Sonntag, 5. März 2017

Der Rückbau im Kernforschungszentrum Karlsruhe - langsam und teuer

Der Rückbau der kerntechnischen Versuchsanlagen am ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK) geschah bis zum Jahr 2009 in der Verantwortung des KfK durch den "Geschäftsbereich Stilllegung". Bei der Gründung des "Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)" ging dieser Geschäftsbereich in die "WAK GmbH" über, einem Tochterunternehmen der "Energiewerke Nord GmbH (EWN)". Im Februar 2017 wurde aus der WAK GmbH die Firma "Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH (KTE)". Die Finanzmittel zum Rückbau der Altanlagen stammen mehrheitlich vom Bund, mit einem geringen Landesanteil.

Gegenüber der Anfangszeit unter der Führung des Kernforschungszentrums hat das Tempo des Rückbaus stark abgenommen. Bei keinem Projekt wurde das Ziel Abriss bis zur "Grünen Wiese" erreicht. Stattdessen sind die Projekttermine ständig nach hinten verschoben worden und die Kosten haben sich dramatisch erhöht. Im Jahr 2015 hat der Bundesrechnungshof (BRH) eingegriffen und die Geschäftsführung der WAK GmbH dafür heftig kritisiert.

Um den sachlichen Hintergrund besser einschätzen zu können, wird in den zwei folgenden Kurzabschnitten  der jetzige Stand der Projektabwicklung, und die Kritik des BRH beschrieben.


Der terminliche Stand der wichtigsten Entsorgungsprojekte

Die "Lebenszeit" eines Kernkraftwerks (KKW) oder eines anderen nuklearen Projekts teilt man üblicherweise in drei Phasen ein: Bau, Betrieb und Rückbau (bis zur sog. "Grünen Wiese"). Technisch weit anspruchsvoller sind in der Regel Bau und Betrieb. Dort hat man es mit der Planung und dem Bau neuartiger Anlagen zu tun; der Betrieb erfolgt zumeist unter hohem Atmosphärendruck oder unter Nutzung neuartiger Kühlmittel, wie Natrium. Der Rückbau ist eher "Pathologie", unter Zersägen der Baukörper (häufig durch Roboter) und Beachtung einfacher Strahlenschutzvorschriften.
Bei den jetzigen Nuklearprojekten der KTE gilt folgende Phaseneinteilung:

KKW-MZFR: Bau: 4 Jahre; Betrieb: 19 Jahre; Rückbau: seit 33 Jahren
KKW-KNK I+II: Bau: 8 Jahre; Betrieb: 17 Jahre; Rückbau: seit 26 Jahren
Reaktor FR 2: Bau: 4 Jahre; Betrieb: 20 Jahre; Rückbau: seit 36 Jahren
WAK: Bau: 5 Jahre; Betrieb: 19 Jahre; Rückbau: seit 26 Jahren

Keine dieser Anlagen ist bislang zur Grünen Wiese rückgebaut!

Vorher wurden durch den Stilllegungsbereich der KfK folgende Kernkraftwerke (allerdings nach kurzer Laufzeit) bis zur Grünen Wiese rückgebaut:

KKW- Niederaichbach: Grüne Wiese 1995
KKW - HDR: Grüne Wiese 1998


Die Kritik des Bundesrechnungshof (BRH)

Der Bundesrechnungshof hat im April 2015 einen Bericht veröffentlicht, in dem er zu den Mängeln beim Management des Rückbaus der staatlichen Karlsruher Nuklearanlagen Stellung nimmt. Die Langfassung dieses Reports umfasst 52 Seiten, sodass er im Folgenden nur partiell wiedergegeben werden kann.

Gleich zu Beginn weisen die Kontrolleure auf drastisch unterschiedliche Kosten- und Terminschätzungen hin. Für WAK (jetzt KTE) wurde noch vor wenigen Jahren ein Finanzbedarf von 2,6 Milliarden Euro ermittelt, dieser soll inzwischen auf 4,2 Milliarden angestiegen sein, in einem FAZ-Interview sogar auf über 5 Milliarden.  Im gleichen Zeitraum hat sich der Endtermin für den Abschluss aller Rückbauarbeiten vom Jahr 2035 auf 2063 drastisch nach hinten verschoben.

Konsequenterweise bemängelt der BRH erhebliche Defizite in der Projektorganisation, außerdem vermisst er die Anreize für eine wirtschaftliche Projektverwaltung, was besonders in Richtung der Geschäftsführung zielt. Auch die Dachgesellschaft EWN kommt nicht gut weg. Hier wünschte man sich eine stärkere Nutzung von Synergieeffekten, welche sich beim Rückbau vieler gleichartiger Projekte ergeben sollte. Offensichtlich sei die Zusammenarbeit der Beteiligten nicht optimal organisiert worden.

Auch das Controlling ist mit Mängeln behaftet. Die Projektkostenschätzungen sind häufig nicht aktuell und z. T. fehlerhaft. Durch immer wieder auftretende Verzögerungen ergäben sich erhebliche Mehrkosten. Darunter leide auch die Transparenz des Gesamtvorhabens, was zu signifikanten Mehrkosten und Terminverzögerungen führe.


Zügiger Rückbau in der Anfangszeit

Der Rückbau der nuklearen Altanlagen wurde vom ehemaligen Kernforschungszentrum bereits in den neunziger Jahren betrieben. Welcher Stand dabei erreicht wurde, kann man in alten Fortschrittsberichten nachlesen. Für die beiden Kernkraftwerke MZFR und KNK ist der Rückbaustatus um die Jahrhundertwende gut dokumentiert. (Ähnliches gilt für die Wiederaufarbeitungsanlage WAK). Er wird im Folgenden kurz wiedergegeben:

Beim Kernkraftwerk MZFR waren schon bald nach der Abschaltung (1984) der Reaktorkern entladen, sowie das mit Tritium kontaminierte Schwerwasser abgepumpt und entsorgt. Im Jahr 1995 hatte man schon 5 atomrechtliche Teilgenehmigungen (TG) für den Abriss erlangt, womit alle Anlagenteile außerhalb des Primärsystems rückgebaut werden konnten. Bald waren die Kühltürme, die D2O-Anreicherungsanlage und das Notstromsystem abgerissen. Die Dekontamination des Primärsystem erfolgte durch externe Kleinunternehmen. Eine weitere TG ermöglichte den Abtransport der Großkomponenten durch eine Materialschleuse. Für die Zerlegung des Reaktortanks erhielt man 1998 nicht weniger als 15 Angebote von Subfirmen, u. a. von der Firma DETEC. Der Abschluss dieser Arbeiten war für das Jahr 2001 geplant. Die Betriebsmannschaft war inzwischen von ursprünglich 115 auf 20 Personen zurückgefahren und auf andere Kernkraftwerke, wie Philippsburg, verteilt worden.

Beim Kernkraftwerk KNK wurde schon bald nach der Abschaltung (1991) mit dem Rückbau begonnen. Die Brennelemente und der Plutoniummischoxidkern waren schon 1994 entladen und entsorgt; die 70 Tonnen radioaktives Natrium zur Gänze im Jahr 1998. Zwischenzeitlich wurde das Tertiärsystem und das Sekundärsystem samt Wärmetauscher und Luftkühler ausgebaut. Der Turbogenerator erhielt einen neuen Eigentümer - in Indien. Das Betriebspersonal wurde (ohne Entlassungen!) von 120 auf 22 reduziert. Die weitere Planung sah die Einbindung eines Subunternehmers für die Zerlegung des Reaktortanks vor. Mit dem Abriss der Gesamtanlage rechnete man damals bis zum Jahr 2003.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass der Rückbau der Anlagen MZFR und KNK (sowie der WAK) in der Anfangszeit recht zügig verlaufen ist. Danach sind jedoch, gerechnet von 1997 bis 2017, volle zwanzig Jahre vergangen, ohne, dass auch nur eine einzige Anlage bis zur Grünen Wiese abgeräumt worden wäre. Was ist in diesen abgelaufenen zwei Jahrzehnten eigentlich geschehen?


Mangelhafte Transparenz

Die Dokumentation über die Firma KTE, ihre Tätigkeiten und Ressourcen ist spärlich. In den Bibliotheken des nahen KIT gibt es darüber praktisch nichts Aktuelles. Das ist um so erstaunlicher, als die KTE zwei hauptamtliche  Referenten für ihre Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt (wohingegen  beim früheren Stilllegungsbereich der KfK dafür nur eine halbe, nebenamtliche Stelle vorgesehen war). Dieses KTE-Duo hat in den letzten vier Jahren ganze vier Presseinformationen veröffentlicht, also im Schnitt eine Info pro Jahr. Zwecks weitergehender Informationen für diesen Blog wandte ich mich vor wenigen Tagen an Herrn Peter Schira (den Boss der Öffentlichkeitsarbeit) mit der Bitte um Unterlagen, wie Jahresberichte, Organigramme, Termin- und Kostenpläne etc. In einem knappen 4-Zeilen-Mail verwies dieser auf den Internetauftritt der KTE; weitere  Informationen gäbe es für mich nicht. Basta.

Im Internet konnte ich bei KTE.de viele bunte Bildchen entdecken, nebst pauschalen Erläuterungsversuchen in Halbsätzen. Wer sich über die Finanzierung des Unternehmens KTE schlau machen möchte, der kann im Abschnitt EWN-Gruppe folgendes erfahren: "Die Finanzierung erfolgt durch die öffentliche Hand" Weiter nichts, nur dieser einzige Satz. Keine ergänzende Angabe zur Höhe der Zuwendungen. Das Geld fällt bei KTE offensichtlich wie Manna vom Himmel. Kein steter Kampf um Drittmittel, wie beim benachbarten KIT.

Über die Termine und Budgets der einzelnen Rückbauprojekte kann man unter dem Abschnitt Unternehmenspolitik folgendes nachlesen: "Die KTE hält vorgegebene Termine und Budgets ein". Hoppla, das las sich doch im o. g. Bericht des Bundesrechnungshof ganz anders. Eigentlich haben die KTE (und ihr Vorläufer WAK GmbH) ihre Termine und Budgets doch recht selten bis nie eingehalten. Kurzum: der Internetauftritt des Millionenunternehmens KTE ist für Steuerzahler wie mich - Pardon - eine reine Verarsche.

Die Defizite in der Öffentlichkeitsarbeit der KTE sind endlos. Eine Firma, die - nach meiner persönlichen Schätzung - jährlich um die 150 Millionen Euro an Steuergeldern verbrät, kann noch nicht einmal einen Jahresbericht vorweisen, aus dem detailliert die Tätigkeiten und die finanziellen Ressourcen hervorgehen. Für die ca. 600 Mitarbeiter (nebst einigen gutbezahlten externen "Beratern") gibt es kein vorweisbares Organigramm, keine Aufteilung in befristete und unbefristete Arbeitsverträge. Das Unternehmen KTE ist eine "Black Box" im Dunkel des nahen Hardtwalds, wo man aber, abgeschirmt von der Öffentlichkeit,  bis zum Jahr 2063 weiterwursteln möchte. Eine Firma mit Bestandssicherung über Generationen hinweg. Wo anderwärts gibt es das heute noch?


Strategiefehler?

Analysiert man die Projektstrategie der KTE resp. WAK beim Rückbau der Nuklearanlagen, so erscheinen einige Entscheidungen des Managements unlogisch, möglicherweise sogar als falsch - mit der Folge, dass sich dadurch die Gesamtkosten beträchtlich erhöht und die Endtermine signifikant verzögert haben. Zwei Entscheidungen der Geschäftsführung seien herausgegriffen: der starke Aufbau des Eigenpersonals und die verzögerte Inangriffnahme der neuen Abfallläger.

Die Personalpolitik in den neunziger Jahren, als die KfK noch die Projektleitung inne hatte, sah nach der Stilllegung den sukzessiven Abbau der Betriebsmannschaft vor bis zu einer Stammmannschaft von 15 bis 20 Personen pro Projekt. Diese sollte die Generalplanung, das atomrechtliche Genehmigungsverfahren, sowie die Finanzierung und Kostenkontrolle betreiben. Das überschüssige Betriebspersonal wurde bei den Kernkraftwerken der Umgebung untergebracht. Die Detailplanung und der Abriss - das ist wichtig - wurde an kleine, aber zuverlässige Fremdfirmen in der Umgebung vergeben. Dieses Schema hatte den Vorteil, dass in "flauen Zeiten", wenn etwa eine Genehmigung nicht rechtzeitig eintraf, die Fremdverträge ausgesetzt werden konnten und die Projektkosten im Rahmen blieben.

Als die EWN-Muttergesellschaft im Jahr 2009 das Ruder übernahm, wurde diese Strategie verlassen. Stattdessen wurde das Eigenpersonal bis zur heutigen Stärke von ca. 600 Mann aufgestockt und die Fremdfirmen entsprechend reduziert. Das führte beispielsweise in den Jahren 2013/14, als der Geldgeber Bund etwas "klamm" war und die Zuwendungen entsprechend kürzte, dazu, dass die große Eigenpersonalmannschaft nicht ausgelastet war. "Design to Budget" war angesagt. Die Flexibilität war verloren gegangen.

Dubios erscheint auch die verspätete Inangriffnahme der beiden zusätzlichen Abfallläger. Dieser Engpass zeichnete sich für den Fachmann doch schon seit langem ab. Nun ist man in eine Drucksituation gekommen, weil manche Projekte nur noch "mit gebremsten Schaum" rückgebaut werden können, da die Lagerung der radioaktiven Abfallstoffe logistische Probleme bereitet.


Die Geschäftsführer und der Faktor Pi

Die beiden Geschäftsführer (Gf) der KTE GmbH werden für ihre Dienste um die Firma durchaus stattlich bezahlt. Wie man dem letzten verfügbaren Governance Bericht für 2015 entnehmen kann, erhielt der damals gerade erst angeheuerte Kaufmännische Gf Daniel Beutel ein Jahresgehalt von (hochgerechnet) ca. 200.000 Euro, der Technische Gf  Professor Manfred Urban sogar 220. 000 E, womit er beinahe schon an das Salär der Bundeskanzlerin herankommt.

Möglicherweise wohnt dieser Entlohnung sogar eine mathematische Gesetzmäßigkeit inne. Denn: der Leiter eines großen Instituts im benachbarten KIT erhält im Schnitt ein Jahresgehalt von 70.000 E; multipliziert man es mit der Kreiszahl Pi=3,14 so kommt man just auf 220.000 E, also das Jahresgehalt des Technik-Gf. Man mag einwenden, dass die beiden Positionen eines Institutsleiters (Il) und eines Gf verschieden sind. Das ist wohl wahr, aber der Il muss sich in seinem Institut praktisch um alles selbst kümmern, während der Gf bei KTE die Unterstützung eines Kaufmännischen Gf und vielen sonstigen administrativen Helfern hat.

Es scheint, dass der Abriss einer kerntechnischen Anlage besser bezahlt wird als deren Aufbau. Dies kann man gedanklich übertragen auf die hochkomplexe Neutrinoversuchsanlage KATRIN, wo der Projektchef G.D. (vermutlich) für ein W3-Gehalt, also um ca. 70.000 E schafft. Landet diese Anlage nach Beendigung der Messungen im Jahr 2025 und wegen ihrer Kontamination mit Tritium im Rückbaubereich, so könnte der dortige Technik-Chef eher mit einer Entlohnung von 220.000 E rechnen. Voìla, das 3,14-fache, entsprechend dem Gesetz der Zahl Pi beim Abriss!

Doch Spaß beiseite.
Bei der Entlohnung der KTE-Chefs fällt auf, dass sie neuerdings feste Bezüge erhalten, also ohne erfolgsabhängigen Anteil. Beim Vorgänger von Gf Beutel, dem Kaufmännischen Gf Hollman, betrug die erfolgsabhängige Komponente - gemäß o.g. Bericht - noch fast die Hälfte der Gesamtvergütung. Was hat sich seitdem verändert? Warum bezahlt man die aktuellen KTE-Gf so risikolos, fast wie Beamte? Nuklearbeamte sozusagen! Niemand weiß es, im gesamten Governance Bericht gibt es dafür keine Erklärung.

Da beim Abriss der Nuklearanlagen aber bisher immer wieder Termine und Plankosten verfehlt wurden, wie im Bericht des Bundesrechnungshof deutlich nachzulesen ist, wäre bei KTE eine erfolgsabhängige Entlohnung durchaus bedenkenswert. Man sollte dabei nicht zu radikal vorgehen, sondern wiederum das Gesetz der Zahl Pi zugrunde legen. Demnach wäre dem Strahlenschutzprofessor Dr. Urban vielleicht das stattliche Gehalt eines (ordentlichen) deutschen Universitätsprofessor zuzubilligen - nämlich ca. 70.000 E. Die zweite, erfolgsabhängige Komponente in Höhe bis zu 150.000 E,  wäre dann bei kosten- und termingerechter Abwicklung seiner Projekte fällig.
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter sollten darüber nachdenken.


Der Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat soll die Geschäftsführung der KTE GmbH überwachen, insbesondere die Unternehmensstrategie und das Risikomanagement. Er besteht aus 6 Personen, die für ihre Tätigkeit keine Vergütung erhalten. Stattdessen rühmt man sich, dass angesichts zweier Mitgliederinnen, der Frauenanteil bei 14 Prozent liegt; in Zukunft wird eine Quote von 33 Prozent angestrebt. Ansonsten rekrutiert sich dieses Gremium aus drei Mitgliedern der Bundes- und Landesministerien und drei Angestellten der KTE, wobei Henry Cordes, der Geschäftsführer der Energiewerke Nord, als Vorsitzender des Aufsichtsrats agiert.

Die Hauptlast im Aufsichtsrat trägt vermutlich die Abgesandte des Bundesforschungsministeriums, Frau Dr. Beatrix Vierkorn-Rudolph, Unterabteilungsleiterin im BMBF. Sie muss (aus dem Finanzministerium) die Hauptmasse des Budgets heranschaffen und trägt damit auch die Verantwortung für dessen Verwendung. Dass sie sich dabei von externen Firmen, wie GRS (früher auch Fichtner), beraten und wohl auch "munitionieren" lässt, geht in Ordnung. Trotzdem: dem Aufsichtsrat der KTE fehlt es an Neutralität und Expertise. Das wird deutlich, wenn man sich das analoge Gremium im benachbarten KIT vor Augen hält. Dort ist die Vorsitzende eine Professorin der renommierten ETH Zürich und als "Experte" steht kein Geringerer als Dieter Zetsche, der Chef der Daimler AG, zur Verfügung.

Man sollte den Aufsichtsrat bei KTE durch einige Fachleute für den Rückbau aufstocken. Diese gibt es in genügender Anzahl, z. B. bei den Energieversorgungsunternehmen. In Frage käme je ein Experte von RWE, Eon und EnBW. Die Vorläuferfirma der EnBW, die vormalige Badenwerk AG, hat beim Aufbau der oben genannten Kernkraftwerke MZFR und KNK mitgewirkt und jahrzehntelang den Betrieb geführt. Ein Fachmann der EnBW wäre sicherlich qualifiziert, auch den Vorsitz im KTE-Aufsichtsrat zu übernehmen.

Henry Cordes könnte dann seiner Lieblingssportart (Paddeln im Greifswalder Bodden) nachgehen.


Epilog

Wie das Rückbauprojekt in Karlsruhe bei Fortführung des bisherigen Managements ausufern könnte, zeigt folgende genealogische Betrachtung:

Als die Kernkraftwerke MZFR und KNK 1963 geplant wurden, war der jetzige Geschäftsführer Urban noch im Kindergarten. Inzwischen bewegt er sich nahe am Ruhestand. Die im Jahr 2063 vorgesehene Beendigung des Rückbaus könnte auf einen seiner Nachfolger zukommen, der  - falls er diese Aufgabe als 45-jähriger schuldert - heute noch nicht geboren ist!

Der Rückbau bei KTE/WAK:  eine Jahrhundertaufgabe.
Deutschlands sicherster Arbeitsplatz.





















3 Kommentare:

  1. (Rück-)Bauprojekte der öffentlichen Hand oder dieser nahestehenden Strukturen haben regelmäßig die unheilvolle Eigenschaft, angedachte Fristen und Kosten bei weitem zu überschreiten. Für einen privaten Bauherren hätte Vergleichbares längst den Ruin bedeutet. Siehe auch die Verdoppelung der Baukosten der U-Strab in Karlsruhe innerhalb von 15 Jahren.

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  2. Wo bleiben die Journalisten, die dieses Thema weiter streuen könnten?

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  3. Ich frage mich auch weshalb bei 56 TV-Sendern so etwas nicht mal beleuchtet wird? Gut im Merkel-TV wird es nicht kommen, aber RTL, SAT1 usw.. hätten doch mal ein Thema.

    Es sind ja nun auch ca. 22 Mrd € im Rückbaufonds (bundesweit). Ich denke das wird dann für alle Atommeiler dicke reichen.

    Aber Transparenz und Effektivität scheint es zumind. bei der KTE bzw. der EWN GmbH nicht zu geben. Wer deckt da wen/ was?

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