Sonntag, 30. August 2009

Vor 60 Jahren

(Klassentreffen in einem kleinen Ort im Fichtelgebirge, Oberfranken).

HEINZ: ...erinnert ihr euch noch an diese Tanzveranstaltungen im Turnerheim? Wisst ihr noch, wie wir damals - weil zu jung - immer durch ein Fenster hinter der Bühne abgehauen sind, wenn die Polizei zur Alterskontrolle kam...

ERWIN: ...ja, und danach sind wir alle vorne wieder rein. Und wenn die siebenköpfige Tanzkapelle "Schwarzer Kater" aufgespielt hat, war alles proppenvoll. "In the Mood" oder "Chattanooga Choo Choo" erklangen und auf dem Tanzboden gings so richtig ab von 8 Uhr abends bis nachts um zwei...

HORST:...und im Radio hörten wir wahnsinnig gerne die Big Bands mit Count Basie, Duke Ellington und Benny Goodman. Später kamen Bill Healey und der unübertreffliche Elvis Presley hinzu...

HERBERT:...zehn Jahre danach reichte es, einen einfachen Rhythmus zu schlagen und auf der Gitarre drei oder vier Akkorde zu beherrschen und zusammen mit lautstarken Verstärkern war die Band fertig...

OTTO:...und die vielen Gesangvereine. In Arzberg mit seinen 4000 Einwohnern gab es allein drei grosse, in den Ortsteilen noch einige kleine. Faschingsbälle, Maisingen, Weihnachtskonzerte wurden von allen ausgerichtet und natürlich auch Sylvesterbälle.

ERICH: ...und die Operettenaufführungen des umher tourenden Hofer Städtebundtheater wollte niemand verpassen. Es gastierte sogar in Dorfturnhallen, in welche Stühle eingerückt wurden und den Leuten hats gefallen...

HEDWIG: ...a propos touren. Urlaubsreisen kamen anfang der 50er Jahre auf; vorerst noch im 8-Personen-Bus fuhr man wohlgelaunt in den Bayrischen Wald...

HELMUT:...unser Nachbar ist sogar zu fünft mit einem Horex-Motorrad an den Bodensee gefahren: der Vater am Lenkrad, die Oma auf dem Rücksitz und die Mutter quetschte sich mit den zwei kleinen Kindern in den sog. Beiwagen...

KARL:.. und die Motorroller wurden sofort Mode, als 1954 unsere Fussballweltmeister, neben 1000 Mark je einen Goggo- Roller geschenkt bekamen - zusätzlich zu einem Geschenkkorb mit Erzeugnissen der Firma Maggi. Erst später wurde der VW-Käfer so richtig populär...

SIEGFRIED:.. und brachte unserem Dorfschmied eine gute Einnahmequelle. Er konnte sogar einen Motorwechsel machen: 4 Schrauben und einige Leitungen löste er bequem in einer halben bis dreiviertel Stunde; zum Abschmieren musste man alle 2500 Kilometer kommen...

MATTHIAS:.. und erinnert ihr euch noch an das Essen in der damaligen Zeit? In den meisten Gaststätten stand der Schweinebraten ganz oben, er kostete mit Knödel 1,30 Mark; saure Lunge gabs für 60 Pfennige und ein Paar Wiener mit Sauerkraut waren für 90 Pfennige zu haben. Seltener nachgefragt wurde das Schnitzel für 1,60 Mark, was bei dem damaligen Stundenlohn von rund einer Mark kein Wunder war...

BERNHARD:.. ja und ich musste damals auf Befehl meines Vaters Metzger lernen. Die ersten zwei Wochen konnte ich kaum was essen, so übel war mir beim Schlachten. Heute werden die Tiere mit Lachgas betäubt, aber damals, wenn man das Vieh nicht gleich mit dem ersten Bolzenschuss erledigen konnte, dann wurde es echt gefährlich...

INGRID:.. und auch der Wohnluxus war noch nicht gewaltig. Waschmaschinen, Elektroherde und Kühlschränke galten als unerschwinglich. Das Leben spielte sich in der Küche ab, an dem mit Holz oder Kohlen befeuerten Herd. Hier wurde gekocht und gegessen, im Winter hing die Mutter auch die Wäsche dort auf und bügelte sie...

FRIEDA:.. und nicht nur das, die Küche diente auch noch als Badezimmer. Hier nahmen die Familienmitglieder nacheinander ihr wöchentliches Vollbad in einer mobilen Zinkbadewanne...

KARL:..aus Sparsamkeit nicht selten alle in dem gleichen Wasser...

CHRISTA:.. aber dann kam der "New Look". Christian Dior und Coco Chanel haben ihn erfunden und in Zeitschriften wie der "Constanze" wurde er propagiert. Jede Frau wollte plötzlich einen Glockenrock mit Taille und so schneiderte man eben selbst. Alte Militärbettücher, oder Flanneldecken mussten dafür herhalten. Um so "diorig" wie möglich zu wirken, trug man dazu kurze Pullis mit Fledermausärmeln, selbstverständlich eigenhändig gestrickt aus aufgetrennter Wolle.


SUSI:... und auf die Beine malte man sich schwarze Linien um teure Nahtstrümpfe vorzutäuschen, denn Nylons und Perlons waren damals noch kostbar wie Gold. Ein einziges Paar hatte den Schwarzmarktwert von 250 Dollars. Erst mit dem Start der Massenproduktion in Deutschland um das Jahr 1950, wurden "die Nylons" für viele erschwinglich...

BARBARA:.. und erst die Frisuren. Mit 14 Jahren gab es für die jungen Damen die erste Dauerwelle. Und die blieb zeitlebens auf dem Kopf. Die Frauen liessen sich einmal in der Woche kämmen und alle zwei Wochen die Welle neu legen. Als Sepp Maier mit einer wallenden Dauerwelle im Tor des FC Bayern stand, hat ganz Deutschland darüber gesprochen. Fortan sassen auch Männer mit Lockenwicklern im Haar beim Friseur...

HEINRICH:..und in der Bundeswehr robbten viele junge Soldaten mit Haarnetzen auf dem Kopf durch den Schlamm...

THEO:...und in der Schule hatte der Lehrer seine Mühe, uns zu erklären, warum Bayern 1949, als einziges westdeutsches Länderparlament, zuerst das Grundgesetz ablehnte und dann in einer zweiten Abstimmung trotzdem dessen Rechtsverbindlichkeit für den Freistaat anerkannte...

HEINZ:.. ja, der damalige CSU-Chef Josef Müller, genannt der "Ochsensepp" war clever; kein Wunder, er war eben ein Oberfranke aus Kronach...

ULRICH:...meine Mutter hat ihn immer wieder gewählt, bei der Währungsreform im Juni 1948 war ihr allerdings etwas mulmig. Als sie das neue Geld erstmals in der Hand hielt, sagte sie: "Goldmark, Rentenmark, Reichsmark haben wir schon gehabt; das ist jetzt meine vierte Währung, mal schauen, wielange die sich hält..."

VEIT:... und seit 2002 haben wir mit dem Euro die fünfte...

WILLY:...hoffen wir, dass wir nicht demnächst die Ausgabe einer sechsten Währung erleben müssen.

Sonntag, 23. August 2009

Dr. Traube - Spionage gestern und heute

Nachschnüffeln, bespitzeln und spionieren scheinen immer mehr gängige Praxis zu werden. Die Presse berichtet darüber, dass die Deutsche Bank ihre eigenen Führungskräfte von einer Detektei überprüfen liess, dass Bahn und Telekom in hunderttausenden von Stammdaten der Mitarbeiter schnüffelten und, dass LIDL die Mitarbeiter per Videokamera überwachte. Kölner Piloten sollen sogar in ihrer eigenen Wohnung observiert worden sein. Auch der Staat will da nicht zurückstehen. Innenminister Schäuble kündigte schon mal an, die Festplatten verdächtiger Subjekte mit seinen behördlichen "Trojanern" durchsuchen zu lassen.

Und das Überraschende ist: kaum jemand ist von diesen Meldungen überrascht, kaum jemand - ausser die direkt Betroffenen - juckt es. Welch ein Unterschied zu dem allgemeinen Aufstand bei der Volkszählung 1983! Die Bundesregierung musste den Zensus bekanntlich abblasen, weil das Bundesverfassungsgericht das "Grundrecht der informationellen Selbstbestimmung" verletzt sah. Heute fahren die Kameraautos von Google ungehindert durch die Strassen und über Google Earth kann man jedem in der westlichen Welt ungehindert auf sein Grundstück schauen.

Wie sehr sich das Bewusstsein beim Thema Unverletzlichkeit der Wohnung und persönliche Datensicherheit in den letzten dreissig Jahren gewandelt hat, wird besonders am "Fall Traube" deutlich. Zur Erinnerung: Dr. Klaus Traube war in den siebziger Jahren ein bekannter Atommanager, der u. a. Geschäftsführer der Firma Interatom für den Bau des Kernkraftwerks Kalkar war. Er hatte sich in terroristischen Kreisen bewegt - ohne selbst Terrorist zu sein - war ins Zielfeld des Verfassungsschutzes gekommen und wurde daraufhin von seinen Arbeitgeber Siemens entlassen.

Wenn man die schier unglaublichen Ereignisse der sogenannten "Traube-Affäre" Revue passieren lässt, dann sollte man sich zuerst folgendes vor Augen halten: es war während des Kalten Kriegs, als die terroristische Vereinigung um Baader und Meinhof, genannt die BM-Bande, bereits ihre Untaten verübt hatte und nur wenige Monate vor den Morden an dem Generalbundesanwalt Buback, dem Bankier Ponto und dem Arbeitgeberpräsident Schleyer. Polizei, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst waren in ständiger Alarmbereitschaft. Zu jener Zeit der sog. "Rote-Arme-Fraktion" (RAF), mitte 1975, war es deshalb nichts Ungewöhnliches, dass einige Beamte des Kölner Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) eine Frankfurter Rechtsanwältin observierten, die als "notorisch links" galt, Kontakte zu Baader und anderen BM-Leuten hatte und vornehmlich Genossen des Terrorumfeldes verteidigte. Zum Klientel dieser Anwältin Inge Hornischer gehörte auch Wilfried Böse, der später als Geiselnehmer im afrikanischen Entebbe auftauchte und dort von den Israelis erschossen wurde. Damals schien Hornischer mit einem jüngeren Mann namens Hans-Joachim Klein liiert zu sein, der ebenfalls der terroristischen Szene zuzurechnen war.

Bei ihren Observationen stellten die Verfassungsschützer zu ihrer grossen Überraschung fest, dass der Atommanager Klaus Traube ebenfalls zum Freundeskreis der Anwältin gehörte. Hornischer, Klein und Traube machten gemeinsam Urlaub im (damals noch kommunistischen ) Jugoslawien und trafen sich mehrmals in Traubes Haus bei Köln. Bei einer dieser Gelegenheiten brachte Klein ein Gewehr mit und veranstaltete vor Traubes Haus ein wildes Scheibenschiessen. Die Beamten des BfV konnten sich keinen Reim darauf machen, wie Menschen von so unterschiedlichen Lebenszuschnitt befreundet sein konnten. Mehr als alles andere beunruhigte sie, dass Traube umfassende Anlagenkenntnisse bei Atomkraftwerken hatte und bei Kalkar auch für hunderte von Kilogramm Plutonium mitverantwortlich war.

Im Dezember 1975 überschlugen sich die Ereignisse. Terroristen überfielen die Wiener Opec-Konferenz, wobei es zu einer Schiesserei mit drei Toten kam. Als einer der Mittäter - nach dem Überfall von seinen Komplizen ausgeflogen - entpuppte sich Hans-Joachim Klein, der noch Monate zuvor im Haus von Traube ein Wochenende verbracht hatte. Traube behauptete dem BfV gegenüber, dass er von dem Opec-Überfall nichts gewusst habe, musste aber zugeben, dass er früher kurzzeitig Mitglied der kommunistischen Partei gewesen war und in den letzten Jahren drei Mal seinen Ausweis verlustig meldete. Aufgrund des Restverdachts beschlossen die Verfassungsschützer eine sogenannte Grosse Lauschoperation einzuleiten.

Spezialisten des BfV drangen, als Traube beim Schifahren in St. Moritz war, in dessen Haus ein und brachten an der Rückseite des Schreibtisches einen batteriebetriebenen Sender, eine sogenannte "Wanze" an. Gleichzeitig fotografierten sie die Wohnung und stellten zu ihrer Überraschung fest, dass sich im Obergeschoss ein Matratzenlager für ca. zehn Personen befand. Die Assoziation zum "Volksgefängnis" der Berliner Lorentz-Entführer drängte sich auf. Daraufhin wurde der Arbeitgeber Siemens benachrichtigt, der einigermassen entsetzt war und Traube auf der Stelle entliess. Der Öffentlichkeit gegenüber wurde von einer "schweren Erkrankung" Traubes gemunkelt.

Auch mir erschien diese Version glaubhaft, seinen Dauerstress mit dem Schnellbrüterprojekt SNR3oo/Kalkar konnte ich nachempfinden. Da ich Traube gut kannte, schrieb ich ihm zu jener Zeit einen kleinen Brief, in welchem ich mein Mitgefühl ausdrückte und die Erwartung, dass er bald wieder zurückkehren könne. Er antwortete freundlich, ging auf den Grund seiner Absenz aber nicht ein und schloss mit der Floskel "dass schon alles wieder gut gehen wird."

Von diesem Lauschangriff wäre wohl nichts bekannt geworden und Traube würde vermutlich heute noch in stiller Abgeschiedenheit seine Abfindung geniessen, wenn es nicht zu einem weiteren Vorfall gekommen wäre. Dem Journalisten und früheren Mitarbeiter des BfV, Hans Georg Faust, gelang es nämlich, die Akten zum Fall Traube zu stehlen und an den "Spiegel" weiterzuleiten. Dieses Nachrichtenmagazin brachte ein Jahr später, im März 1977, eine umfangreiche Titelgeschichte unter der Überschrift "Lauschangriff auf Bürger T." heraus. Die geschilderten Ereignisse wurden nicht bestritten, aber als Hauptübeltäter der ganzen Affäre wurden der damalige FDP-Bundesinnenminister Werner Maihofer und der BfV-Präsident Richard Maier dargestellt. Ihnen wurde nichts weniger als Verfassungsbruch vorgeworfen, nämlich der Verstoss gegen Artikel 13 des Grundgesetzes. Dieser besagt, dass die Wohnung unverletzlich ist und Durchsuchungen vom Richter angeordnet werden müssen. Bei "Gefahr im Verzug" können diese Anordnungen auch andere Organe treffen, wie der Staatsanwalt oder die Polizei - aber eben nicht das Bundesamt für Verfassungsschutz. Das Eindringen in Traubes Wohnung, samt Setzen der Wanze, verstiess also formal gegen die Verfassung.

Der Innenminister geriet unter starken Beschuss und verwies darauf, dass seine Beamten wegen der fast täglichen RAF-Untaten unter Handlungszwang standen. Egal, unter dem publizistischen Trommelfeuer des Spiegels musste der liberale Maihofer (und mit ihm der BfV-Chef Maier) abdanken. Maihofer wurde durch seinen (linksliberalen) Staatssekretär Gerhart Baum ersetzt.

Längst im Ruhestand, wurde Baum vom Aufsichtsrat der Deutschen Telekom und der Deutschen Bahn mit der Aufarbeitung der kürzlichen Daten-und Spitzelskandale beauftragt. In der Spiegelnummer 24/2009 beklagt er sich in einem mehrseitigen Interview wortreich über die "totale Überwachung durch die moderne Kommunikationstechnologie". Und sagte weiter: "die Freiheitsrechte sind heute viel gefährdeter als damals - zur Zeit der RAF".

Die nachgewachsene Generation der Spiegelleser rührt dies offensichtlich wenig. In der folgenden Zeitschriftennummer gab es keine einzige Leserbriefreaktion zu seinen Äusserungen.

Sonntag, 16. August 2009

Katharina: "versungen und vertan"?

August ist Wagner-Zeit.
Tout le monde trifft sich in Bayreuth: Franzosen, Engländer, Amerikaner, nebst Koreanern und Japanern und, inmitten von Deutschen, sogar KfK´ler.

Es ist die erste Spielzeit der neuen Intendantinnen Katharina Wagner und ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier. Papa Wolfgang wurde nicht gesichtet; er soll inzwischen zum Pflegefall geworden sein. Katharina, etwas fülliger geworden und unbestritten die Nr. 1 im Schwesternteam, arrangierte eine Live-Übertragung von Tristan und Isolde, was 20.000 Besucher, mit den Füssen im Sand und Bierflaschen in der Hand, bei schweisstreibenden Temperaturen offensichtlich genossen. Public-Viewing, Webstream und Kinderoper sollen zur Dauereinrichtung werden.

Das allgemeine Gesprächsthema wurde diesmal aus der (rivalisierenden) Festspielstadt Salzburg vorgegeben. Dort wetterte der Schriftsteller Daniel Kehlmann ("Die Vermessung der Welt") gegen das sogenannte Regietheater, welches Don Giovanni als Drogenjunkie und Romeo und Julia im Altersheim agieren lässt.Es war auch eine Hommage an seinen vor wenigen Jahren verstorbenen Vater, der ein bekannter Regisseur war, am Schluss aber keine Aufträge mehr bekam, da ihn die Theaterleiter als zu konservativ einstuften. Unausgesprochen zielte diese Kritik auch auf Katharina Wagner, welche 2007 "Die Meistersinger von Nürnberg" in Szene setzte und dabei die Regieanweisungen ihres Urgrossvaters Richard souverän ignorierte, weil diese - Originalton Katarina - "den technischen Stand und die Gepflogenheiten der damaligen Zeit reflektieren."

Im dritten Jahr hat Katharina an ihrer vormals sehr umstrittenen Inszenierung der Meistersinger weiter gefeilt. Walter von Stolzing ist nicht nur Sangeskünstler, sondern auch (Graffiti-)Maler, der in eine Kunstschule eindringt und das Unterste nach oben kehrt. Sein Gönner Hans Sachs, obschon Schustermeister, muss barfuss im Schlabberlook umherlaufen und der Kritiker Sixtus Beckmesser verteilt Reclamhefte um die Texttreue der Preissänger zu überprüfen. Sein Verdikt am Ende des ersten Aufzugs "versungen und vertan" (Vers 916) kann mancher Theaterbesucher sicherlich nachvollziehen. Die Prügelszene zum Schluss des zweiten Aktes wird tänzerisch-choreografisch aufgelöst und gerät zu einer mitreissenden bilder- und bewegungsreichen Ensemble-Materialschlacht.

Die grossen Geschütze fährt Katharina im Schlussakt auf. Nichts erinnert mehr an die gemütvolle "Festwiese" früherer Inszenierungen, insbesondere während der Nazizeit. Gipsförmige Riesenpuppen mit Schwellköpfen, darunter erkennbar auch Richard Wagner (in Unterhosen!) treiben ihr Possenspiel. Beckmesser modelliert aus einer Fuhre Erde einen neuen Adam, der dann splitternackt mit einer Eva auf der Bühne umherspringt. Und zum Schluss tauchen (in Breker-Manier) zwei gewaltige Figuren auf, denen die Köpfe von Goethe und Schiller aufgesetzt sind. Aus dem Boden schiebt sich eine steile Treppe als Zuschauertribüne für den Chor, der - wie immer in Bayreuth - von höchster Qualität ist. Voilá, die neue Festwiese.

Total überraschend ist die charakterliche Profilverschiebung der drei Hauptpersonen, die sich Katharina ausgedacht hat. Stolzing wird letztendlich zum Schlagerfuzzi, Hans Sachs zum verbissenen Chauvinisten und (ausgerechnet) Beckmesser kriegt die Kurve vom unkreativen Kritikaster zum flippigen Innovator der Kunst. "Beck in Town" steht auf seinem T-shirt.

Werfen wir zwischendurch einen Blick auf den "Parsifal", welcher vom "norwegischen Regiewunder" Stefan Herheim neu inszeniert wurde und die missglückte Darstellung von Schlingensief abgelöst hat. Der junge Norweger weitet die ursprüngliche Heilsgeschichte zur Entwicklungsgeschichte eines jungen Mannes und seines Staatsvolks.

Auf die Festspielbühne ragt die Rückfront des Hauses Wahnfried, die Wohnvilla Richard Wagners; davor sieht man den Garten und das Grab des Meisters. Aus ihm wird der Gral, rosa beleuchtet, enthüllt. Wie von Zauberhand erscheinen und verschwinden Menschen; die Illusion ist handwerklich perfekt. Parsifal wird in drei Altersstufen dargestellt: als Neugeborener, als ca. zehnjähriges Kind und als junger Mann. Der Zauberer Klingsor muss in Strapsen auftreten und vollführt mit den Blumenmädchen eine Art Travestie-Show. Dazu lässt Herheim die nationale Geschichte Deutschlands von 1871 bis 1951 ablaufen mit den beiden Weltkriegen dazwischen. Eine eindrucksvolle Bilderfolge. Ungeahnte "special effects" und Bühnencoups faszinieren und verwirren gleichzeitig die Besucher. Als - erstmals in Bayreuth - die Mannschaft der Bühnenarbeiter vor den Vorhang trat, gab es für sie tosenden Beifall.

Und wie wurden die Meistersinger vom Publikum aufgenommen? Nun, im Gegensatz zu den beiden Vorjahren, gab es mehr Bravos als Buhs. Langsam scheint man die Intentionen der jungen Regisseurin zu begreifen, wenn auch nicht immer zu billigen.

Katharina trat tapfer vor den Vorhang, verneigte sich artig, wobei ihre langen, blonden Haare fast den Bühnenboden streiften. Dann, mit einem Ruck, erhob sie sich, die Mähne flog in den Nacken und stolz sah sie ins Publikum, als wollte sie sagen:

"Schaut her, ich bins,
Katharina."

Sonntag, 9. August 2009

Blitze im Weltall

Seit einigen Jahrzehnten registrieren die Astronomen Blitze im Weltall. Sie sind für das menschliche Auge nicht sichtbar, da sie aus Gammastrahlen bestehen. Dies sind hochenergetische elektromagnetische Wellen, deren Energie die des ultravioletten Lichts und der Röntgenstrahlen noch weit übertrifft. Das besondere an diesen Gammastrahlenausbrüchen ist, dass sie nur Sekunden bis allenfalls Minuten dauern, aber extrem energiereich sind. Ein einziger Gammablitz kann für Sekunden das ganze Weltall überstrahlen. Unfassbar! Die Energiemengen, welche diese Blitze verursachen, müssen gigantisch sein.

Schwierig war die Ortung der Quellen für diese Energieausbrüche, denn letztlich sehen die Astronomen nur eine Art "kosmisches Wetterleuchten". Für das Ausrichten der Teleskope auf verdächtige Positionen im Weltall stand viel zu wenig Zeit zur Verfügung. Das änderte sich, als 1996 die Holländer und Italiener den Spezialsatelliten "BeppoSAX" ins All schossen. Er konnte die Gammastrahlenausbrüche nicht nur registrieren, sondern auch genau lokalisieren, sodass sie unverzüglich mit erdgestützten Teleskopen verfolgt werden konnten. Mittlerweile hat man mehr als 3.000 solcher Ausbrüche registriert. Als die Gammablitze erstmals entdeckt wurden,
hat man noch vermutet, dass sie innerhalb unserer Milchstrasse entspringen würden. Die Satellitenergebnisse belegen jedoch, dass die Blitze aus allen Richtungen des Universums kommen und einen kosmischen Ursprung haben, der weit jenseits unserer Heimatgalaxie liegt.

Wenn Gammastrahlenausbrüche trotz gewaltiger Entfernung so hell leuchten, dann müssen riesige Energiemengen im Spiele sein. Obwohl der einzelne Blitz meist nur Sekunden dauert, ist die freigesetzte Energiemenge hunderte Male grösser als bei einer Supernova-Explosion. Diese ereignen sich bekanntlich, wenn ein Stern seinen Brennstoff aufgebraucht hat, die Gashülle dann auf den verbleibenden Eisenkern kracht und dadurch eine gewaltige Stosswelle verursacht. Diese besitzt mehr Energie als die Sonne während ihrer ganzen Lebenszeit von zehn Milliarden Jahren produziert!

Aber auch eine solche Supernova reicht für einen Gammablitz nicht aus. Die Astrophysiker postulieren deshalb, mit einiger Veranlassung, die Existenz von "Hypernovae". Eine Hypernova kann dann entstehen, wenn ein enorm massereicher Stern seinen Brennstoff aufgebraucht und dann direkt - in Sekundenbruchteilen - zu einem "Schwarze Loch" kollabiert. Dabei werden an den Polen des Sterns zwei extrem energiereiche Plasma-Jets ausgestossen: die Gammablitze. Eine Art galaktisches Leuchtfeuer.

Manche Wissenschaftler glauben, dass Gammablitze auch bei der Kollision zweier Neutronensterne entstehen könnten. Solche Doppelsterne umkreisen einander in Millisekunden, bis sie mit rasender Geschwindigkeit ineinander stürzen. Durch noch nicht verstandene Mechanismen wird die immense Aufprallwucht in einen Gammablitz verwandelt. Der stärkste bisher beobachtet Gammablitz wurde im März 2008 entdeckt. Das Objekt war 7,5 Milliarden Lichtjahre entfernt, leuchtete 2,5 Millionen mal heller als die lichtstärkste bisher beobachtete Supernova und konnte (indirekt) mit dem blossen Auge beobachtet werden.

Interessant (und furchterregend zugleich) ist die Frage, was passieren würde, wenn ein solcher Gammablitz die Erde träfe. Nun, die gute Nachricht der damit befassten Wissenschaftler ist, dass der Blitz den Schutzschild unserer Erdatmosphäre nicht durchdringen könnte. Er käme also auf der Erdoberfläche nicht an. Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass er die Ozonschicht der Erde schlagartig verbrennen würde, wodurch alle Lebewesen und Pflanzen der gefährlichen Ultraviolettstrahlung der Sonne ausgesetzt wären. Vermutlich würde die Nahrungsmittelversorgung auf der Erde zusammenbrechen und das Klima würde sich langandauernd verändern. Das könnte ein Massensterben bewirken und man schätzt, dass die Population auf der Erde wohl auf zehn Prozent schrumpfen würde. Biologen haben festgestellt, dass vor 440 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Ordoviziums, ganz plötzlich 80 Prozent der Meerestiere ausgestorben sind. Dieses Ereignis wird mit einem Gammablitz in Verbindung gebracht.

Da nur wenige Sterne existieren, die genügend Masse besitzen um direkt zu einem Schwarzen Loch zu kollabieren, sind Hypernovae - die vermutlichen Auslöser der Gammablitze - gottseidank sehr selten. Etwas beunruhigend ist indes, dass Astronomen mit dem Stern "Eta Carinae" in unserer eigenen Milchstrasse ein Kandidaten gefunden haben, der innerhalb der nächsten 20.000 Jahre als Hypernova enden könnte.

Bilanziert man das irdische Leben von Anbeginn, so kommt man zu der Vermutung, dass von den Milliarden Tier- und Pflanzenarten heute 99,9 Prozent ausgestorben sind. Die Paläontologen veranlasst dies zu der makaber-scherzhaften Fetstellung:

"In erster Näherung ist alles Leben auf der Erde ausgestorben."

Sonntag, 2. August 2009

Ladies (not) first

Physik ist eine Domäne der Männer. Den statistischen Beweis dafür liefert die Liste der Nobelpreisträger. Von den 135 Nobelpreisen in Physik, die seit dem Jahr 1901 vergeben worden sind, gingen nur zwei an Frauen: die Polin Marie Curie erhielt den einen 1903 für die Entdeckung der Radioaktivität und die Amerikanerin Maria Goeppert-Mayer den anderen 1963 für die Aufklärung der nuklearen Schalenstruktur. Zwei weitere Frauen hätten diese Ehrung 1945 bzw. 1957/58 verdient gehabt: die Österreicherin Lise Meitner und die Chinesin Chien-Shiung Wu.

Frau Wu wurde 1912 als Tochter eines Schuldirektors in der Nähe von Shanghai geboren. Sie verliess ihre Heimat nach dem Physikstudium im Alter von 23 Jahren, um an der Universität von Kalifornien in Berkeley zu promovieren. Wegen der Kriegswirren in China und Europa blieb sie in den USA, heiratete dort und forschte an der Columbia-Universität, insbesondere über den Beta-Zerfall.

1956 trat ein Ereignis ein, das sie hellwach werden liess. Ihre chinesischen Landsleute, die theoretischen Physiker Lee und Yang - ebenfalls in den USA forschend - behaupteten in einem wissenschaftlichen Artikel die sog. Verletzung der CP-Invarianz. Etwas vereinfacht gesprochen bedeutet dies, dass in der Elementarteilchenphysik die Vertauschung von rechts und links einen Unterschied machen kann; bei einer räumlichen Spiegelung müssen Original und Spiegelbild nicht immer ununterscheidbar sein. Vorher hatte man angenommen, dass in einem physikalischen System sich die Gesetzmässigkeiten nicht ändern, wenn gleichzeitig alle Teilchen durch Antiteilchen ersetzt und alle Raumkoordinaten gespiegelt werden.

Lee und Yang postulierten noch, dass diese Paritätsverletzung im Bereich der sog. Schwachen Wechselwirkung feststellbar sein müsse. Dazu gehört der Beta-Zerfall und Frau Wu fühlte sich herausgefordert zum "experimentum crucis". Tatsächlich gelang ihr 1957 der experimentelle Nachweis für die bislang nur theoretische Vermutung ihrer Landsleute.

Aber die Enttäuschung folgte bald. 1957 erhielten Lee und Yang den Nobelpreis für Physik; Frau Wu jedoch ging leer aus. Auch in den folgenden Jahren wurde sie übergangen. Die Ursachen für diese Nichtbeachtung sind unbekannt; das Stockholmer Nobelkomitee begründet seine Entscheidungen nicht. Dabei hatte das Wu-Experiment weitreichende Auswirkungen bis hinein in die Kosmologie. In den 60er Jahren erkannte der russische Physiker (und Dissident) Andrej Sacharow, dass die CP-Verletzung wohl die Voraussetzung dafür ist, dass im Weltall die Materie gegenüber der Antimaterie dominiert. (Zur Zeit des Urknalls waren diese Materieteilchen noch im gleichen Verhältnis generiert worden.) Man kann ohne Übertreibung sagen, dass es das heutige Universum mit uns Menschen ohne die CP-Verletzung nicht geben würde, denn Materie und Antimaterie hätten sich gegenseitig vernichtet. Das All wäre "wüst und leer".

Chien Wu übte selbst keine Kritik an dieser offenkundigen Zurücksetzung. Sie forschte weiter über den Beta-Zerfall und las in ihrer Freizeit chinesische Literatur. Im Februar 1997 starb sie in den USA.

Lise Meitner, die andere Nobelpreiskandidatin, wurde 1878 in Wien als Tochter eines (jüdischen) Rechtsanwalt geboren. (1908 trat sie der evangelischen Kirche bei). Nach dem Physikstudium bei Ludwig Boltzmann an der Universität Wien ging sie 1909 zur weiteren Ausbildung - als unbezahlter Gast - ans Chemische Institut der Berliner Universität. Ihr Arbeitsraum war anfangs eine ehemalige Holzwerkstatt; das Institut durfte sie nur durch den Hintereingang betreten, da im damaligen Preussen Frauen noch nicht zum Universitätsbetrieb zugelassen waren.

Dort traf sie auf den jungen Chemiker Otto Hahn, mit dem sie in der Folge 31 Jahre lang auf dem Gebiet der Radiochemie zusammenarbeiten sollte. Im Verlauf der Jahre stieg sie zur Professorin für Kernphysik auf an der nunmehr den Frauen geöffneten Berliner Universität und erhielt eine eigene Abteilung für Radiophysik. Gemeinsam mit Hahn entdeckte sie eine Reihe radioaktiver Isotope, darunter das Protactinium, das Actinium C und das Thorium D. Im Jahr 1933, nach der Machtübernahme der Nazis, wurde ihr die Lehrerlaubnis an der Universität aufgrund ihrer jüdischen Abstammung entzogen. Man gestattete ihr jedoch, ihre Bestrahlungsexperimente mit Neutronen am (nicht- staatlichen) Kaiser-Wilhelm-Institut mit Otto Hahn weiter zu führen. Nach der Annektierung Österreichs wurde die Situation für Lise Meitner in Deutschland lebensbedrohlich und sie entschloss sich im Sommer 1938 zur Flucht nach Schweden.

Als Hahn und sein Mitarbeiter Fritz Strassmann im Dezember 1938 in einer mit Neutronen bestrahlten Uranprobe nach Transuranem suchte, fanden sie Spuren des Elements Barium. Hahn schloss auf ein "Zerplatzen" des Urankerns in mittelschwere Atomkerne und veröffentlichte dies im Januar 1939 in der Zeitschrift "Die Naturwissenschaften" - ohne Meitner als Co-Autorin zu benennen. Er informierte jedoch seine frühere Kollegin vorab per Brief nach Schweden über diese Experimente und seine Schlussfolgerungen. Lise Meitner und ihr Neffe Otto Robert Frisch - auch er war inzwischen nach Schweden emigriert - lieferten umgehend die erste theoretisch-physikalische Erklärung der Kernspaltung und publizierten dies im Februar 1939 in der englischen Zeitschrift "Nature". Frisch prägte dabei den Begriff "nuclear fission" (Kernspaltung), der in der Folge international benützt wurde.

Nach Beendigung des 2. Weltkriegs 1945 erhielt Otto Hahn "für die Entdeckung der Kernspaltung" den Nobelpreis in Chemie des Jahres 1944 (!). (Angeblich war dieses Jahr für ihn "freigehalten" worden). Lise Meitner und auch Otto Robert Frisch gingen leer aus. Unverständlich ist das vorallem für Frau Meitner. Sie hatte seit 1933 mit Hahn auf diesem engen Thema zusammengearbeitet und - wie viele Veröffentlichungen zwischen 1933 bis 1939 beweisen - sich dabei der Entdeckung der Kernspaltung sukzessive genähert. Dass sie beim letzten entscheidenden Experiment nicht mehr mitwirken konnte, war einzig ihrer erzwungenen Emigration geschuldet. Dafür hatte sie jedoch, siehe oben, die erste authentische Erklärung für dieses Phänomen geliefert.

Da Hahn für diese Entdeckung mit dem Nobelpreis in Chemie ausgezeichnet wurde, wäre für Meitner ohne Probleme ein Platz im Physikbereich verfügbar gewesen. Etwa zusammen mit ihrem Landsmann Wolfgang Pauli, der 1945 für sein berühmtes Ausschlussprinzip zu Recht den Physik-Nobelpreis erhielt. Ganz Österreich hätte dieses Duo bejubelt. Die Stockholmer Juroren haben davon aber aus unerfindlichen Gründen keinen Gebrauch gemacht und - trotz anhaltender Kritik - auch in späteren Jahren nicht. Lise hat sich an den Diskussionen um ihre Person nicht beteiligt. Sie starb (ledig) im Oktober 1968 - im gleichen Jahr wie Otto Hahn.

Auch Hahn selbst hätte sich stärker für seine Kollegin Meitner (und seinen Mitarbeiter Fritz Strassmann) einsetzen können. Sein Wort hätte Gewicht gehabt; indes, er hat es unterlassen. Er genoss jedoch erkennbar, Namenspatron für hunderte von "Otto-Hahn-Gymnasien" in der Republik zu sein.

Noch schlimmer: er liess es geschehen, dass das ansonsten renommierte Deutsche Museum in München 35 Jahre lang den "Arbeitstisch von Otto Hahn" zeigte, der in Wirklichkeit so nicht existierte. Diese Assemblage auf etwa einem Quadratmeter grossen Holztisch zeigte fast ausschliesslich Gegenstände aus Meitners Labor, nämlich die Neutronenquelle, eine Uranprobe, einen Paraffinzylinder, Detektoren, Verstärker, Zählrohre, Bleiabschirmungen und einige Batterien. Auf die chemischen Trennarbeiten von Hahn wies (symbolisch) nur ein Erlenmayerkolben und eben das Uran hin. In der Realität waren diese (und weitere Gegenstände) auf drei separate Räume verteilt: den Bestrahlungsbunker, den abgeschirmten Messraum und das Labor für die chemischen Abtrennarbeiten. Nur letzteres war wirklich Otto Hahn zuzurechnen. Lise Meitner bewies Grösse, indem sie diese Okkupation ihrer Arbeitssphäre nie kommentierte.

Trotzdem, die Verantwortung für die Nichtverleihung des Nobelpreises an Meitner trifft letztlich das Stockholmer Komitee. Wer dort damals das Sagen hatte, blieb bis heute weitgehend im Dunkel.

Ganz sicherlich gab es unter diesen grauen Herren keine Alice Schwarzer.

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