das Öko-Label einigermaßen vertretbar. Durch die Abschaltung der Kern- und Kohlekraftwerke ist soviel Ökostrom aber gar nicht verfügbar.<br />
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Die ausgefeilte Verbrennertechnologie wird uns also noch lange erhalten bleiben, insbesondere, weil auf dem Gebiet der Abgasreinigung und des Brennstoffverbrauchs noch bedeutende Innovationen zu erwarten sind.<br />
Meine Vermutung: auf mehr als10 Prozent dürfte der Anteil der E-Autos in den kommenden 20 Jahren kaum ansteigen.<br />
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<i></i><i></i><br />
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-64733445653253463552019-02-20T10:46:00.002+01:002019-02-22T10:58:37.471+01:00Der Kohleausstieg - ein Faß ohne Boden<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Im Aussteigen aus Großprojekten sind die Deutschen wahre Meister. Der (vorzeitige) Ausstieg aus der Fußballweltmeisterschaft ist den Fans noch im Gedächtnis; vor wenigen Tagen verkündete Airbus den Ausstieg aus dem Großprojekt A 380. Der folgenreichste Ausstieg - jener aus der Kernenergie - im Frühjahr 2011, ist wohl den meisten auch heute noch in Erinnerung: Im Nachgang zu den Unfällen im japanischen Fukushima ordnete die Bundeskanzlerin die sofortige Stilllegung von 8 deutschen Kernkraftwerken an und den gestaffelten Ausstieg aus weiteren 9. Und das, obwohl bis dato in Deutschland weder Monstererdbeben noch Tsunamiwellen aufgetreten sind.<br />
<br />
Nun steht ein weiterer Super-Ausstieg bevor: jener aus der Kohle. Er wurde in einer Art Panikreaktion beschlossen, weil die Zielwerte der deutschen CO2-Emissionen offenkundig verfehlt werden. Hätte man die Kernkraftwerke nicht abrupt abgeschaltet - sondern wie in allen anderen Ländern - moderat noch eine Zeitlang weiter laufen lassen, wäre diese Klemmsituation nicht entstanden. Der Ausstieg aus Steinkohle und Braunkohle bedeutet, dass in Zukunft fast 40 Prozent der deutschen Stromerzeugung entfallen und anderweitig ersetzt werden müssen. Hinzu kommt, dass viele Arbeitsplätze in den traditionellen Kohlegebieten, insbesondere den Tagebauen, entfallen.<br />
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<br />
<b>Die Kohlekommission</b><br />
<b><br /></b>
Eigentlich wäre es die Aufgabe des zuständigen Bundeswirtschaftsministers gewesen, eine Marschroute für den im Kabinett beschlossenen Kohleausstieg festzulegen. Aber <i>Peter Altmaier</i> war die Sache wohl zu heikel, sodass er nach einem altbewährten Politikerrezept vorging: "Wenn man nicht mehr weiter weiss, gründet man ´nen Arbeitskreis". So kam im Juni 2018 die sogenannte Kohlekommission zustande, mit offiziellem Namen "Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung".<br />
<br />
Diese Kommission hatte 28 stimmberechtigte Mitglieder aus Vertretern der Industrie, den Energieverbänden, den Gewerkschaften und Umweltverbänden sowie aus Bürgerinitiativen und Wissenschaftlern. Sie sollten als Abbild der Gesellschaft den schrittweisen Ausstieg aus der Stein- und Braunkohle skizzieren sowie ein "finales Ausstiegsdatum" vorschlagen. Darüber hinaus sollten die Kosten abgeschätzt werden sowie der Verlust der Arbeitsplätze in den Kohlerevieren und bei den Kraftwerken. Der Abschlussbericht sollte bis Februar 2019 vorliegen. Die Umsetzung dieses Planungen in die Realität wollte sich die Bundesregierung vorbehalten.<br />
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<br />
<b>Der Ausstiegsbericht</b><br />
<b><br /></b>
Der pünktlich vorgelegte Bericht war 126 Seiten lang und hatte einen 210-seitigen Anhang. Darin beschreibt die Kommission, wie sie sich diesen schrittweisen Ausstieg aus dem Kohlestrom und den Umstieg auf erneuerbare Energien vorstellt. Als Enddatum für die Kohlenutzung wurde das Jahr 2038 festgelegt, alternativ, falls möglich, das Jahr 2035. In den Jahren 2023, 2026 und 2029 soll der Ausstiegsplan mit Blick auf die Versorgungssicherheit, die Strompreise, die Jobs und die Klimaziele von Experten evaluiert werden.<br />
<br />
Von den derzeit am Netz befindlichen Kohlekraftwerken mit insgesamt ca. 40 Gigawatt (GW) sollen bis 2030 höchstens noch 17 GW am Markt sein. Bis 2022 sollen 12,5 GW vom Netz gehen. Bis 2030 sollen die Betreiber für die Stilllegung ihrer Kraftwerke entschädigt werden; je älter ein Kraftwerk ist, desto geringer ist die Entschädigung. Das moderne Steinkohle-Großkraftwerk Datteln mit 1,1 GW, welches 1,5 Milliarden Euro an Baukosten verschlungen hat, ist zwar fertiggestellt soll aber nicht mehr in Betrieb genommen werden. Den Betreiber Uniper (früher Eon) wird das nicht freuen.<br />
<br />
Als Entschädigung für die Eigentümer stellt man sich 600 Millionen Euro pro GW Leistung vor, bei Steinkohle deutlich weniger. Der Bund entscheidet, wieviel Kapazität stillgelegt werden soll. Wer die geringsten Entschädigungen verlangt, oder das meiste CO2 durch die Abschaltung einspart, erhält den Zuschlag.<br />
<br />
Für die Beschäftigten an den stillgelegten Kohlekraftwerken soll es ab 58 Jahren bis zum Ruhestand ein Überbrückungsgeld geben, sowie einen Ausgleich bei Renteneinbußen. Für jüngere Mitarbeiter sind Weiterbildungsprogramme geplant. Im Osten sollen nach Möglichkeit Bundesbehörden und Bundeswehrstandorte angesiedelt werden.<br />
<br />
<br />
<b>Unterstützung für die Kohleländer</b><br />
<b><br /></b>
Für die betroffenen Braukohlereviere in der Lausitz, in Mitteldeutschland und im Rheinland soll es umfangreiche staatliche Hilfen geben. Dieses Geld soll den Strukturwandel in den genannten Gebieten abfedern und neue Arbeitsplätze schaffen. Allerdings steht - anders als bei der Steinkohleförderung früherer Jahre - dafür kein Vermögen bereit, aus deren Stiftungserträgen die Kosten refinanziert werden könnten. Bereits jetzt wird deshalb in den genannten Kohleländern heftig um die (potentiellen) Bundessubventionen gerungen.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEji__UB2XOjMboDMq0xeND_QqmRRGqZR5bXM_F0VrOdPKkO8-y1D5ZTUmVVdPir0SDVmlhUoXgW1kXMAlLQtZC9nQZLCMgYalj0LCx4Hd7SdmAsqxg1X0TGnnOKAIJqzqtaeEzjk8M8siUp/s1600/lausitz.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="625" data-original-width="980" height="204" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEji__UB2XOjMboDMq0xeND_QqmRRGqZR5bXM_F0VrOdPKkO8-y1D5ZTUmVVdPir0SDVmlhUoXgW1kXMAlLQtZC9nQZLCMgYalj0LCx4Hd7SdmAsqxg1X0TGnnOKAIJqzqtaeEzjk8M8siUp/s320/lausitz.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: center;">
<i>Tagebau in der Lausitz</i></div>
<i></i><br />
Viel diskutiert wurde in der Kommission auch über den berühmt-berüchtigte Hambacher Forst, bevor sein Erhalt schließlich im Bericht als "wünschenswert " bezeichnet wurde. Das könnte für den Steuerzahler sehr teuer werden. Das rund 200 Hektar große Waldstück im Rheinischen Braunkohlerevier ist seit Jahren Gegenstand gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen "Waldschützern" und der Polizei. Der Stromkonzern RWE will den Forst roden, um den Tagebau weiter abgraben zu können. Etwa 15 Prozent des gesamten Strombedarfs in Nordrhein-Westfalen werden durch Braunkohle aus diesem Gebiet gedeckt. Die Landesregierung NRW hat bereits angekündigt, dass sie in Bälde eine "Leitentscheidung" zur Nutzung des Hambacher Forsts treffen werde, wobei die Ergebnisse der Kohlekommission berücksichtigt würden.<br />
<br />
<br />
<b>Voraussichtliche Gesamtkosten und Finanzierung</b><br />
<b><br /></b>
Die gesamten<b> <u>Kosten</u></b> für<b> </b>den Kohleausstieg lassen sich derzeit nur ganz grob abschätzen. Sicher ist, dass dieses Projekt - mit Abstand - das teuerste ist, welches bis dato in der Bundesrepublik auf Kiel gelegt worden ist. Einige der wichtigsten und kostenträchtigsten Kostenarten und Kostenstellen wurden in der Kommission und von den Kraftwerksbetreibern bereits veröffentlicht. Sie seien, mit aller Vorsicht, hiermit weiter gegeben.<br />
<br />
---Der größte Brocken sind die Bundeshilfen für die betroffenen Kohleländer Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Sie werden auf 40 Milliarden (Mrd) Euro abgeschätzt.<br />
<br />
---Hinzu kommen jährlich 2 Mrd zur Entlastung stromintensiver Industriebetriebe und Verbraucher, sowie 1,5 Mrd für die Stromnetze. Über die ganze Laufzeit des Projekts summiert sich dies auf ca. 32 Mrd.<br />
<br />
---Für das sozialverträgliche Gleiten der Beschäftigten in den Ruhestand sowie die Weiterbildung werden 5 Mrd veranschlagt. Das wird kaum ausreichen, denn allein in NRW und Brandenburg verlieren 26.000 Beschäftigte ihren Job.<br />
<br />
---Hohe Entschädigungszahlungen sind für die 40 stillzulegenden Kohlekraftwerke zu erwarten. Diese Kosten sind derzeit noch nicht bekannt.<br />
<br />
---<b>Aufsummiert:</b> Experten schätzen die Gesamtkosten für den Kohleausstieg auf mindestens 80 Mrd ab. Da noch nicht alle Kostenstellen kalkuliert sind, rechnet man mit<br />
<b> 100 Milliarden Gesamtkosten.</b><br />
<b><br /></b>
Nicht eingerechnet ist dabei die Ersatzbeschaffung für den Kohlestrom durch Wind, Sonne und (russisches) Gas.<br />
<b><br /></b>
<b><br /></b>
Die<b><u> Finanzierung</u></b> liegt ganz überwiegend beim Bund. Es verwundert deshalb nicht, dass die zuständigen Abgeordneten bereits Sturm laufen. So kritisierte<i> Axel Fischer</i>, ein Mitglied des sehr einflussreichen Haushaltsausschusses, dass die Parlamentarier nicht in die Kohlekommission eingebunden waren. Dort saßen nur Vertreter von Gruppen, die an zusätzlichem Geld interessiert waren. Außerdem bestehe nach Meinung des Ausschusses die Gefahr, dass die Ansprüche der Kommission 1:1 von der Regierung übernommen werden. Im übrigen kämen die Finanzierungsforderungen zu einem denkbar ungünstigem Zeitpunkt. Denn bis zum Jahr 2023 sei im Bundeshaushalt mit einem Defizit von 77 Mrd zu rechnen; die Zeiten der "Schwarzen Null" sind vorbei.<br />
<br />
Besonders riskant ist der Terminverzug bei den Nord-Süd-Gleichstromleitungen. Die Bundeskanzlerin <i>Angela Merkel </i>wird in der "Bild"-Zeitung hierzu mit folgendem Satz zitiert:<br />
<br />
<b>"Wenn wir so weiter machen, werden wir scheitern".</b><br />
<b></b></div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-45688425997416701952019-02-10T18:24:00.001+01:002019-02-10T18:24:51.566+01:00BREXIT oder "Viel Lärm um nichts"<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="text-align: left;">
Wenn William Shakespeare nicht vor 500 Jahren gelebt hätte, sondern in der Jetztzeit, dann hätte er seine Dramen wohl ganz anders konstruiert. Zum Beispiel die Komödie "Much ado about nothing", uns Deutschen unter dem Titel "Viel Lärm um nichts" bekannt. Dieses Theaterstück hätte dann vermutlich nicht in Florenz am Hof eines Adeligen gespielt, sondern im britischen Unterhaus. Und im Mittelpunkt wäre dann nicht die Hochzeit von Claudio mit Hero gestanden samt all ihrer Verwirrungen, hervorgerufen durch den Intriganten Don Johns, dem illegitimen Bruder des Königs von Aragon.</div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
Im Londoner "House of Commons" hätte Shakespeare all die Charaktere vorgefunden, welche zur maximalen Konfusion hätten beitragen können. So etwa den blondhaarigen und stets ungekämmten Zausel Boris Johnson, früher einmal Bürgermeister von London, der wochenlang vor dem Brexit-Referendum mit einem Doppeldeckerbus umher fuhr auf dem krass falsche Zahlen aufgemalt waren. Oder den glattgekämmten, aber einflussreichen Abgeordneten Rees-Mogg und den wurstigen ex-Premier David Cameron, der seine Briten durch einen schlampig formulierten Text zum Referendum in die politische Irre laufen ließ. Alles "Eton-Boys", also Absolventen des berühmt-berüchtigten Gymnasiums, für das die upper-class-Eltern bereit sind, schon mal 50.000 Euro pro Jahr an Schulgeld hinzublättern.</div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCxs1rAtYGYoJIvz3TNcdydFBB5czturGsCVrBNZTHS0W9ScP1OLMRZgzrwWk28ZIkmhEsrtz7U0Q9Wu9w7NqGLD4vlDFb9vniUajc7WBYWzmkddOZ8BmjugSmRp1cBvfrD2VyLR9nEZ1g/s1600/may.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="326" data-original-width="680" height="153" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCxs1rAtYGYoJIvz3TNcdydFBB5czturGsCVrBNZTHS0W9ScP1OLMRZgzrwWk28ZIkmhEsrtz7U0Q9Wu9w7NqGLD4vlDFb9vniUajc7WBYWzmkddOZ8BmjugSmRp1cBvfrD2VyLR9nEZ1g/s320/may.jpg" width="320" /></a></div>
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: center;">
<i>Theresa May versucht das Unterhaus zu überzeugen</i></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<i><br /></i></div>
<div style="text-align: left;">
Denn was soll man von einem Parlament, wie dem "Lower House" halten, das in Dutzenden von Abstimmungen nicht in der Lage war, eine Position zum Vertragswerk der Premierministerin zu beziehen. Und das, obwohl der Brexit-Vertrag mehr als zwei Jahre lang zwischen Brüssel und London ausgehandelt worden war. 660 Seiten, nebst tausend Seiten Anhang wurden dabei Wort für Wort durchdekliniert und danach von den 27 EU-Staaten abgesegnet. Und nun wurde, Ende Januar, dieses Opus von Unterhaus mit großer Mehrheit abgeschmettert. Der Gipfel dabei war, dass die Abgeordneten selbst nicht in der Lage waren auszuformulieren, was sie denn stattdessen wollten. Dies konnte auch der "Speaker des House of Commons" , der bräsige John Bercow nicht vermitteln, welcher ansonsten beträchtliches clowneskes Talent offenbarte.</div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<b>Vier Optionen</b></div>
<div style="text-align: left;">
<b><br /></b></div>
<div style="text-align: left;">
Auf welchen Vertragstext sich London und Brüssel schließlich doch noch einigen könnten, ist derzeit schwer absehbar. Es gibt zu viele Klauseln, an denen der Text noch in Maßen variiert werden könnte. Im Überblick lassen sich diese potentiellen Veränderungen auf vier Optionen zusammenfassen. Als mögliche Szenarien sollen sie kurz beschrieben werden. </div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<b>Option 1:</b><i> London nimmt den Vertrag doch noch an.</i></div>
<div style="text-align: left;">
<i><br /></i></div>
<div style="text-align: left;">
Denn es gibt noch 6 Wochen Zeit bis zum geplanten Austrittsdatum am 29. März 2019. Eigentlich genug Zeit, um renitente Unterhaus-Abgeordnete zur Vernunft kommen zu lassen. Vor allem, weil inzwischen der Druck der Wirtschaft erheblich geworden ist und stetig zunimmt.</div>
<div style="text-align: left;">
<i>Prognose:</i> Dieser Deal ist möglich, aber derzeit nicht sehr wahrscheinlich. </div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<b>Option 2:</b><i> Der Vertrag wird nachverhandelt</i></div>
<div style="text-align: left;">
<i><br /></i></div>
<div style="text-align: left;">
Insbesondere über den sogenannten "Backstop" könnte man nochmals verhandeln. Diese Klausel sieht vor, dass Großbritannien so lange in der Zollunion und Nordirland so lange im Binnenmarkt verbleibt, bis sich London und Brüssel auf einen Freihandelsvertrag geeinigt haben. Die gemeinsame Sorge ist allerdings, dass in der ehemaligen Bürgerkriegsregion die Kämpfe wieder aufflammen könnten. </div>
<div style="text-align: left;">
<i>Prognose:</i> Einigung kompliziert und nicht sehr wahrscheinlich. </div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<b>Option 3:</b><i> Der Brexit wird aufgeschoben.</i></div>
<div style="text-align: left;">
<i><br /></i></div>
<div style="text-align: left;">
Derzeit streben beide Partner keinen Aufschub an. Der Druck könnte jedoch so stark werden, dass dies bald die einzige Option sein könnte, welche einen harten Brexit und eine Chaos- Situation vermeiden lässt. </div>
<div style="text-align: left;">
<i>Prognose:</i> Ein Aufschub um wenige Wochen ist denkbar.</div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<b>Option 4:</b> <i>Harter Brexit oder No Deal</i></div>
<div style="text-align: left;">
<i><br /></i></div>
<div style="text-align: left;">
Gelingt es Theresa May nicht, eine Mehrheit im Unterhaus zu erreichen, dann folgt automatisch der ungeregelte Austritt, also der harte Brexit. Die wirtschaftlichen Folgen wären vor allen für das Vereinigte Königreich verheerend.</div>
<div style="text-align: left;">
<i>Prognose: </i>Dieser ungewollte GAU ist nicht unwahrscheinlich.</div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
In dieser Situation sollten wir Kontinentaleuropäer stoische Ruhe bewahren und sagen:</div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: center;">
<b>"<u>Laßt sie ziehen, diese Briten</u>"</b></div>
</div>
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-40508367160776016952019-02-05T17:14:00.003+01:002019-02-05T17:14:28.038+01:00TÜV-geprüft! - Alles in Ordnung?<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Der Bruch des Staudamms bei einer Eisenerzmine in Brasilien vor knapp zwei Wochen beschäftigt noch immer die internationalen Medien. Das Rückhaltebecken für Flüssigabfälle wurde ganz plötzlich undicht und Millionen von Kubikmetern Schlamm überfluteten die anliegenden Dörfer. Bislang hat man erst 120 Tote geborgen, zum Teil unter 20 Metern Schlamm. Weitere 240 Mitarbeiter werden noch vermisst. Die Eigentümerfirma <i>Vale</i> hatte das Eisenbergwerk im Jahr 2001 von<i> Thyssen-Krupp</i> erworben. Der deutsche Konzern wurde damals heftig kritisiert, weil er Vermögen "verschleudert" habe; heute wird man in Essen darüber ganz froh sein.<br />
<br />
An dem Unternehmen Vale ist auch der brasilianische Staat beteiligt. Die Mine wurde höchst rentabel betrieben: im Berichtsjahr 2017 machte man (umgerechnet) 5 Milliarden Euro Gewinn, bei einem Umsatz von 30 Milliarden. An fehlendem Geld kann es also nicht gelegen haben, falls man beim Bau und Betrieb der Rückhaltebecken geschlampt haben sollte. Denn darüber wird in den brasilianischen Medien inzwischen heftig diskutiert. Für den Vale-Chef<i> Fabio Schvartsman</i> ist der "Schuldige" bereits gefunden: es ist die deutsche Firma<i> TÜV Süd</i>, welche den Damm mehrmals - zuletzt im September 2018 - begutachtet und ihn als "stabil und sicher" (samt Siegel) beurkundet hat.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVsQ5Mn047qoa6vukkLKpG1QxuNecYQGTBANcDV7xttNq00TiT3-2l-Cnpn-kRgNGMywDPkfP1BZLFLtdGyU9C09qUq64IWpP4VodTO1a-FS3g8z4vTeIca4emVCyBLGXGqBXrkdTM3A2I/s1600/600px-TU%25CC%2588V_Su%25CC%2588d_logo.svg.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="600" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhVsQ5Mn047qoa6vukkLKpG1QxuNecYQGTBANcDV7xttNq00TiT3-2l-Cnpn-kRgNGMywDPkfP1BZLFLtdGyU9C09qUq64IWpP4VodTO1a-FS3g8z4vTeIca4emVCyBLGXGqBXrkdTM3A2I/s320/600px-TU%25CC%2588V_Su%25CC%2588d_logo.svg.png" width="320" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: center;">
<i>Das begehrte achteckige Siegel des TÜV Süd</i></div>
<i><br /></i>
<i><br /></i>
In der Münchener Konzernzentrale des TÜV Süd gibt man sich recht schmallippig. Ein Sprecher sagt nur: "Nach unserem - damaligen - Kenntnisstand wurden keine Mängel am Damm festgestellt". Ansonsten verweist man auf die laufenden Ermittlungen der brasilianischen Behörden vor Ort. Diese haben schon mal zwei ranghohe TÜV-Gutachter festgenommen, deren Namen in der Presse mit<i> Makoto Namba</i> und<i> André Yum Yassuda</i> zitiert werden. Ansonsten hat die örtliche Polizei die Büroräume des TÜV Süd versiegelt und alle Akten und Computer beschlagnahmt.<br />
<br />
<br />
<b>Historische Verdienste der TÜV e. V.</b><br />
<b><br /></b>
Die technischen Überwachungsvereine wurden vor gut 150 Jahren im 19. Jahrhundert zur Zeit der Industrialisierung gegründet. Immer mehr Unfälle durch explodierende (genauer: zerknallende) Dampfkessel waren der Anlass. Nach der "Explosion" eines solchen Kessels in der Mannheimer Aktienbrauerei verfolgte man dort die Idee, die Kessel<i> auf freiwilliger Basis</i> regelmäßigen Kontrollen zu unterziehen - wie das übrigens bereits in England der Fall war. 20 badische Dampfkesselbesitzer schlossen sich zusammen, woraus später in Mannheim und andernorts die "Technischen Überwachungsvereine" als eingetragene Vereine e. V. entstanden.<br />
<br />
Diese unabhängigen regionalen Überwaschungsorganisationen waren bei der Unfallverhütung so erfolgreich, dass die staatlichen Organe ihnen immer mehr Aufgaben im Sicherheitsbereich übertrugen. Allgemein bekannt ist die regelmäßige Untersuchung der Autos bis hin zur Abwicklung der Führerscheinprüfungen. Alle aus diesen gemeinsamen Wurzeln hervorgegangenen Gruppen benutzen die Marke "TÜV" und einen regionalen Zusatz als Namen, so zum Beispiel: <i>TÜV Süd</i>, <i>TÜV</i> <i>Rheinland</i>,<i> TÜV Nord</i> bis zu<i> TÜV Österreich</i>. Auf einigen Gebieten sollen die TÜVs sogar untereinander und zu anderen Marktteilnehmern im Wettbewerb stehen!<br />
<br />
<br />
<b>Aktuelle Strategie: "Think Big" - mit einigen Flops</b><br />
<b><br /></b>
In den neunziger Jahren flaute das Geschäft bei den TÜVs merklich ab. Ursächlich waren unter anderem die Auftragsrückgänge in der Energiewirtschaft, wo der Neubau von Kraftwerken infolge der Energiewende deutlich einbrach. Statt den Personalstand entsprechend zu verringern, verfolgten die großen regionalen TÜV-Gesellschaften exakt die gegenteilige Strategie. Durch <i>Fusionen</i> mit kleineren TÜVs und<i> Personalaufstockungen</i> (um Größenordnungen!) wurden aus den bescheidenen eingetragenen Vereinen "global player", die fortan als Aktiengesellschaften agierten. So hatte die TÜV Süd AG bald 24.000 Mitarbeiter und weltweit 800 Standorte. Der Jahresumsatz betrug 2016 stattliche 2,4 Milliarden Euro. An zweiter Stelle folgt der TÜV Rheinland mit 20.000 Beschäftigten und 2 Milliarden Umsatz, vor dem TÜV Nord mit 10.000 Mitarbeitern.<br />
<br />
Damit einher ging die thematische <i>Diversifikation</i> der Geschäftsfelder, deren Risiken sich jedoch bald abzeichneten. So zertifizierte der TÜV Rheinland in Frankreich fehlerhafte medizinische <i>Brustimplantate</i> mit schmutzigem Silikon.---Ähnliches passierte dem TÜV Süd in Brasilien, wo die Hersteller ebenfalls billigstes<i> Industriesilikon</i> verwendeten.---Betrügereien gab es auch im <i>Finanzbereich,</i> wo kriminelle Banden das honorige Siegel des TÜV Süd "hackten" und damit große Geldsummen illegal abzwackten.---Noch in Erinnerung ist der Zusammenbruch einer achtgeschossigen <i>Textilfabrik in Bangladesch,</i> die kurz vorher vom TÜV Rheinland positiv überprüft worden war.---In Deutschland schlägt der<i> Dieselskandal</i> immer noch hohe Wellen. Leider war es den TÜV-Prüfern nicht gelungen - im Verbund mit dem Kraftfahrt Bundesamt - die Softwareschummeleien der Autohersteller rechtzeitig aufzudecken. Dabei gab es schon frühzeitig Hinweise aus US-amerikanischen Quellen, wonach mit den NOx-Werten "etwas nicht stimmen konnte".<br />
<br />
<br />
<b>Ausblick</b><br />
<br />
Die Diversifikation der TÜV wurde aus der Not geboren. Heute machen die <i>Hauptuntersuchungen</i> an den Autos nur noch 15 Prozent des Geschäftsvolumens aus. Stattdessen überprüfen die neu angeheuerten TÜV-Mitarbeiter inzwischen in aller Welt Klettergerüste, Fabrikanlagen und Krankenhäuser. Mehr und mehr verlieren die TÜV ihre vormalige <i>technische Kernkompetenz</i>, etwa zur Beurteilung der Sicherheit von Atomanlagen. Aber die neuen Manager drängen darauf, mit ihren diversen, beim Publikum wohlbekannten Siegeln gute Geschäfte zu machen. Schließlich stehen sie vor einem Berg von <i> Pensionsverpflichtungen,</i> der momentan auf 3 Milliarden Euro abgeschätzt wird.<br />
<br />
Und die Konkurrenz schläft nicht. Allein in Mitteleuropa müssen sich die deutschen TÜV-Firmen mit mächtigen Wettbewerbern herumschlagen. Etwa mit der Schweizer SGS, die einen Jahresumsatz von 4,8 Milliarden Euro erzielt. Oder der Interlok (1,6 Mrd) in London, oder dem französischen Bureau Veritas (3,9 Mrd) und der Dekra (1,16 Mrd).<br />
<br />
Unter das unter einer Vielzahl weiterer, wenn auch kleinerer, Konkurrenten!<br />
<b><br /></b>
<span style="font-family: "times new roman";"><b></b><b></b></span><br />
<b><br /></b>
<b><br /></b></div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-5392814719312711182018-12-11T13:36:00.000+01:002018-12-11T13:36:00.712+01:00Darwins Evolutionstheorie in der Kritik<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Einsteins Relativitätstheorie und Darwins Evolutionstheorie sind die weitreichendsten Denkmodelle der Menschheit. Während die Relativitätstheorie das Universum beschreibt sowie die Relation zwischen Masse und Energie, soll die Evolutionstheorie von Charles Darwin die Entwicklung ("Evolution") der Lebewesen auf unserer Erde nachvollziehen, von den Einzellern bis zum Menschen.<br />
<br />
Kein Wunder, dass beide Gedankengebäude unter ständiger kritischer Beobachtung stehen, denn sie sind so revolutionär und so konsequenzenreich, dass man ihre Gültigkeit nicht oft genug nachprüfen kann. Bei der Relativitätstheorie ist dies in den vergangenen hundert Jahren oftmals geschehen und bis dato gibt es keinen Grund an ihrer "Richtigkeit" zu zweifeln. Anders ist dies bei der Evolutionstheorie. Seit sie vor knapp 160 Jahren unter dem Titel "The origin of species" von (dem Theologen) Charles Darwin veröffentlicht wurde, war sie - praktisch vom Anbeginn - ständig böswilligen Anfeindungen, aber auch substantieller Kritik ausgesetzt. Slogans wie "der Mensch stammt vom Affen ab", haben das ihre dazu beigetragen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-sPfDIKOQU6oRldasWVMFrMnxkLJtaDKkzG2kTWKhCg1Z3VnE7OsqY1MgaURJ3PozP_k8IlOt2IGMkwEcOJTeQOiU6IVCbofxf9YGsuOjmCUHsSYX19UflS9PzFlqMnXeR6ErO6dv6hK_/s1600/charles-darwin-9266433-1-402.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1200" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-sPfDIKOQU6oRldasWVMFrMnxkLJtaDKkzG2kTWKhCg1Z3VnE7OsqY1MgaURJ3PozP_k8IlOt2IGMkwEcOJTeQOiU6IVCbofxf9YGsuOjmCUHsSYX19UflS9PzFlqMnXeR6ErO6dv6hK_/s320/charles-darwin-9266433-1-402.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="text-align: start;"><i>Charles Darwin (1809–1882)</i></span></div>
<br />
<br />
Darwins Theorie besteht aus folgenden<u> Annahmen:</u><br />
<i><u>Reproduktion:</u></i> Die Individuen einer Population erzeugen immer mehr Nachkommen, als zu ihrer Arterhaltung eigentlich notwendig wäre.<br />
<i><u>Variation/Mutation:</u></i> Die einzelnen Individuen einer Population sind nie gleich. Sie unterscheiden sich in mehreren Merkmalen.<br />
<i><u>Selektion:</u></i> Diejenigen Individuen, die zufällig für die vorhandenen Umweltbedingungen besser angepasst sind als andere, haben einen Selektionsvorteil und überleben häufiger.<br />
<i><u>Vererbung:</u></i> Die Variationen in den Merkmalen sind zu einem gewissen Teil vererbbar.<br />
<br />
<i><u>Zusammenfassend</u></i> lässt sich sagen, dass es durch die Selektion langfristig zu einer natürlichen Auslese der Individuen einer Art kommt, die durch Zufall besser angepasst sind als ihre Artgenossen.<br />
<i></i><u></u><i></i><u></u><i></i><u></u><i></i><u></u><i></i><u></u><i></i><u></u><i></i><u></u><i></i><u></u><i></i><u></u><i></i><u></u><br />
<br />
<br />
<b>Das Problem der unterschiedlichen Zeitspannen</b><br />
<br />
Ein Problem, das die Kritiker der Darwinschen Lehre immer wieder vorbringen, ist das Phänomen der krass unterschiedlichen <i>Zeitspannen</i>. Es gibt in der Erdgeschichte Phasen, in denen lange Zeit - oberflächlich betrachtet - (fast)<i> nichts</i> geschah und dann wiederum kurze Zeitperioden in denen sich außerordentlich viele Veränderungen zeigten. Drei solcher Phasen seien stellvertretend kurz skizziert.<br />
<br />
Im<i> Kambrium</i>, einem erdgeschichtlichen Zeitalter, das vor ca. 500 Millionen Jahren ablief und etwa 50 Millionen Jahre andauerte, geschah die sogenannte<i> kambrische Artenexplosion.</i> Innerhalb der geologisch kurzen Zeitspanne von 5 bis 10 Millionen Jahren tauchten, wie aus dem Nichts, die Vertreter fast aller heutigen Tierstämme auf. Die grundlegenden Körperbaupläne vieler mehrzelliger Tierstämme, die seitdem die Erde bevölkern, sind in den Gesteinen dieser Epoche erstmals eindeutig überliefert. Auch Tiere mit harter Schale, ja sogar Skeletten befinden sich darunter. Dies durch Zufall oder Selektion zu erklären, greift nach Ansicht kritischer Biologen zu kurz.<br />
<br />
Die<i> Dinosaurier</i>, gewaltige Echsen und Wirbeltiere, , dominierten die Landschaft im Mesozoikum (Erdmittelalter) vor 235 Millionen Jahre bis zur Kreidezeit vor etwa 65 Millionen. Es wird angenommen, dass sie damals durch einen Asteroideneinschlag (bis auf die Vögel) ausgerottet wurden. Über 170 Millionen Jahre waren sie auf allen heutigen Kontinenten präsent - einschließlich der Antarktis, da damals alles Festland noch im Superkontinent<i> Pangäa</i> vereinigt war. 170 Millionen Jahre sind eine sehr lange Zeit, sodass immer wieder die Frage auftaucht, weshalb diese Tiere nicht in der Lage waren eine höhere Intelligenz, sprich ein größeres Gehirn, auszubilden. Aber vielleicht konnten sie schon Werkzeuge herstellen, die man aber nach so langer Zeit nicht mehr auffinden kann, da sie im Sand verrottet sind. (Sicherlich waren sie nicht auf dem Mond; dort wäre ihre Hinterlassenschaft - mangels Atmosphäre - heute noch sichtbar, wie die US-Flagge von Armstrong für noch sehr lange Zeit.)<br />
<br />
Demgegenüber erstaunt, ja fasziniert das Tempo, mit dem sich der moderne Mensch, der sogenannte<i> homo sapiens,</i> entwickelt hat. Von einer Schimpansenart abstammend, stieg unser Vorfahr von den Bäumen herab, begab sich in die grasbewachsenen Savanne und erlernte dort den aufrechten Gang. Vom <i>homo erectus</i> bis zum<i> homo sapiens</i> vergingen dann nur noch ein bis zwei Millionen Jahre. Das hochkomplizierte Gehirn muss sich mit rasenden Schnelligkeit entwickelt haben. Wie das in einer solch kurzen Zeitspanne möglich war, ist heute noch für viele ein Rätsel. Die spärlichen Fossilienfunde werden immer intensiver mit genetischen Methoden untersucht, aber die rasante Entwicklung zum Menschen und die schnelle Ausbildung des Zentralcomputers, sprich Gehirn, sind von den Paläontologen noch nicht überzeugend dargelegt.<br />
<br />
<br />
<b>Alles nur Zufall?</b><br />
<b><br /></b>
Die Amerikaner<i> Stanley Miller</i> und<i> Harold Ure</i>y simulierten 1953 in einem Gasgemisch, das der U<i>ratmosphäre</i> entsprechen sollte, mit elektrischen Entladungen die künstliche Entstehung von Aminosäuren. Diese gehören zu den elementaren Substanzen der Evolution, sind aber beileibe nicht die einzigen. Heute weiß man, dass eine Zelle nur dann lebensfähig ist, wenn mindestens drei verschiedene Arten komplexer Moleküle zusammen arbeiten:<i> DNA</i> ( eine Nukleinsäure),<i> RNA</i> (Ribonukleinsäure) und<i> Proteine (</i>Eiweißstoffe). Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese hochkomplexen Substanzen "von sich aus" gebildet haben konnten und damit die Entstehung einer Zelle bewirkten? Die Antwort ist: <i>verschwindend gering</i>, denn ein Protein allein enthält zwischen 50 und mehreren tausend Aminosäuren, die in einer sehr komplizierten Anordnung miteinander verbunden sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf der Erde nur ein einziges Protein mit gerade Mal hundert Aminosäuren von selbst zusammen setzen könnte, berechnen Statistiker auf 1 zu einer Billiarde!<br />
<br />
Deshalb kam der Gedanke auf, dass sich diese Ursubstanzen "irgendwo im Universum" gebildet haben könnten und per Asteroiden zu unserer Erde gekommen sind. Aber dieser Transport könnte Tausende bis Millionen Jahre in Anspruch genommen haben, währenddessen die aggressive Weltraumstrahlung die Proteine längst zerstört hätte. Darüber hinaus: für die Bildung der Proteine ist RNA nötig und umgekehrt entsteht RNA nur unter Mitwirkung von Proteinen. Dass RNA und Proteine zur gleichen Zeit am gleichen Ort entstehen ist - siehe oben - aber sehr, sehr unwahrscheinlich.<br />
<br />
<br />
<b>Die Frage nach dem Schöpfer</b><br />
<b><br /></b>
In religiösen Kreisen stieß Darwins Evolutionstheorie von Anbeginn auf heftigen Widerstand. Man verwies auf die Bibel, die (in Mose 1:11,21,24) ausdrücklich sagt, dass das Leben von Gott sei und, dass alle Lebewesen "nach ihren Arten" geschaffen seien. Insbesondere in den USA bildeten sich zahlreiche Gemeinden heraus, die sich als "Kreationisten" bezeichneten und vor allem in Privatschulen diesem Glauben huldigten.<br />
<br />
Als quasi wissenschaftliche Abart des Kreationismus bildete sich der "Intelligent Design" (ID) heraus, der behauptete, dass sich das Leben auf der Erde nur durch einen "intelligenten Urheber" erklären lasse, also nicht durch Mutation und Selektion, wie von Darwin dargestellt. Die Theorie des "intelligenten Entwurfs" war die Folge eines Urteils des amerikanischen Supreme Court im Jahr 1987, bei dem es um die Trennung von Staat und Kirche ging. Bald darauf erschien ein Biologieschulbuch, in dem die kreationistische Lehre als wissenschaftliche Theorie und nicht mehr als bloßer Glaube dargestellt wurde. Seitdem tobt - vor allem in den Süd- und Midwest-Staaten - ein heftiger Glaubenskrieg, wobei sich besonders die Gymnasien nach den zumeist erzkonservativen Schulkuratorien ausrichten.<br />
<br />
Die Astrobiologen und Astrophysiker beteiligen sich an diesem Streit nur selten. Eine Ausnahme bildete der kürzlich verstorbene englische Physiker Stephen Hawking. Er behauptete steif und fest, dass es -aus physikalischen Gründen - "keinen Gott" geben könne und bringt dafür folgenden "Beweis" vor:<br />
Reisen wir in der Zeit bis zum Augenblicks des Urknalls rückwärts, so wird das Universum immer kleiner, bis es schließlich zu einem hochdichten Schwarzen Loch wird. An diesem Ort ist unsere Reise aber auch schon zu Ende, da es jenseits des Urknalls keine Zeit mehr gibt, in der eine Ursache (zur Schöpfung) hätte existieren können. Somit, so schließt Hawking messerscharf, kann es dort auch keinen Gott geben, weil es keine Zeit für die Existenz eines Schöpfers gibt.<br />
<br />
Bleibt nur noch die Frage zu beantworten:<br />
<br />
<i>Und wie ist all der Krempel in uns und um uns herum eigentlich entstanden?</i><br />
<i></i><u></u><br />
<u>Postskriptum:</u> Nach 32 Blogs im Jahr 2018 bin ich rechtschaffen müde<br />
und wünsche meinen treuen Lesern frohe Festtage und Gesundheit in 2019!<br />
<i></i><i></i><u></u><u></u><br />
<i></i><u></u><br />
<i></i><i></i><b></b><b></b><i></i><i></i><i></i><i></i><i></i><i></i><b></b><b></b><br />
<i>,</i><br />
</div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-89736540942105245372018-12-02T09:04:00.001+01:002019-01-01T12:10:27.449+01:00Eine historische Fehlentscheidung des Islam<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Zu den<i> fünf großen Weltreligionen</i> zählt man üblicherweise: das Christentum, den Islam, den Hinduismus, den Buddhismus sowie das Judentum. Gemessen an der Zahl der Anhänger gibt es (nach Wikipedia) weltweit 2,3 Milliarden Christen und 1,6 Milliarden Muslime; eine Mittelposition nehmen die Hindus (940 Millionen) und Buddhisten (460 Mio) ein, gefolgt von den Juden mit 15 Millionen Anhängern. Diese Zahlen sind jedoch stark abhängig von der Zählweise. Am klarsten ist dies bei den Christen: dort wird man Christ nicht durch die Geburt, sondern durch die Taufe und die Mitgliedschaft in einer Kirche. Und man kann nach 14 Jahren jederzeit aus dieser Kirchengemeinschaft wieder austreten, womit man aufhört Christ im Sinne der Statistik zu sein. <br />
<br />
Anders ist dies beim Islam. Muslim (bzw. Muslima) wird man qua Geburt; es gibt keine Verpflichtung irgend einer religiösen Gemeinschaft beizutreten. Hingegen erwartet man von einem Muslim das fünfmalige Praktizieren des täglichen Pflichtgebets, das zu den "fünf Säulen des Islams" gehört. Die wenigsten Muslims tun dies; der Religionswissenschaftler <i>Michael Blume </i>schätzt sie auf bloße 20 Prozent. Das bedeutet, dass von den ca. fünf Millionen Muslims in Deutschland nur etwa eine Million regelmäßig eine Moschee besuchen. Viele essen, übrigens, mit Genuss Schweinefleisch<br />
und Leberwürste - insbesondere wenn sie von ihren (numerischen) Glaubensgenossen nicht gesehen werden.<br />
<br />
Im Zuge der Jahrtausende langen Geschichte hat sich das Zahlenverhältnis zwischen Christen und Muslims immer wieder verändert. Ursächlich waren zumeist die häufigen Kriege, bei denen der Eroberer dem Unterlegenen seine Religion aufzwang - gemäß dem Wahlspruch: "Cuius regio, eius et religio". Aber es gibt auch ein technisches Phänomen, welches die Entwicklung der beiden Hauptreligionen maßgeblich beeinflusste<i>: die Erfindung des Buchdrucks.</i> Dieses Ereignis wurde von Christen und Muslims in unterschiedlicher Intensität genutzt und hat damit zum Abstieg des Islams beigetragen, wie in diesem Blog dargestellt werden soll.<br />
<br />
<br />
<b>Eine Jahrtausend-Erfindung und ihre Konsequenzen</b><br />
<b><br /></b>
Im 15. Jahrhundert nach Chr. erreichte der türkisch-osmanische Islam seine größte Ausdehnung und stärkste politische Bedeutung. Am 29. Mai 1453 eroberten die Osmanen gar Konstantinopel, die einst so mächtige Hauptstadt des oströmischen Reiches. Der regierende <i>Sultan Mehmet II</i> (1432 - 1481) nahm mit der Hagia Sophia eine der größten und ältesten Kirchen der Christenheit für die Muslime in Besitz. --- Demgegenüber waren die deutschen Provinzen zersplittert, politisch nahezu machtlos und standen unter den römischen und vatikanischen Kuratel. Die Machtkämpfe zwischen den Katholiken und den protestantischen Reformern trugen darüber hinaus zur Lähmung des öffentlichen Lebens bei.<br />
<br />
Da trat um 1450 n. Chr. der Mainzer Handwerker<i> Johannes Gensfleisch</i>, genannt <i>Gutenberg</i>, auf die Bühne. Seine Erfindung des modernen Buchdrucks mit beweglichen Lettern und der Druckerpresse revolutionierte die herkömmliche Buchproduktion des Abschreibens per Hand und löste eine Medienrevolution aus. Noch 1997 wurde Gutenbergs Buchdruck vom US-Magazin Time-Life zur bedeutendsten Erfindung des zweiten Jahrtausends gewählt.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLTCT2rsuSgzobvdImCtZYC3LMbruDxnICTopEeasRzjlW7SZ2QQHNalduQUQWPmULugeTFD2bhTdtjHFxBP1HddTTClq-15SAF8q9IxnMcPl4C2M8F63-1KfbvXjyM8mD4Z2dRsyCj7Rx/s1600/220px-Gutenberg.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="280" data-original-width="220" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhLTCT2rsuSgzobvdImCtZYC3LMbruDxnICTopEeasRzjlW7SZ2QQHNalduQUQWPmULugeTFD2bhTdtjHFxBP1HddTTClq-15SAF8q9IxnMcPl4C2M8F63-1KfbvXjyM8mD4Z2dRsyCj7Rx/s1600/220px-Gutenberg.jpg" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
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<span style="text-align: start;"><i>Johannes Gutenberg (1400–1468)</i></span></div>
<br />
Kein Wunder, dass die deutschen Kaufleute die Mainzer Druckerpresse auch den reichen Osmanen in Istanbul verkaufen wollten. Dort regierte inzwischen ein Sohn des Eroberers, der <i>Sultan Bayasid II.</i>(1447 - 1512). Aber die mächtigen Schriftgelehrten ("Ulama") brachten gewichtige Einwände gegen diese seltsame Maschine vor. Seit der Niederschrift des <i>Koran</i>s galt das sorgfältige Abschreiben und die lesende Rezitation arabischer Texte nämlich als geheiligte Tätigkeit, welche eine jahrelange Ausbildung voraussetzte. Die massenhafte Vervielfältigung gedruckter Texte hätte nach Auffassung der Schriftgelehrten ihre traditionelle Tätigkeit entwertet und sie letztlich brotlos gemacht. So kam es 1485 n. Chr. zu einer der verhängnisvollsten Fehlentscheidungen der Weltgeschichte:<i> </i><br />
<i>Sultan Bayasid II. (und seine späteren Nachfolger) verboten - bei Todesstrafe! - den mechanischen Druck arabischer Lettern.</i><br />
<i><br /></i>
Im westlichen Europa löste der Buchdruck eine Bildungsoffensive aus. Ausgehend von Martin Luther entstanden Bibelversionen in der jeweiligen Landessprache, was dazu führte, dass viel mehr Menschen das Bedürfnis empfanden, lesen und schreiben zu lernen. Der "Dialekt" um Hannover wurde zur deutschen Hochsprache, deren sich später auch die Dichterfürsten Goethe und Schiller bedienten. Der Konfessionsstreit <i>katholisch/protestantisch</i> in der Reformation führte zwar zum 30-jährigen Krieg, wurde aber im westfälischen Vertrag zum dauerhaften Frieden umgemünzt.<br />
<br />
Demgegenüber fielen die Muslime zurück. Erstaunlicherweise sogar im Kriegshandwerk: zwei Belagerungen von Wien durch die Osmanen (1529 und 1683 n. Chr.) blieben erfolglos. In der Folge driftete auch die arabische Sprache auseinander. So sprechen die Muslime heute in Marokko ein ganz anderes Arabisch als im Irak. Und das Hocharabisch im Koran können aktuell nur noch ganz wenige sehr gebildete Menschen lesen, mit der Folge, dass koranisches Wissen - also Bibelwissen - dem Normalaraber verborgen bleibt. In den sogenannten Koranschulen wird praktisch nur noch auswendig gelernt - wobei Wortsinn und Auslegung der Suren verloren gehen.<br />
<br />
<br />
<b>Große Lücken in Bildung und Wissenschaft</b><br />
<b><br /></b>
Als im Jahr 1727 in Istanbul der Druck auch arabischer (nichtreligiöser!) Bücher erlaubt wurde, war es bereits zu spät. Die Tabus hatten sich tief eingeprägt und es gab kaum eine lesekundige Öffentlichkeit. Nach nur 24 Büchern musste diese erste Druckerei schon wieder schließen. Um 1800 waren erst zwei Prozent der osmanischen Bevölkerung lesekundig, zumeist bestehend aus Armeniern und Juden. In Deutschland beherrschte damals schon die Hälfte der Bevölkerung Lesen und Schreiben. Nach Äußerungen des tunesischen Predigers Abdelfattal Mourou 2016 in New York liest ein Araber durchschnittlich 0,79 Bücher pro Jahr - ein Japaner hingegen 40!<br />
<br />
Die mangelhafte Beschäftigung mit gedruckten Texten hat auch einen unheilvollen Einfluss auf Technik und Naturwissenschaft. Ägypten, die größte arabische Nation, verzeichnete im Jahr 2013 bloße 129 Patentanmeldungen; Deutschland, zum Vergleich, 82.000. Immerhin hat der arabische Raum<i> einen</i> Nobelpreisträger auf dem so exotischen Gebiet der Quantenphysik hervorgebracht. Es ist<i> Abdus Salam</i> (1926 - 1996), der in früher Jugend von seiner Heimat Pakistan nach England kam und dort die Gelegenheit hatte, seine physikalische Begabung einzubringen. In Oxford befasste er sich Elementarteilchenphysik und Quantenfeldtheorie, womit er ein Pionier des sogenannten Standardmodells der Kernphysik wurde. Dafür erhielt er 1979 (zusammen mit Steven Weinberg und Lee Glashow) den Nobelpreis der Physik.<br />
<br />
Nach dem Tod wurde Salam in seine arabische Heimat überführt und bestattet. Dort ließ die pakistanische Regierung auf der Inschrift seines Grabsteins das Wort "muslimisch" übermalen, sodass heute anstelle "erster muslimischer Nobelpreisträger" nur noch "erster Nobelpreisträger" zu lesen ist.<br />
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-43958500309729965382018-11-17T12:28:00.001+01:002018-11-29T22:21:13.965+01:00Ausgetrickst ?<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Unter Jogi Löw als Trainer begann die Talfahrt des<i> Karlsruher Sportclubs (KSC).</i> In seiner kurzen Ägide vom Oktober 1999 bis zum März 2000 konnte er von 18 Spielen nur ein einziges gewinnen, worauf der Verein unrettbar der 3. Liga entgegen trudelte. Allerdings muss man dem späteren National-Coach zugute halten, dass der KSC zur damaligen Zeit nur noch über einen Rumpfcader verfügte. Folgende Auswahlspieler hatte das Präsidium in den vorausgehenden erfolgreichen Jahren bereits (zum Teil viel zu billig) verkauft:<i> Thomas Häßler, Michael Tarnat, Dirk Schuster, Sean Dundee, Thorsten Fink, Oliver Kahn, Oliver Kreuzer, Jens Nowotny, Mehmet Scholl, Michael Sternkopf, Guido Buchwald und Bruno Labbadia.</i><br />
<i><br /></i>
Die meisten Spieler entstammten der <i>"Goldenen Ära" des KSC</i> unter dem Trainer <i>Winfried Schäfer</i> (1986 - 1998) und dem Präsidenten<i> Roland Schmider</i> (1974 - 2000). In diesem Zeitraum war der KSC über 11 Jahre lang ohne Unterbrechung in der obersten Spielklasse, also der Bundesliga und gewann unter anderem sensationell ein UEFA-Pokal-Spiel gegen den FC Valencia mit 7:0 auf dessen Platz.<br />
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<span style="text-align: start;"><i>Das alte Stadion taugt nicht mehr</i></span></div>
<i><br /></i>
<b>Keine Klasse, kein Geld</b><br />
<b><br /></b>
Nach der Jahrtausendwende fing das Elend beim KSC an. Bis heute, also fast über zwei Jahrzehnte hinweg, war der KSC nur noch in zwei Spielzeiten (2007/08 und 2008/09) in der 1. Liga, als der unvergessliche "Ede" Becker Betreuer der Mannschaft war. Die längste Zeit (13 Saisons) torkelte der Club im Mittelfeld der 2. Bundesliga herum und vier Mal (wie derzeit) musste er sich sogar mit der 3. Liga bescheiden. --- Der Verbrauch an <i>Trainern</i> war entsprechend: von der Jahrtausendwende bis heute versuchten 20 Spielleiter ihr Glück im Wildparkstadion, durchschnittlich also nur jeweils ein halbes Jahr lang. Den absoluten, heute noch gültigen Ligarekord, stellte der Coach Reinhold Fanz auf. Er durfte nur sieben Tage bleiben, weil Utz Claassen, der Chef des damaligen Hauptsponsors EnBW mit ihm nicht einverstanden war. --- Entsprechend kurz waren auch die Amtszeiten der damaligen Vereinspräsidenten. Von 2000 bis 2010 agierten Detlef Dietrich, Hubert H. Raase und Paul Metzger. Gerhard Seiler, der frühere Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, musste 2002 sogar für nur neun Monate als "Notpräsident" einspringen und konnte damit den Verein vor der Insolvenz retten. Ab 2010 kam etwas Ruhe in die Vorstandschaft. Seitdem agiert Ingo Wellenreuther, ehemals Richter am Landgericht und seit vier Legislaturperioden CDU-Bundestagsabgeordneter für Karlsruhe.<br />
<br />
Wo keine spielerische Klasse ist, da ist bald auch die <i>Geldkasse</i> leer. Für den Spielercader stehen derzeit kaum mehr als 5 bis 6 Millionen Euro pro Saison zur Verfügung, die TV-Gelder liegen bei bescheidenen 1, 2 Mio Euro. Seit Jahren muss der Verein durch Zuwendungen privater Gönner ( Kölmel, Pilarsky) über Wasser gehalten werden. Trotzdem plagen ihn Altschulden in der ungefähren Höhe von 20 Mio Euro. In der vergangenen Saison hat der KSC ein "negatives Ergebnis" von 86.000 Euro erwirtschaftet.--- Auch beim Einwerben von <i>Drittmitteln</i> hat der KSC kein glückliches Händchen. Das Trikot zierte früher den Schriftzug der großen Karlsruher Lebensversicherung AG (<i>Karlsruher Leben),</i> später war der Stromkonzern<i> EnBW</i> der Hauptsponsor. Beide sind ausgestiegen, nun wurde ein Vertrag mit der Firma <i>Klaiber</i> gemacht, einem mäßig bekannten Markisenhersteller aus dem Karlsruhe Umland. Als <i>Ausrüster</i> der KSC-Mannschaften figuriert das regionale Unternehmen <i>JAKO</i>. Seine Autos (Marke: Volvo) bezieht der Verein von der dem Karlsruher Autohaus Geisser.<br />
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<br />
<b>"Ein neues Stadion muss her"</b><br />
<b><br /></b>
Die Spielstätte des KSC ist das Wildparkstadion, mit ca. 35.000 Plätzen idyllisch im stadtnahen Hardwald gelegen. Die Stadt Karlsruhe als Eigentümerin hat diese Immobilie immer wieder den Erfordernissen angepasst, etwa durch den Einbau von Flutlichtanlagen, Videowänden und einer imposanten Zuschauertribüne. Die geringen Mietzahlungen hielten das KSC-Präsidiums und seine verschiedenen Fan-Clubs nicht davon ab, immer wieder aufs Neue weitere Modernisierungen zu verlangen. Eine solche Kampagne lief um das Jahr 2007, als durch einen massiven Umbau ein Großteil der Zuschauerplätze überdacht werden sollte. Der damalige Oberbürgermeister Reinhard Fenrich ließ sich auf diese Umbauwünsche ein und kalkulierte einen Investitionsbedarf von 60 Millionen Euro, woran sich der Club mit 10 bis 20 Prozent beteiligen sollte. Der KSC winkte jedoch ab und verwies auf seine angeblich desolate Finanzlage. Damit war das Gemeinschaftsprojekt zunächst gestorben.<br />
<br />
Ein neues "Spiel" ergab sich ab 2013 mit neuem Spitzenpersonal, nämlich dem SPD-Oberbürgermeister Frank Mentrup und dem damaligen KSC-Präsidenten Ingo Wellenreuther. Obwohl sich die Finanzlage des Vereins kaum nennenswert gebessert hatte, ging Wellenreuther aufs Ganze und forderte den Neubau eines Stadions - entweder an der gleichen Stelle oder an alternativen Standorten. Ein halbes Dutzend solcher Bauplätze wurden im Stadtrat diskutiert und kalkuliert; sie beliefen sich allesamt auf über hundert Millionen Euro und schienen damit unfinanzierbar zu sein.<br />
<br />
In dieser verfahrenen Situation kam dem KSC und seinen Anhängern ein anderes öffentliches Projekt zur Hilfe: das Staatstheater. Es meldete einen Sanierungsbedarf in der gigantischen Höhe von 350 Millionen Euro an und war damit drei Mal so teuer wie das Fußballstadion. In der Folge entwickelte sich eine muntere mediale Debatte in Leserbriefen und Internetblogs. Sie führte zu dem Ergebnis, dass die Öffentlichkeit bald davon überzeugt war, dass für das sportliche Image der Stadt mindestens genau so viel getan werden müsse, wie für das kulturelle - auch wenn die Finanzierung aus verschiedenen Quellen erfolgt. Aus dieser argumentativen Zwickmühle konnten sich die Stadtoberen in der Folge nicht mehr befreien, sodass am 18. November 2016 die Verträge für das neue Stadion am Wildpark unterzeichnet wurden: von der Stadt Karlsruhe als Bauherrin und dem KSC als zukünftigen Mieter. Die Stadtverwaltung war ausgetrickst.<br />
<br />
<br />
<b>Endlich! Das neue Stadion</b><br />
<b><br /></b>
Mittlerweile wurde Ende Oktober 2018 der Nutzervertrag für das neue Stadion zwischen der Stadt Karlsruhe und dem KSC notariell abgesegnet. Nach dem anschließenden "ersten Baggerbiss" durften die Fans die Plastikschale ihres geliebten Sitzes abmontieren und kostenlos nach Hause abschleppen. Durch ausladende Business- und Logenplätze auf der Haupttribüne versucht der KSC künftig viel Geld "nebenher" zu verdienen. Das ist auch notwendig, denn das neue Stadion kostet insgesamt satte 123 Mio Euro. Während der vertraglich vereinbarten Pachtdauer von 35 Jahren will der KSC davon der Stadt 74,5 Mio zurückzahlen. Dieser Kalkulation liegt zugrunde, dass der Club in einem Betrachtungszeitraum von 10 Jahren ein Jahr in der 3. Liga spielt, sieben Jahre in der 2. Liga und zwei Jahre in der 1. Bundesliga. Na, ja!<br />
<br />
Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein. Währenddessen wird der Spielbetrieb stets aufrecht erhalten. Zwei Hilfstribünen hinter den Toren sollen dies gewährleisten und 15. 000 Plätze zur Verfügung stellen.<br />
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<i>Hip, hip, hurra!</i><br />
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-36587407394401025822018-11-11T12:18:00.001+01:002018-11-11T12:18:22.346+01:00Ausgemerzt?<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<i>Friedrich Merz</i> wird nicht begeistert gewesen sein, als am Dienstag vergangener Woche zahlreiche Staatsanwälte und Finanzbeamte in seiner feudalen Münchener Residenz <i>Lenbachplatz 1 </i>anrückten um eine <i>Razzia</i> durchzuführen. Für den<i> Aufsichtsratschef </i>des deutschen Ablegers der weltweit größten Fondsgesellschaft <i>BlackRock</i> war die Durchsuchung und Beschlagnahme vieler Akten und Computer sicherlich mehr als peinlich, obwohl die veranlassende Justizbehörde Köln gleichzeitig kund tat, dass gegen Merz selbst "kein Verdacht einer Straftat" vorläge. Stattdessen stünde die Aktion im Zusammenhang mit illegaler Finanztransaktionen der Jahre 2007 bis 2011, die Experten unter den Kürzeln <i>Cum-Cum</i> und<i> Cum-Ex</i> bekannt seien. Merz konnte zu seiner Entlastung immerhin vorbringen, dass er erst seit 2016 den Posten eines Aufsichtsratschef bei BlackRock inne habe.<br />
<br />
Aber die Vorwürfe gegen seine Firma wiegen schwer: der Vermögenverwalter BlackRock soll viele Jahre lang <i>dubiose Aktiengeschäfte</i> betrieben haben, wodurch der deutsche Fiskus um Milliardenbeträge geschädigt wurde. Was dieser Durchsuchung ihre besondere Publizität verleiht, ist die Tatsache, dass Friedrich Merz, erst wenige Tage vorher seine<i> Kandidatur</i> als Nachfolger von Angela Merkel bekannt gegeben hat. Mithin muss er nun seine "Unschuld" nicht nur gegenüber der Justiz, sondern auch gegenüber den tausend Delegierten beweisen, welche ihm in vier Wochen zum <i>CDU-Chef</i> wählen sollen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdXtE1wu2n7jGuVX4m8jsut3V5h11IKv8VM-QypwUMJJO0feasEZBVqrJgbAXsduMYsuWXS-dVCzft0TT-_IGBKvfZBldgGgQ6mD6KU3Sfm7uhAu3l8KTXhphtTG4JcwCuHmQ7ZtBU8KnK/s1600/aboutus-nav.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="185" data-original-width="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdXtE1wu2n7jGuVX4m8jsut3V5h11IKv8VM-QypwUMJJO0feasEZBVqrJgbAXsduMYsuWXS-dVCzft0TT-_IGBKvfZBldgGgQ6mD6KU3Sfm7uhAu3l8KTXhphtTG4JcwCuHmQ7ZtBU8KnK/s1600/aboutus-nav.jpg" /></a></div>
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<b>Betrügereien bei Cum-Cum- und Cum-Ex-Geschäften</b><br />
<b><br /></b>
Die Betrügereien im Wertpapierhandel entstehen dadurch, dass große Aktienpakete im Wert von über hundert Millionen Euro von Finanzinvestoren über Banken erworben werden und (an gewissen Stichtagen) oftmals über "Strohmänner" zwischen Deutschland und beispielsweise Panama verliehen und hin und her transferiert werden. Dabei verlieren die deutschen Finanzämter nicht selten den Überblick und erstatten die Körperschaftssteuer nicht nur <u>einmal</u> - was legitim ist - sondern <u>zweimal</u>, ja sogar <u>oftmals</u> - was zum Betrug im deutschen Steuersystem in Milliardenhöhe führte. Skrupellose Geschäftemacher schicken ihre Aktienpakete wie wild über den Globus, einmal mit Dividendenberechtigung ("cum"), einmal ohne ("ex), tricksen dabei die simplen Computer des Fiskus aus und machen fette Rendite auf Kosten der deutschen Steuergemeinschaft. Die wichtigsten Betrugsmaschen laufen unter den Bezeichnungen Cum-Cum und Cum-Ex, aber in der Zwischenzeit gibt es schon eine Vielfalt von Modellen dazwischen.<br />
<br />
Bei den<i> Cum-Cum-Geschäften</i> wollen Ausländer den Abzug der Kapitalertragssteuer vermeiden und sich - gegenüber den Finanzbehörden - wie (deutsche) Inländer gerieren. Dazu wird die Aktie des Ausländers an einen Inländer (zumeist eine Bank) mit Dividendenanspruch (lateinisch: cum) verkauft. Der Inländer vereinnahmt die Dividende, holt sich die Kapitalertragssteuer vom Finanzamt ab und gibt die Aktie samt Dividende (abzüglich einer Provision) zurück an den Ausländer.<br />
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Bei den<i> Cum-Ex-Geschäften</i> wird eine Lücke im Abwicklungssystem der Deutschen Wertpapiersammelbank ausgenutzt, um eine einmal abgeführte Kapitalertragssteuer mehrfach erstattet zu bekommen. Die daran beteiligten Banken behaupten einfach, sie könnten nicht erkennen, wer bei solchen Vielfachtransaktionen dividendenberechtigt ist und somit Anspruch auf Rückerstattung der Kapitalertragssteuer habe. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob ein komplettes Aktienpaket gleichzeitig mehrere Eigentümer haben kann, was natürlich Unsinn ist.<br />
<br />
Zu den Cum-Cum- und Cum-Ex-Geschäften gibt es viele juristische Gutachten hinsichtlich ihrer Legalität. Aber am Ende gilt jedoch der einfache gesunde Menschenverstand, nämlich, dass es nicht legal sein kann, sich eine Steuer, die man nur <u>einmal</u> gezahlt hat, vom Fiskus<u> mehrfach</u> zurückerstatten zu lassen.--- Zum Schluss noch ein Hinweis: die oben beschriebenen "Geschäfte" können nur von sehr, sehr reichen Finanzleuten getätigt werden. Der normale Privatmann, der unter Aufbietung all seiner finanziellen Ressourcen gelegentlich fünf Daimler-Aktien kauft, ist aus diesem elitären Kreis ausgeschlossen. Dieser kleine Mann bekommt vom zuständigen Finanzamt auch seinen 25-prozentigen Dividendenabschlag nicht zurückerstattet!<br />
<br />
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<b>BlackRock und Friedrich Merz</b><br />
<b><br /></b>
Die Firma "BlackRock Incorporated" (deutsch: schwarzer Fels) ist die größte Vermögensgesellschaft der Welt. Sie verwaltet Aktien im Wert von 6.000 Milliarden Euro, darunter auch 5 Prozent aller DAX-Papiere. Mehr als jedes Konkurrenzunternehmen ist BlackRock in der Lage, große Mengen Wertpapiere an Dritte, also Finanzinvestoren, auszuleihen. Im Prospekt ihrer Indexfirma<i> Ishares</i> ist deshalb auch folgendes nachzulesen:<i> Der gesamte Bestand des Fonds an Wertpapieren kann auf unbestimmte Zeit als Wertpapier-Darlehen an Dritte übertragen werden.</i> Im Gegenzug streicht Ishares Gebühren ein; vom Juli bis September 2018 waren das immerhin 160 Millionen Euro.<br />
<br />
Was die Investoren mit den geliehenen Papieren tun, bleibt weitgehend im Dunkeln. Nicht selten werden sie für Geschäfte verwendet, die in der Öffentlichkeit als "Schmuddelkram" gelten. So nutzen die "Heuschrecken" Hedgefonds sie beispielsweise für Leerverkäufe, wo auf fallende Kurse gewettet wird. Sollte sich zeigen, dass mit den entliehenen Aktien im großen Stil auch Cum-Ex-Geschäfte gemacht wurden, dann könnte BlackRock/Ishares - und mit ihnen auch Friedrich Merz - in Erklärungsnot geraten, denn man könnte ihnen vorwerfen, dass sie ihren Geschäftspartnern nicht genau genug auf die Finger gesehen haben.<br />
<br />
Fraglich ist aber, ob Merz als Aufsichtsratsvorsitzender des deutschen Ablegers von BlackRock überhaupt die "Macht" hat, an jahrelang eingelaufenen und lukrativen Geschäftsvorgängen etwas zu ändern. Denn der wirkliche Chef von BlackRock sitzt in New York und heißt<i> Larry Fink.</i> Er hat die Firma 1988 gegründet und gilt als beinharter "Kapitalist". Von ihm ist nicht bekannt, dass er übermäßig "moralische Maßstäbe" an sein Tun anlegt. Vielleicht hatte Merz in seinem täglichen Wirken in der Münchener Lenbachstraße 1 also gar nicht den operativen Spielraum, den man hinter dem imposanten Titel "Aufsichtsratsvorsitzender" vermuten könnte.<br />
<br />
Egal, wie es wirklich ist: Friedrich Merz trägt bei BlackRock jedoch formal eine hohe<i> Verantwortung</i> und wird seine Tätigkeiten auf den kommenden acht Regionalkonferenzen erklären müssen, bevor er sich in vier Wochen als Merkel-Nachfolger zur Wahl stellt. Die wahlberechtigten Delegierten werden genau hinhören, denn eines darf keinesfalls passieren: dass sich einige Monate später herausstellt, dass Friedrich Merz tatsächlich in betrügerische Finanztransaktionen verwickelt war.<br />
<br />
<i>Es wäre der politische Super-Gau für die CDU.</i><br />
<i></i><i></i><i></i><br />
<br /></div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-64239411341486967092018-11-05T12:39:00.001+01:002018-11-06T09:59:10.661+01:00Ausgemerkelt<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<i>Es geschehen noch Zeichen und Wunder!</i><br />
Am Tag nach der (für die CDU) ziemlich vergeigten Hessen-Wahl, erklärte die Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass sie für die Wahl zur Parteivorsitzenden anfangs Dezember nicht mehr antreten werde. Also kein "Weiter so", wie praktisch allseits erwartet, stattdessen ein "Danke, das war´s". In Bezug auf die Kanzlerschaft tat sie kund, dass sie "bereit" sei, die Regierungsgeschäfte bis zum Jahr 2021 fortzuführen. Dass sie darum "kämpfen" würde, hat sie nicht gesagt. Ihre Rede klang wie der große Einstieg zum großen Ausstieg: die Ära Merkel kommt zum Ende. Aber es ist ein Rücktritt in Raten. Angela ist noch nicht weg, aber sie hat sich schon mal verabschiedet. Und ihr Wahlvolk staunt, denn (fast) nach Hermann Hesse gilt:<br />
<i>Jedem Ende wohnt ein Zauber inne!</i><br />
<i><br /></i>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj86JjJXrYSGm8thYQsa06lDikXB7o4NOFMgdhSiPa81bUtPWrm-3TMNQW3zn91G6gJ3JKgeQMBq1P1RXbEpedFH9bIHUHzU2dx7nsEK9TztcnpKRSysGh2HTvLNiMEEwQCyL03O95YBGHU/s1600/AR-180229651.jpg%2526MaxW%253D505%2526ImageVersion%253Ddefault.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="379" data-original-width="505" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj86JjJXrYSGm8thYQsa06lDikXB7o4NOFMgdhSiPa81bUtPWrm-3TMNQW3zn91G6gJ3JKgeQMBq1P1RXbEpedFH9bIHUHzU2dx7nsEK9TztcnpKRSysGh2HTvLNiMEEwQCyL03O95YBGHU/s320/AR-180229651.jpg%2526MaxW%253D505%2526ImageVersion%253Ddefault.jpg" width="320" /></a></div>
<i><br /></i>
<i><br /></i>
Das Ende von Merkels Kanzlerschaft könnte schon am 26. Mai 2019 kommen, am Doppelwahltag mit der Europawahl und der Bürgerschaftswahl in Bremen. Oder, noch wahrscheinlicher, im zeitlichen Umfeld des 1. September 2019. Das ist der Doppelwahltag mit Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg. Die Augen richten sich besonders auf Sachsen, wo die AfD die CDU als stärkste Partei überholen könnte. Und am 27. Oktober 2019 sind noch dazu die Landtagswahlen in Thüringen, ebenfalls ein Bundesland mit starker AfD.<br />
<br />
Die prominenten Kandidaten, welche sich beim Delegierten-Parteitag im Dezember um das "Fell der Bärin" streiten werden, haben sich schon gezeigt. Es sind die lange schon vermuteten "Verdächtigen": Annegret Kramp-Karrenbauer (kurz: AKK); Jens Spahn und Friedrich Merz. Die Jüngeren unter uns werden sich kaum erinnern können, dass Merkel dem Letztgenannten im Jahr 2002 das Amt des Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU verweigerte, was Merz sichtlich übel nahm. Ein gutes Dutzend weiterer Kandidaten - deren Namen insbesondere ihnen selbst bekannt ist - werden wohl demnächst auftauchen.<br />
<br />
Jeder dieser Kandidaten sollte dazu bereit und fähig sein, Frau Merkel gegebenenfalls in der Kanzlerschaft auch vorzeitig abzulösen. Dafür sollte er bzw. sie das geeignete thematische Profil besitzen - zum Beispiel bei der zukünftigen Handhabung der Energiewende. Dort werden große Entscheidungen fällig werden, sofern man bis zum Jahr 2022 tatsächlich alle restliche Kernkraftwerke abschalten möchte:<br />
10 Gigawatt an konstanter Grundlast müssen in kurzer Zeit zu ersetzt werden.<br />
<i>Frage:</i> <i>Wodurch?</i></div>
Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-50562209370227948342018-10-27T18:04:00.000+02:002018-10-27T18:04:11.937+02:00Die schlimmsten Fehler und Irrtümer bei der Energiewende<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Die sogenannte Energiewende ist das mit Abstand teuerste deutsche Projekt seit der Wiedervereinigung. Die <i>Kosten</i> der Eingliederung der ehemaligen DDR-Gebiete betrugen ca. 1.500 Milliarden Euro; für die Energiewende veranschlagt man rund das Doppelte. Inzwischen sind ca. 40 Prozent der vorgesehenen Investitionen und Desinvestitionen (Kernkraftwerke!) erledigt; die kostenträchtigen Nord-Süd-Gleichstromleitungen sind stark in Verzug.<br />
<br />
In einer Zwischenbilanz lassen sich die schlimmsten Fehler und Irrtümer dieses Großprojekts bereits jetzt benennen. Dies soll im Folgenden für die Vergangenheit, die Gegenwart und die (absehbare) Zukunft geschehen. Es muss befürchtet werden, dass die Energiewende im kommenden Jahrzehnt - insbesondere aus technischen und energiewirtschaftlichen Gründen - vor die Wand läuft. Unter Hinterlassung gigantischer nichtrentierlicher Kosten!<br />
<br />
<br />
<b>Die Vergangenheit</b><br />
<b><br /></b>
Im Folgenden werden die wichtigsten politischen und gesetzgeberischen Entscheidungen bei der Energiewende benannt und kurz analysiert.<br />
<br />
<u>Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):</u><br />
<u><br /></u>
An diesem grundlegenden Gesetz, das - kein Aprilscherz! - am 1. April 2000 von der Regierung Schröder/Trittin beschlossen wurde, ist bereits der<i> Name</i> falsch. Der Öko-Begriff "erneuerbare Energien" ist physikalisch schlicht unsinnig, denn nach dem Energieerhaltungssatz kann man Energie weder erschaffen noch vernichten, sondern lediglich in verschiedene Formen umwandeln. Ein weiterer beliebter Öko-Spruch "Wind und Sonne schicken keine Rechnung" stimmt zwar formal, aber diese Naturphänomene schicken auch keinen Strom.<br />
<br />
Eine strukturelle Schwäche des EEG beruht darin, dass es bestimmte<i> Energietechniken,</i> wie Wind- und Solarstrom vorgibt und finanziell exzessiv fördert. Sinnvoller wäre es gewesen, die<i> Stromeinsparziele</i> vorzugeben und die Wahl der dafür notwendigen Techniken dem <i>Wettbewerb</i> zu überlassen. Außerdem zielt das EEG praktisch nur auf die Stromwirtschaft, die<i> </i>übrigen Sektoren Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft kommen darin praktisch nicht vor.<br />
<br />
Auch die <i>Vorrang-Einspeisung</i> von Wind- und Sonnenstrom in das Netz widerspricht den elementaren Regeln des Wettbewerbs. Bei diesem System spielen die <i>Fixkosten</i> der erneuerbaren Energien quasi keine Rolle. Stattdessen werden die <i>variablen Kosten</i> zu Null eingesetzt, eben "weil Wind und Sonne keine Rechnung stellen". Auch die betrieblichen <i>Wartungskosten</i> fallen bei dieser seltsamen Kalkulation unter den Tisch. So war es kein Wunder, dass die Betreiber von Photovoltaik- und Windkraftanlagen immer bevorzugt ins Netz einspeisen durften, denn sie waren politisch praktisch "gesetzt".<br />
<br />
Auch die <i>EEG-Umlage,</i> die garantierte Vergütung nach den Fördersätzen des EEG, stieg rasant an. Zu Beginn, im Jahr 2003, waren es noch bescheidene 0,41 Cent pro Kilowattstunde, zehn Jahre später war die Umlage auf satte 6,28 Cent/kWh gestiegen. Bundesumweltminister Jürgen Trittin prognoszierte im Jahr 2004, dass die Umlage in einem privaten Haushalt "nicht mehr als eine Kugel Eis pro Monat" kosten sollte; inzwischen kann man damit locker die Eiskarte rauf und runter essen. Parallel dazu stiegen die <i>Zahlungsverpflichtungen</i> inzwischen auf <i>20 bis 30 Milliarden Euro pro Jahr</i> an. Kein Wunder, dass die<i> Strompreis</i> in Deutschland damit von 15 auf 30 Cent/kWh gestiegen ist, womit wir internationaler Spitzenreiter geworden sind.<br />
<br />
Die <i>hohen Subventionen</i> bei Sonnen- und Windstrom hat in der Folge die internationale Konkurrenz angelockt und die deutsche Komponentenindustrie wirtschaftlich zerstört. Ein<b> </b>Beispiel dafür sind die <i>Solarkollektoren</i>. Ab 2010 drängte die chinesische Firma <i>Suntec Power</i> auf den Markt und trieb auch die prominenten deutschen Solarunternehmen in den Ruin. Die Firma <i>Bosch</i> musste im Frühjahr 2013 seine Kollektorwerke in Ostdeutschland schließen und alle 3.000 Mitarbeiter entlassen - inklusive Chef Franz Fehrenbach. Ähnliches geschah wenige Monate später bei <i>Siemens</i>. Der Konzern gab seine gesamte Solarbranche auf und setzte den Oberpfälzer Joe Kaeser (anstelle von Peter Löscher) an die Spitze.<br />
<br />
<br />
<u>Die Stilllegung der Kernkraftwerke</u><br />
<u><br /></u>
Den ersten Schlag gegen die deutschen Kernkraftwerke (KKW) führte im Dezember 2001 der Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Mit seinem "Gesetz zur geordneten Beendigung der Kernenergienutzung" reduzierte er die<i> Gesamtlaufzeit der KKW</i> auf 30 bis 35 Volllastjahre (VLJ). (International waren damals bereits 40 bis 50 VLJ üblich.) Außerdem zwang Trittin die Energieversorgungsunternehmen (EVU) die kleineren KKW Stade und Obrigheim sofort stillzulegen.<br />
<br />
Die EVU leisteten damals nur geringen Widerstand. Offensichtlich hofften sie auf eine zukünftige konservative Regierung, welche die<i> Laufzeitlimitierung</i> in ihrem Sinne wieder aufheben würde. Dies geschah tatsächlich im Herbst 2009, als die Christdemokraten und Liberalen eine schwarz-gelbe Koalitionsregierung bilden konnten. Trittins Laufzeitlimit wurde für die noch betriebenen 17 KKW auf 40 Jahre angehoben. In den <i>USA</i> wurden inzwischen atomrechtliche Genehmigungen für eine Laufzeit von 40 Jahren erteilt - mit ein zusätzlichen Option für weitere 20 Jahre. In <i>Schweden</i> hob der Reichstag im Juni 2010 ein früheres Gesetz zum Ausstieg aus der Kernenergie komplett auf..<br />
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Das änderte sich radikal, als es am 11. März 2011 in der japanischen Region <i>Fukushima</i> zu einem Monstererdbeben mit einem nachfolgenden Tsunami kam. An den vier dortigen zerstörten Kernkraftwerken gab es zwar <i>keine strahlenbedingte Todesfälle</i>, aber die anschließende Wasserwelle forderte 20.000 Tote. In Deutschland war Angela Merkel, die frühere Befürworterin der Kernenergie zu einer <i>strikten Gegnerin</i> geworden. Als Bundeskanzlerin ordnete sie die <i>sofortige Stilllegung</i> der acht Kernkraftwerke Biblis A+B, Neckarwestheim I, Brunsbüttel, Isar I, Krümmel, Philippsburg 1 und Unterweser an. Die restlichen neun KKW sollten nach <i>Stufenplan</i> bis zum Jahr 2022 ebenfalls abgeschaltet werden. Am 30. Juli 2011 wurden die sogenannten Ausstiegsgesetze im Bundestag - mit nur wenigen Gegenstimmen - beschlossen.<br />
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Es nützte wenig, dass die hundert Experten der <i>Reaktorsicherheitskommission (RSK)</i> nach zweimonatiger Beratung im April 2011 einen 115-seitigen Bericht zu den Vorgängen in Fukushima vorlegten. Darin kamen sie zu der<i> Feststellung, dass ein ähnlich schwerer Unfall an deutschen </i>Reaktoren nicht möglich sei. Zum einen, weil die geologischen Verhältnisse dies nicht zulassen würden, zum anderen, weil die deutschen KKW gegen Störfälle viel besser ausgelegt seien. Diese Prüfergebnisse wurden von den politischen Entscheidungsträgern und den Medien jedoch weitgehend ignoriert.<br />
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Stattdessen setzte die Bundeskanzlerin eine sogenannte <i>"Ethikkommission" ein, um ihren Ausstiegsplänen eine argumentative Basis zu verleihen</i>. Dieser Kommission gehörten keine Fachleute der Kernkraftwerksbetreiber an, wohl aber hohe Würdenträger aus der katholischen und evangelischen Kirche. Der Münchener<i> Kardinal Reinhard Marx</i> gab den Ton vor, indem er schlicht die<i> Kernkraft zum "Teufelszeug" </i>erklärte. Im Mai 2011 legte die Ethikkommission ihren Abschlussbericht vor und die Bundeskanzlerin konnte zufrieden sein. Darin stand zu lesen: "Der <i>schnellstmögliche Ausstieg aus der Kernenergie ist ethisch gut begründet</i>; im besten Fall kann der Zeitraum für den Ausstieg sogar noch verkürzt werden."<br />
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Die<i> Energieerzeuger</i> hätten es in der Hand gehabt, den politisch gewollten Ausstieg aus der Kernenergie zu verhindern, oder zumindest zu verzögern. Dafür hätte eine e<i>infache Klage gegen die</i> <i>Stilllegungsanordnung</i> der Länder genügt. Juristisch wäre es den EVU dann gestattet gewesen, ihre Anlagen weiter zu betreiben. Um dies zu verhindern, hätten die Behörden ihre <i>Stilllegungsverfügungen mit Sofortvollzug </i>ausstatten müssen. Dafür hätten sie aber eine saubere <i>sicherheitstechnische Begründung</i> beilegen müssen. Angesichts des seriösen RSK-Gutachtens (siehe oben) wäre ihnen das aber kaum gelungen. Nun, die EVU wagten in dieser turbulenten Zeit nicht die Konfrontation mit den Ministerien, vermutlich auch mit Rücksicht auf die kerntechnikfeindliche Stimmungslage in der Bevölkerung.<br />
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<b>Die Gegenwart</b><br />
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<u>Massiver Verzug bei den Stromleitungen</u><br />
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Das derzeit drängendste Problem bei der Energiewende ist der Ausbau der <i>Stromtrassen von Nord- </i>n<i>ach Süddeutschland.</i> <i>Vier Trassen</i> sind dafür vorgesehen; von West nach Ost sind dies: der Korridor A von Emden nach Philippsburg, der Südlink von Brunsbüttel nach Stuttgart (bestehend aus zwei parallelen Leitungen) sowie der Südostlink von Magdeburg nach Landshut. Von diesen insgesamt <i>7.700 Kilometern</i> Neubau oder Netzverstärkung sind aktuell 1.750 km genehmigt, <i>aber erst 750 km</i> <i>wirklich gebaut</i>. Nicht ganz schuldlos an dieser Misere sind die vier Netzbetreiber Amprion, TransnetBW, Tennet und 50Hertz. Sie arbeiten - vertragsgemäß! - auf der Basis <i>cost plus fee</i> und machen immer ihren Gewinn, egal wie lange das Projekt sich hinzieht. Deswegen werden sie demnächst bei schuldhaften Verzögerungen mit einem Strafgeld bis zu 10 Millionen Euro belegt; bislang waren es nur schlappe 100.000 Euro.<br />
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Die<i> Kosten</i> für die genannten Stromautobahnen werden auf<i> 20 Milliarden </i>abgeschätzt. Mit ihrer <i>Fertigstellung rechnet man frühestens im Jahr 2025</i>. Inzwischen legen sich die (zumeist betroffenen) Landwirte nicht nur bei den Freileitungen, sondern auch bei der Erdkabelverlegung quer, welche 5- bis 10-fach höhere Kosten verursacht. Die Bauern sind mit der üblichen einmaligen Entschädigung für die Nutzung ihrer Grundstücke nicht mehr einverstanden, sondern verlangen eine jährliche Summe auf ihr Konto. Bei den Netzbetreibern hat man dafür den schönen Name<i>n "Bauernmaut" </i>erfunden.<br />
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<u>Der Streit um die Braunkohle</u><br />
<u><br /></u>
Seit Monaten tobt ein Streit um den<i> Hambacher Forst.</i> REW möchte dort ein Wäldchen roden, wurde aber - quasi in letzter Minute - vom Verwaltungsgericht gestoppt. In der Essener Zentrale ist man trotzdem zuversichtlich, dass der Konzern schließlich obsiegen wird. Denn die Argumente der Baumschützer sind dünn. Wo waren sie, als in den deutschen Mittelgebirgen<i> (Schwarzwald</i>, <i>Fichtelgebirge</i>) ein vielfach größerer Baumbestand geschlagen wurde, um Zufahrtstraßen und Standorte für die dort geplanten <i>Windmühlen</i> bereit zu stellen?<br />
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Eine vom Bundesumweltminister Peter Altmaier eingerichtete<i> "Kohlekommission" </i>soll den Streit nun schlichten. Innerhalb von nur sechs Monaten soll dies Gremium <i>bis Weihnachten einen Endbericht </i>vorlegen, aus dem unter anderem hervorgeht, wie lange man in Deutschland noch Braunkohle baggern will und welche Nachfolge-Beschäftigung es für die 10 bis 20.000 freigesetzten Kumpels gibt. Bereits jetzt werden Jahreszahlen für die Beendigung der deutschen Kohleförderung durchgestochen. Die Grünen und Greenpeace wollen dies bereit<i>s 2030 </i>erreichen, der Co-Vorstand der Kohlekommission, Ronald Pofalla, tendiert eher zu <i>2040</i>. Die RWE hält das alles für <i>Zahlenspielerei</i>, so lange keine belastbaren Ergebnisse der Energiewende (Netz, Grundlast) vorliegen. Der Gewerkschaftsvorsitzende Michael Vassiliadis unkt sogar, dass südlich der Main-Linie noch viele Jahre lang kein Steinkohlekraftwerke abgeschaltet werden kann. ---<br />
Und das <i>in Kretschmann´s own country!</i><br />
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<b>Die Zukunft</b><br />
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<u>Die Stilllegung der restlichen Kernkraftwerke</u><br />
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Man braucht kein Prophet zu sein, um die nahe Zukunft der deutschen Stromversorgung vorherzusagen. Die kommenden 5 bis 7 Jahre sind durch frühere (Fehl-) Entscheidungen bereits "eingetütet". Zum Beispiel die endgültige <i>Stilllegung der restlichen neun Kernkraftwerke</i> durch die von Merkel veranlassten Ausstiegsgesetze im Sommer 2011. Dies sind die KKW: Grafenrheinfeld (1.354 Megawatt - endgültige Abschaltung 2015), Gundremmingen B (1.344 MW - 2017), Philippsburg 2 (1.468 MW - 2019), Gundremmingen C (1.344 MW - 2021), Grohnde (1.430 MW - 2021), Brockdorf (1.480 MW - 2021), Isar 2 (1.485 MW - 2022), Emsland (1.400 MW - 2022), und Neckarwestheim II (1.400 MW - 2022).<br />
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In den kommenden vier Jahren bis 2022 werden also weitere rd<i>. 10.000 MW Grundlast</i> - politisch gewollt - vom Netz gehen. Wo ist der Ersatz? Sicherlich nicht bei Photovoltaik und Windkraft, denn diese liefern nur Zappelstrom und das noch nicht einmal zu planbaren Zeiten. Außerdem stehen die großen<i> Nord-Süd-Gleichstromtrassen frühestens im Jahr 2025 </i>zur Verfügung. Bleibt nur die Kohle. Aber sie soll im Moment durch die Kohlekommission "frühestmöglich" aus dem Netz genommen werden. Und die 10 bis 15 Kohlekraftwerke, welche man zur Produktion von<i> 10 Gigawatt</i> benötigen würde, sind längst nicht mehr vorhanden, sondern stillgelegt und abgerissen.<br />
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Vor diesem Hintergrund ist es denkbar, dass die Bundesregierung - ähnlich wie vor zehn Jahren die Schweden - zurückrudert und ihren Ausstiegsbeschluss für die noch produzierenden sieben KKW <i>kassieren</i> muss. Dafür wäre Eile geboten, denn für den <i>Weiterbetrieb dieser KKW über 2022 hinaus </i>benötigen die EVU einen zeitlichen Vorlauf von mindestens zwei Jahren. In diesem Zeitraum müssten die Lieferverträge für den Urankauf, die Anreicherung und die Brennelementfertigung abgeschlossen und exekutiert werden. Das begleitende Geschrei der Kernenergiegegner könnte man sich leicht vorstellen.<br />
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<u>Fazit</u><br />
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Die Planung der deutschen Energiewende wurde von der Politik nicht seriös vorbedacht.</i> Zu vieles wurde "aus dem Bauch heraus" entschieden, um einem gewissen, lautstarken Klientel zu gefallen. Dabei hatte man die sichere Stromversorgung des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu wenig im Auge<i>. In allernächster Zeit wird man korrigierend eingreifen müssen, um black-outs zu verhindern.</i><br />
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-8515119814302055513.post-22581375104369229872018-10-07T10:54:00.000+02:002018-10-07T10:54:51.641+02:00Exzellenz - made in Germany<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
Oktober ist die Zeit der Ernte. Im Allgemeinen - und auch bei den Nobelpreisen, die in diesem Monat verkündet werden. Entsprechend meiner Ausbildung interessieren mich vor allem jene im Fachgebiet<i> Physik.</i> Leider wurde ich dieses Jahr (wiederum) enttäuscht, denn kein Deutscher war unter den Nominierten. Ausgezeichnet wurden zwei Physiker und eine Physikerin: <i> Donna Strickland</i> aus Kanada, sowie der US-Amerikaner<i> Arthur Ashkin</i> und der Franzose<i> Gérard Mourou</i>. Für ihre Arbeiten auf de Lasergebiet, wo Deutschland durchaus Chancen zuzubilligen waren.<br />
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<b>Eine lange Zeit der "Dürre"</b><br />
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Deutschland galt (vor der NS-Zeit und dem 2. Weltkrieg) als das Spitzenland der physikalischen Forschung. Seither wurden wir meilenweit überholt von den USA und<i> seit vollen 11 Jahren</i> fiel kein einziger Physikpreis mehr an Wissenschaftler unseres Landes. Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich war mit seiner Entdeckung des "Riesenmagnetowiderstandes" im Jahr 2007 der letzte Laureat. In dieser Zeitspanne von 2008 bis 2018, also in 11 Jahren, wurden 30 Physiknobelpreise vergeben, wobei drei Preise pro Jahr nach den Statuten möglich sind. Sie gingen an: USA (14 Mal), Großbritannien (5), Japan (5), Belgien (1), Frankreich (2), Kanada (2) und Russland (1). Kein Preis ging nach Deutschland; die physikalische Welt ist an uns vorbei gezogen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9YLQVx5GVRtIf3l8AH6CKQ-DVT3Qoarjjcl2rVRydvj5dnTHfhtrx8HtEGajUCb8n6LufVZWA4sLoiQ_9pcu5H3pImQfgvWfU8f9Q2yjRD3nRQSjmVL6xh_MoZu2-OdT8g1vaCAdWh_El/s1600/1933_Nobel_Peace_Prize_awarded_to_Norman_Angell.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="840" data-original-width="845" height="318" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9YLQVx5GVRtIf3l8AH6CKQ-DVT3Qoarjjcl2rVRydvj5dnTHfhtrx8HtEGajUCb8n6LufVZWA4sLoiQ_9pcu5H3pImQfgvWfU8f9Q2yjRD3nRQSjmVL6xh_MoZu2-OdT8g1vaCAdWh_El/s320/1933_Nobel_Peace_Prize_awarded_to_Norman_Angell.JPG" width="320" /></a></div>
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<i>Die heiss begehrte Nobelpreis-Medaille</i></div>
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Wie keine andere wissenschaftliche Dekoration genießen die Nobelpreise höchstes Ansehen und sind damit ein Marker für den wissenschaftlichen und kulturellen Status eines Landes. Dass auch zwischen 1933 bis 1953 kein einziger Physikpreis an deutsche Forscher vergeben wurde, hängt damit zusammen, dass von 1933 an die Quantenphysik und die Relativitätstheorie als "jüdische Physik" verdammt wurde. Stattdessen versuchte man die "deutsche Physik" zu etablieren, die weniger mathematisch war und mehr auf "Intuition" beruhte. Später stellte sich das als ziemlicher Humbug heraus und die Forschungsergebnisse der Deutschphysiker wurden vom Stockholmer Kommittee nicht als preiswürdig anerkannt.<br />
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<b>Exzellenzinitiative, Cluster und Elite-Universitäten</b><br />
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Aber man kann Exzellenz - die einem durch nicht verliehene Nobelpreise entgeht - auch durch einen staatlich bzw. behördlichen Akt künstlich erzeugen. Das geschieht in Deutschland seit ca. 15 Jahren durch die sogenannte "Exzellenz-Initiative". Die etwa hundert deutschen Universitäten werden durch die Bundes- und Landesforschungsminister aufgefordert, bis zu einem gewissen Zeitpunkt Forschungsthemen (sog. "Cluster") vorzuschlagen und im Verlaufe von ca. fünf Jahren abzuarbeiten. Dafür erhalten die Unis im Falle des Zuschlags pro Jahr und Cluster ca. 6 Millionen zusätzliches Geld. Und, wenn sie besonders gut sind, den Titel "Elite-Universität" oben drauf. Insgesamt kommen etwa 50 Unis für Cluster infrage und ca. 10 für den Titel Elite-Uni.<br />
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Derzeit ist die dritte Exzellenzinitiative, beziehungsweise nach neuer Bezeichnung: Exzellenzstrategie, im Gange. Etwa 80 Cluster-Vorschläge wurden vor einem Jahr eingereicht, wovon die Gutachter ca. 60 zur weiteren Bearbeitung angenommen haben. Die endgültige Entscheidung ergeht im kommenden Sommer. Auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist mit zwei Clustern dabei, die sie allerdings nicht allein, sondern in kooperativer Hilfe mit den Unis in Heidelberg und Ulm abarbeiten wollen. (Eigentlich sind es also nur vier "halbe" Cluster). Die baden-württembergischen Unis in Tübingen (3 Cluster), Konstanz (2), Stuttgart (2) und Freiburg haben ihre Etappensiege übrigens aus eigener Kraft geschafft.<br />
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Ob es dem KIT gelingen wird, den Elite-Titel (nach 2006) zum zweiten Mal zu holen, ist bei dieser Konkurrenz also höchst fraglich. Im übrigen ist dieser Titel wissenschaftlich nur von marginaler Bedeutung. (Im Ausland zählt er rein gar nichts). Der schöne Titel "Elite" wärmt vorzugsweise die Herzen der Uni-Präsidenten und der Stadtoberen. Für die Forscher ist das Ansehen ihrer eigenen Arbeitsgruppe der einzig wichtige Gradmesser.<br />
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<b>Fazit</b><br />
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Der Exzellenz-Wettbewerb mit 71 Juroren (darunter 32 Bundes- und Landesminister) und einer mehrjährigen Vorlaufzeit ist ein hochkomplexes, bürokratisches Verfahren, das so nur in Deutschland zur Anwendung kommt. In den USA ergibt sich die Exzellenz der Elite-Universitäten, wie Harvard, MIT, Stanford und Caltech etc. schlicht aus der Anzahl ihrer Nobelpreisträger. Das MIT - Namensgeber des KIT - hat deren stolze 80!<br />
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Betrachtet man das bescheidene Abschneiden des KIT mit vier halben Clustern, dann stellt sich die Frage, ob sich der ganze Aufwand bei seiner Gründung im Jahr 2006 gelohnt hat. Damals wurde (insbesondere durch den Geschäftsführer Popp) ein ungeheurer publizistischer Hype erzeugt bei der Fusionierung der traditionsreichen Forschungsunternehmen KfK und TH zu KIT. Nun stellt sich heraus, dass dieser Riesenbetrieb von 9.000 wissenschaftlich-technischen Mitarbeiter bei der Exzellenzinitiative sogar von der kleinen, aber feinen Uni Tübingen überrundet wird.<br />
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Wie hat doch schon Goethe gesagt:<br />
"<i>Getretener Quark wird breit, nicht stark".</i><br />
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Willy Marthhttp://www.blogger.com/profile/13635803712670422690noreply@blogger.com1