Sonntag, 16. Oktober 2011

Ein Abstecher nach Budapest

Wenn man schon mal in Wien ist - um zwischen Grinzing und dem Burgtheater Kultur zu tanken - dann sollte man einen Abstecher nach Budapest nicht scheuen. Gesagt, getan und so fuhren Brigitte und ich in knapp drei Stunden mit der Bahn in die ungarische Hauptstadt.

Hinreissender Anblick, verblichene Pracht

"Man muss Budapest von oben und zur Nacht gesehen haben", sagte Klaus Mann einmal und recht hat er. Der Hauptbahnhof, auf dem die Züge von Wien ankommen, sieht samt seiner Umgebung etwas ramponiert aus und so waren wir froh, als uns Freund Hess in seinem Auto sogleich auf die hochgelegene Zitadelle kutschierte. (Übrigens: ich spreche nicht von Rudolf Hess, weiland Stellvertreter des "Führers", sondern von Dr. Bernhard Hess, früher Wissenschaftler bei der Firma Interatom/Siemens, der in seiner Berufszeit die Welt mit Schnellen Brütern beglücken wollte.) Bernhard und seine charmante Frau Dagmar führten uns an die geografisch richtigen Stellen und Budapest lag buchstäblich zu unseren Füssen: im Westen der bergige Stadtteil Buda, im Osten weit hingestreckt der flache Stadtteil Pest. Beide zusammen bilden die Stadt Budapest. Und dazwischen der Donaustrom, den die Ungarn Duna nennen. Ein Fluss, der gleichermassen trennt und verbindet: vierhundert Meter breit und sechs Meter tief. Damit verglichen ist die vielbesungene Donau in Wien ein armseliges Gerinne.


Blick vom Stadtteil Buda auf Pest;
im Vordergrund die Donau und die Kettenbrücke

Neun Brücken überqueren die Donau im Bereich der Stadt Budapest. Die Kettenbrücke ist die imposanteste. Sie wurde vor hundertfünfzig Jahren, während der Habsburger Zeit, von dem Engländer Adam Clark gebaut. Er war auf sein Bauwerk so stolz, dass er öffentlich verkündete, sich in die Donau stürzen zu wollen, falls es jemand fertigbrächte, ihm einen Baufehler nachzuweisen. Das gelang schliesslich einem  Bäckerjungen, der darauf hinwies, dass die vier steinernen Löwen an Auf- und Abfahrt der Brücke in ihren aufgerissenen Mäulern keine Zungen hätten. (Es ist nicht bekannt, dass Mister Clark daraufhin den Freitod gesucht hätte.)

Budapest besitzt eine Vielzahl repräsentativer Gebäude, die zumeist aus der k u. k - Zeit stammen. Kaiser Franz-Joseph und vorallem seine ungarophile Gemahlin Elisabeth (genannt "Sisi") versorgten Budapest mit den erforderlichen finanziellen Ressourcen. So entstanden eine grosse Zahl von Bauten im Stil der Neo-Klassik, des Neo-Barocks und sogar des Jugendstils, welche Wien durchaus Konkurrenz machen konnten. Mit dem Ende des Habsburgerreiches nach dem verlorenen 1. Weltkrieg verfielen diese Bauten und der 2. Weltkrieg sowie die nachfolgende sowjetische Besatzung taten ihr Übriges. Heute ist teilweise eine verblichene Pracht sichtbar, der man gerne finanzkräftige Investoren wünschen möchte.

Wenn man als Tourist nach Budapest kommt, sollte man die Badehose im Gepäck haben. Die Stadt besitzt nämlich 120 heisse Quellen und nennt sich zu Recht "Spa Capital of Europe". Es gibt eine Unzahl prächtiger Thermalbäder, zumeist in türkischem Stil, wovon das Gellertbad mit seinen hohen Marmorsäulen und seine bunten Mosaiken wohl das bekannteste ist. Der grösste badetaugliche Thermalsee mit sage und schreibe 4,4 Hektar befindet sich am Plattensee (Balaton) und erneuert sein Wasser alle 48 Stunden. Selbst im Winter sinkt die Temperatur nie unter 23 Grad Celsius. Der Seegrund ist von radioaktivem Schlamm überzogen und dies wird offensichtlich hingenommen. (Wie die vier uralten Kernkraftwerke russischer Bauart, welche Ungarn 43 Prozent seines Strombedarfs liefern.)

"Ich denke oft an Piroschka"

Im Nachkriegsdeutschland wurde ein Film mit Liselotte Puver zum Renner. Als Piroschka und Tochter eines Stationsvorstehers lernt sie in der ungarischen Provinz den deutschen Austauchstudenten Andreas (Gunnar Möller) kennen und lieben. Die beiden kommen sich trotz der Sprachprobleme näher, aber der Name des winzigen Orts in der Puszta - den es wirklich auch heute noch gibt - war lange Zeit ein Lacherfolg für das Kinopublikum. Er hiess:  Hódmezövásárhelykutasipuszta.

Das Ungarische kennt keinen vorgeschriebenen Satzbau, stattdessen "klebt" man die Silben aneinander, was zu irritierender Länge der Ausdrücke führt. Hinzu kommt, dass die Akzente die Silben zuweilen ganz anders klingen lassen; Beispiel: Úngaarland. Mancher gebürtige Ungar, wie Franz Liszt hat darauf verzichtet ungarisch zu lernen und zeitlebens deutsch und französisch gesprochen. Andererseits konnte die schon genannte Kaiserin Sisi fliessend ungarisch sprechen, was wohl ein Grund ihrer Beliebtheit bei den Magyaren war.

Das Ungarische hat keine Verwandschaft mit den den germanischen, romanischen oder slawischen Sprachen, sondern ist in Mitteleuropa vollkommen isoliert. Angeblich ging es aus der finno-ugrischen Sprachfamilie hervor. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Finnen Ungarisch verstehen oder die Ungarn Finnisch. Für einen Ausländer ist es schlechterdings unmöglich die ungarische Sprache ratend zu verstehen oder sie korrekt auszusprechen. Schon ein einfacher Akzent kann zu einer totalen Bedeutungsveränderung führen. Bekannt ist folgendes Beispiel: ein ungarisches Wort, lang ausgesprochen, hat die Bedeutung von "Zeug"; bei kurzer Aussprache aber - Pardon - von "Arsch".
Zum Glück verstehen noch viele Ungarn deutsch (oder englisch), sodass man als Tourist selten in Verlegenheit kommt.

Vom Gulasch zum Tokayer

 Wer sich auf Diät befindet, beziehungsweise Vegetarier (oder gar Veganer) ist, sollte Ungarn tunlichst meiden. Die Küche der Magyaren ist ländlich und fleischlastig. Man kocht schwer, mit viel Schweineschmalz und saurer Sahne. Bei meiner Ankunft in Budapest und mit kräftigen Hunger ausgestattet, bestellte ich nach Durchsicht der Speisekarte Gulyás - worauf ich enttäuschenderweise nur eine dünne Gulaschsuppe erhielt. Noch wusste ich nicht, dass unser deutsches Gulasch im Ungarischen Pörkölt und so als Schmorgericht überall erhältlich ist. Das kleine grüne Gemüseschnitzchen (aufgestellt am Rand der Suppenschale) ass ich so nebenbei - und fiel fast vom Stuhl. Es war eine Paprikaschote und zwar von der ganz scharfen Sorte, welche man so in Deutschland nie bekommt.

Zum Repertoire der Magyarenküche gehörte in unserem Hotel auch die Gänsestopfleber (Libamáy). Sie wurde in grossen Stücken serviert und ein kundiger Hotelgast erzählte mir, dass Ungarn der grösste Gänsestopfleberproduzent der Welt sei. Der bedeutendste Abnehmer sei Frankreich und insbesondere das Departement Elsass. Ein Hoch der Grande Nation für ihre ausgezeichnete Foie Gras! Ein Beitrag der Ungarn zum weltweiten "Fast Food" ist der Lángos, ein Hefegebäck in Schmalz herausgebacken. Beim Karlsruher Weihnachtsmarkt schmeckt er mir immer ausgezeichnet, sodass ich ihn einmal im Ursprungsland geniessen wollte. Dazu begab ich mich zu den Markthallen, einem 150 Meter langen luftigen Bau aus Glas und Stahl an der Donau. Der Lángos war nicht länglich sondern kreisrund und hatte die Grösse einer mittleren Pizza. Er triefte vor Fett und war bedeckt mit einem Zentimeter intensiv gezuckertem Pfirsichmus. Nach der Hälfte musste ich aufgeben.

Kommen wir zu den Weinen. Ganz Ungarn könnte ein einziger Weinberg sein, zumindest was die klimatischen Voraussetzungen anlangt. Am bekanntesten ist die Region um Tokay im Nordosten des Landes. Der Tokayer war früher jener edelsüsse Dessertwein, den sich nur Fürsten und Könige leisten konnten. Inzwischen haben die Winzer dort ihr Sortiment verbreitert, sie bieten ihn auch sehr trocken an  - ohne an Qualität zu verlieren.
Das "Erlauer Stierblut" war früher ein ordinärer Rotwein, bei dem der anschliessende Kater gesichert war. Die ungarischen Soldaten tranken ihn vor ihren üblichen Scharmützeln mit den Türken, worauf diese regelmässig die Flucht ergriffen. Heute ist auch er in der Klasse so gestiegen, dass ihn sogar der britische Weinpapst Hugh Johnson als "Bulls Blood" der Domaine Szekszárdi Bikavér in seinem Handbuch lobend erwähnt.

Ein Erlebnis der besonderen Art war eine Weinprobe tief im "Faust-Keller" des Hilton-Hotels auf dem Burgberg. Dort konnten wir, bei anregenden Gesprächen, acht verschiedene Weiss-und Rotweine der ungarischen Provenienz geniessen. Der Keller liegt so tief, dass elektromagnetische Geräte, wie Mobiltelefon oder Kasse, nicht funktionieren. Wir mussten also bar bezahlen!

Bernhard und Dagmar wollen sich diesen Umstand nicht immer antun und haben deshalb ihren eigenen Weinberg am Balaton. Besucher sind willkommen. Stossen wir schon mal mit den beiden an:

Egészségedre!

Sonntag, 9. Oktober 2011

Wofür braucht das ITU soviel Plutonium?

  Franz Untersteller, 54,  derzeit Umwelt- und Energieminister in Baden-Württemberg sowie   Abgeordneter der Grünen, hat ein Problem. Er soll den Bau eines Atomlabors und eines Atombunkers für 180 Kilogramm Plutonium genehmigen. Passt wie die Faust aufs Auge ins grüne Parteiprogramm und den von allen deutschen Parteien erst kürzlich beschlossenen Atomausstieg. Antragsteller für dieses Unternehmen ist das renommierte Institut für Transurane (ITU), ein Ableger von EURATOM in Brüssel. Und hier fängt es an schwierig zu werden. Die Europäische Union (EU) betreibt nach wie vor Atomforschung, aber die (deutschen) Nachbarn des ITU sind streng dagegen.



Minister Franz Untersteller und Mediator Michael Sailer

Der Politiker Untersteller will Zeit gewinnen und hat deshalb eine "Mediation" anberaumt. Befürworter und Gegner dieses Projekts sollen in mehreren Sitzungen unter der Leitung eines Vermittlers einander ihre Argumente vortragen. Dieser heisst Michael Sailer und ist am Öko-Institut Darmstadt tätig. (Untersteller kennt ihn gut, da er selbst nach seinem Studium als Landschaftsarchitekt an der Fachhochschule Nürtingen einige Jahre am Öko-Institut Freiburg verbracht hat.)


Streit um den Bauantrag

Die erste Mediationsrunde war am 12. September in der Rheinhalle von Leopoldshafen. Es ging hoch her.  Man erfuhr, dass das ITU den Bauantrag für Labor und Lagerbunker im Dezember letzten Jahres ordnungsgemäss vorlegte und dass die Anliegergemeinde Eggenstein-Leopldshafen ihn ohne grössere Diskussion "durchgewunken" hat. Massiv Einspruch erhoben hat jedoch der Gemeinderat von Linkenheim-Hochstetten unter der Führung seines Bürgermeisters Günther Johs. Mit welchem Argument? Nun, die neuen Gebäude (Flügel M) liegen partiell auf der Gemarkung dieser Gemeinde. (Vielleicht ein taktischer Planungsfehler des ITU, wie man im nachhinein vermuten möchte).


                            Die Baumassnahmen am ITU und Gemarkungsgrenze

Bürgermeister Johs - seit 1991 im Amt und wahrscheinlich noch bis 2015 - hatte einen weiteren cleveren Schachzug getan. Gleich nach der Antragsstellung des ITU liess er von seinen Räten den Flächennutzungsplan der Gemeinde ändern und, siehe da, plötzlich war (auf dem Gelände der WAK) und in direkter Nähe zum ITU ein "Tagungs- und Kongresshotel" ausgewiesen. In bewegenden Worten machte Johs dem Mediator Sailer klar, dass er keinen Investor für diesen Standort gewinnen könne, wenn nebenan ein Plutoniumbunker steht. Ein Schelm, wer da an "Verhinderungsplanung" denkt.

Aber auch der Antragsteller, Professor Thomas Fanghänel, seines Zeichens Chef des ITU, zeigte Kante. Er betonte immer wieder, dass er auf er auf seinen Antrag bestehen und notfalls sogar Klage einreichen werde. Zur anwaltlichen Unterstützung hat er schon mal die Kanzlei Bodensohn und Partner beauftragt. Diese hatte im April diesen Jahres Schadensersatzansprüche gegen das Land Baden-Württemberg und die Gemeinde Linkenheim in Aussicht gestellt mit folgender Begründung:
Mit Artikel 2 Abs. (1) S. 1 des Standortüberlassungsvertrags vom 21.12.1060 hat das Land Baden-Württemberg als Eigentümer der streitgegenständlichen Grundstücke die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) ermächtigt, sämtliche bauliche Massnahmen auf diesem Grundstück durchzuführen, welche notwendig sind zur Erreichung der Zwecke des ITU.  
Peng!


Streit um die Kernbrennstoffe

Wahrscheinlich wäre der Streit um die Baumassnahmen des ITU nicht so ausgeufert, wenn Fanghänel bei der Beantragung seiner Kernbrennstoffmengen etwas bescheidener gewesen wäre. Aber so kam heraus, dass das ITU bereits seit den 1960er Jahren eine unbefristete Umgangs- und Lagergenehmigung  für 180 Kilogramm Plutonium besitzt. Im Jahr 1997 wurde nochmals eine atomrechtliche Genehmigung für 50 kg Uran 233 mit einer Anreicherung von 93 Prozent erteilt. Und im geplanten Neubau beantragte das ITU weitere Genehmigungen für 80 kg Uran 233 und 300 kg schwach angereichertes Uran sowie 450 kg Thorium. Das sind riesige Mengen für ein Forschungslabor und es stellt sich sofort die Frage: was machen die damit?

Die Kritiker wiesen darauf hin, dass mit dem Bau des beantragten Laborflügels die Reaktorforschung an diesem Standort für mindestens weitere 20 Jahre festgeschrieben wird. Die Frage nach dem derzeitigen radioaktiven Inventar im ITU wollte Fanghänel nicht beantworten; er berief sich auf seine Geheimhaltungsvorschriften. Das vermehrte noch den Unmut der etwa hundert Zuhörer und Medatior Sailer musste um Ruhe bitten. Schliesslich stand die exorbitante Zahl zehn hoch sechzehn Bequerel im Raum. Eine Eins mit sechzehn Nullen. Jemand im Auditorium stellte flugs einen Vergleich an: nach Tschernobyl haben wir gelernt, dass ein Salatkopf nicht mehr als 500 Bequerel haben darf; damit kann man viele Salatköpfe kontaminieren!

Schliesslich meldete sich ein ranghoher Beamter aus Unterstellers Umweltministerium mit einem Kompromiss zu Wort. Er bot den anwesenden Bürgermeistern Johs und Stober an, sie im Ministerium im Rahmen einer "Lesestunde" über das tatsächlich gelagerte Plutonium zu informieren. Allerdings mit der Auflage, in der Öffentlichkeit darüber nicht zu berichten. Doch die Bürgermeister lehnten das Angebot ab. Sie betrachten sich als Bedenkenträger ihrer Bürger und haben an "Geheimwissen" kein Interesse. Johs gab bei dieser Gelegenheit nochmals kund, wie oft er schon vom früheren Kernforschungszentrum und der Wiederaufarbeitungsanlage "betrogen" worden sei: erstere habe Klärabfälle mit Plutonium in seinen Altrheinarm geleitet und letztere habe die Flüssigabfälle der WAK nicht vollständig verglast, weshalb noch zwei Kubikmeter Konzentrat mit viel radioaktivem Cäsium und Technetium in der VEK herum stünden.


Streit ums Forschungsprogramm

Angeregt durch die hohen Kernbrennstoffmengen wurde immer wieder nach dem Forschungsprogramm des ITU gefragt. Am 26. September, bei der 2. Mediationssitzung, hatte der Moderator Sailer deshalb dieses Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Professor Fanghänel gab einen länglichen Überblick seiner Institutsarbeiten, wobei er besonders auf die Grundlagenforschung abhob. So beschrieb er ausführlich die Herstellung von Alphapräparaten für die Krebsforschung, die Beiträge des ITU zur Bekämpfung des Nuklearschmuggels und die Unterstützung der Behörden zur Nichtweiterverbreitung von Bombentechnologie. Weitere Programme seien die Sicherheit in Reaktoren und im Brennstoffkreislauf sowie die Endlagerfrage.




Die Einbettung des ITU (Kreis) im ehemaligen Kernforschungszentrum

Hier hakte insbesondere Harry Block vom BUND ein, der einwendete, dass man für solche Kleinversuche keinesfalls diese riesigen Brennstoffmengen benötige, für welche das ITU eine Genehmigung habe. Er vermute stattdessen, dass das Institut Brennstäbe herstelle, wofür auch die Kooperationsverträge mit der französischen Firma AREVA sprächen. Ganz offensichtlich beteilige man sich an der Entwicklung fortgeschrittener Reaktoren der 4. Generation - wenn auch nur auf dem Gebiet der Brennstoffentwicklung. Dies seien u. a. Schnelle Brüter mit einem hohen Plutoniuminventar, wie sie gegenwärtig in Frankreich mit dem Prototyp "Astrid" geplant würden.

Auch die Aktinidenforschung betrachteten die Hauptkritiker - Johs, Block und der Linkenheimer Gemeinderat Professor Jaki - sehr skeptisch. Das sogenannte "partitioning" sei nichts anders als die Renaissance der Wiederaufarbeitungstechnologie, die in Deutschland mit WAK und Wackersdorf endlich zu Grabe getragen worden sei. Die Abtrennung der hochgefährlichen Transurane, wie Neptunium, Curium etc. solle man den Franzosen überlassen. Der Vertreter des Umweltministerium musste allerdings zugeben, dass das Institut in Sachen Forschung eine weitgehende Autonomie geniesse, welche die Behörde in der Genehmigung keine Einschränkung könne.

Fanghänel wies des öfteren darauf hin, dass es im Interesse Deutschlands sei, zu wissen was im benachbarten Ausland in der Kerntechnik geplant sei. Dies verfing bei den Kritikern allerdings kaum; sie brachten Beipiele aus der Vergangenheit, wonach insbesondere Frankreich jede "Inspektion" ihre Anlagen immer strikt abgelehnt habe.

Fazit:  In zwei weiteren Sitzungen wird über Emissionen und andere Themen diskutiert werden. Man kann aber schon jetzt sagen, dass die Eingriffsmöglichkeiten des Landes - ganz zu schweigen von der Gemeinde Linkenheim - nur sehr begrenzt sind. Da gibt es alte Verträge, die einzuhalten sind und Brüssel ist eine Behörde, die turmhoch über Stuttgart steht. Durch die Mediation gewinnt man etwas Zeit, aber an der vertraglichen Situation ändert sich - wie bei Stuttgart 21 - rein gar nichts. Ausserdem: der neue Lagerbunker ist -  im Gegensatz zum Bestehenden - gesichert gegen Erdbeben und Flugzeugabsturz. Wer wollte da schon gegen dieses Bauwerk sein?

Vielleicht denkt Minister Untersteller auch an die 400 Arbeitsplätze und die 45 Millionen Euro Fördergelder aus Brüssel, als er am 29. Juli 2011 in der Zeitung BNN verkündete:
"Die Arbeit des ITU wird noch wichtiger".

Sonntag, 2. Oktober 2011

Die Sehnsucht der Physiker nach der Weltformel

In der Physik wird seit jeher in zwei Abteilungen geforscht - und das mit grossem Erfolg. Die Experimentalphysiker stellen mit ihren Versuchen grosse Datenmengen bereit, die Theoretiker verdichten diese zu abstrakten Gedankengebäuden oder gar zu Axiomen. Einige Beispiele aus den verschiedenen Fachgebieten der Physik soll dies veranschaulichen.

Die klassische Mechanik befasst sich mit den Bewegungen der Körper und lässt sich bis zur Antike zurückverfolgen. Das Hebelgesetz oder die Wurfparabel kennt jeder Gymnasiast. Dem Engländer Isaac Newton gelang es bereits 1687 all diese Bewegungsphänomene in nur drei allgemeingültige Gesetze zu packen. Das zweite newtonsche Axiom heisst beispielsweise: Die Bewegungsänderung einer Masse ist proportional zur einwirkenden Kraft.

Auf dem Gebiet der Elektrik entwickelte der Schotte James Clerk Maxwell 1864 seine berühmten Maxwell-Gleichungen. In nur vier mathematischen Beziehungen beschrieb er den Zusammenhang von elektrischen und magnetischen Feldern mit elektrischen Ladungen und dem elektrischen Strom.



Eine der vier Maxwell-Gleichungen

Das Gebiet der Wärmelehre bzw. der Thermodynamik haben die Theoretiker durch drei sogenannte Hauptsätze strukturiert. Einer heisst z. B. ganz lapidar: Der absolute Nullpunkt ist unerreichbar. Ein anderer bestimmt, dass ein "perpetuum mobile" - also eine Maschine, die dauernd Arbeit leistet ohne, dass man ihr Energie zuführt - unmöglich sei. ( Viele "Erfinder" hat das allerdings bis heute nicht davon abgehalten, solche Maschinen dem Publikum vorzustellen). 


Die Kernphysik im Visier

Nach dem 2. Weltkrieg beschäftigten sich viele Physiker mit der Physik der Elementarteilchen. Die immer mehr ausufernde Kernphysik war ihnen jedoch ein Gräuel und sie versuchten dieses Fachgebiet in ein theoretisches Korsett zu pressen. Der deutsche Nobelpreisträger Werner Heisenberg war der erste, welcher 1958 mit seiner sog. Weltformel an die Öffentlichkeit ging. Das riesige Gebiet der Kernphysik hatte er auf eine einzige Gleichung reduziert. Leider war sie falsch und er musste sie bald darauf zurückziehen.

Auch Albert Einstein beschäftigte sich damals mit ähnlichen Ideen zur formalen Reduktion der Kernteilchenphysik. Er war jedoch klug genug, seine Gedanken darüber nicht zu veröffentlichen. Sie wären - wie die Durchsicht seines Nachlasses ergab - ebenfalls nicht richtig gewesen.

In den siebziger Jahren hatte man über Beschleunigerexperimente in Europa und den USA mittlerweile mehr als 200 Elementarteilchen entdeckt, die sich durch Merkmale, wie Masse, Ladung, Spin, Strangeness etc. voneinander unterschieden. Es war Zeit, eine gewisse Ordnung in diesen "Teilchenzoo" zu bringen. Das gelang mit dem sogenannten Standardmodell. Seine fundamentalen Objekte sind Raumfelder, innerhalb derer die schwachen und die starken Kernkräfte, sowie die elektromagnetischen Kräfte wirken. Viele Voraussagen des Standardmodells wurden später durch Experimente bestätigt.

Mit der Zeit deuteten sich aber auch die Defizite dieser Theorie an. Sie konnte beispielsweise das vermutete Higgs-Boson nicht erklären, ebensowenig wie die Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie. Darüberhinaus enthielt sie nicht weniger als 18 freie Parameter, also Naturkonstanten, die man erst durch Messungen bestimmen musste und die nicht vom Standardmodell vorhergesagt wurden. Eine neue Theorie war also fällig geworden.


Die Stringtheorie - eine harte Nuss

Mitte der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts tauchte eine neue Idee zur Vereinheitlichung des physikalischen Wissens auf, die bis heute die klügsten Köpfe der Physik in ihrem Bann hält. Ausgangspunkt war das scheinbar unlösbare Problem, dass die Gleichungen für die Kernteilchen immer wieder kollabierten, weil man sie als unendlich kleine Punkte betrachtet hatte. Der neue Ansatz war, dass man nun von Fäden bzw. Saiten endlicher Länge ("strings") ausging. Die Stringtheorie war geboren.



Verschiedenartige Strings und deren Umwandlung

Die Schwingungen dieser Saiten waren typisch für die bekannten Elementarteilchen. Alle Vibrationen zusammen liessen eine "Symphonie" erklingen, welches den Namen "Universum" trug. Die Physiker waren euphorisch. Aber nicht nur deswegen, sondern auch weil die Stringhypothese erlaubte, die vierte Kraft - die Gravitation - in das Gedankengebäude einzubeziehen. Jetzt hatte man endlich eine Theorie, welche in der Lage war, den Mikrokosmos und den Makrokosmos zu vereinen. Die Quantenphysik und Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie waren unter einem Dach. Die angelsächsischen Physiker prägten den Begriff  "Theory Of Everything" (TOE), der fortan den europäischen Terminus "Weltformel" ersetzen sollte.

Doch bald kehrte die Ernüchterung ein. Die strings "weigerten" sich, in einem dreidimensionalen Raum, wie es unserer Vorstellung entspricht, ihre Vibrationen auszuführen. Stattdessen benötigte man eine zehndimensionale Raumzeit. Da nun aber die für uns sichtbare Welt eindeutig dreidimensional ist (bzw. vierdimensional, wenn man die Zeit hinzurechnet), waren die sechs Zusatzdimensionen zu erklären. Die Theoretiker John Schwarz und Michael Green fanden den Ausweg, indem sie diese sechs Dimensionen als "zusammengeknäult" betrachteten. Sie waren also für das menschliche Auge nicht sichtbar, da sie zu einem winzigen Gebilde "kompaktiert" waren. Bald waren auch die "Superstrings" geboren, die ein ausserordentlich reichhaltiges Schwingungsspektrum zeigten, was auf einen neuen Satz von Elementarteilchen hindeutete. Sie werden in der Nomenklatur durch den Zusatz "-ino" gekennzeichnet. Dementsprechend hat jedes Photon ein Photino als Pendant und so fort.

Aber die Probleme mit der neuen Theorie setzten sich fort. Es stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass es mindestens fünf Stringtheorien gab. Nur eine konnte unser Universum beschreiben. Welche Bedeutung hatten die vier anderen; wer lebte in jenen Universen? Die Hilfe kam bei diesem Dilemma von Edward Witten, einem US-Physiker, der schon im Alter von 28 Jahren den Lehrstuhl für theoretische Physik an der renommierten Universität von Princeton inne hatte. Wir befinden uns mittlerweile bereits im Jahr 1995, als er die sogenannte M-Theorie aufstellte und damit die "zweite Stringrevolution" einläutete. (Die erste war von Schwarz und Green begründet worden.). Witten verkündete, dass die früheren fünf Stringtheorien nichts weiter seien als spezielle Erscheinungsformen eines einzigen Urgesetzes, nämlich seiner M-Theorie. Dabei liess er offen, ob der Buchstabe M für Membran, Magie oder Mysterium steht. Das US-Nachrichtenmagazin "Time" bezeichnete ihn daraufhin "als den vielleicht brillantesten Physiker, der je gelebt hat". (Journalisten wissen darüber Bescheid.)



Offener String endet auf Membrane

Aber auch Witten musste Kompromisse machen. Seine M-Theorie benötigt nicht nur zehn sondern sogar elf Dimensionen. Und von der Verifikation durch Experimente ist sie weit entfernt. Die ca. 3.000 Stringforscher in aller Welt sind frustriert, weil sie anerkennen müssen: die Theorie ist intelligenter als wir. Die Kritik, insbesondere von Seiten der Experimentalphysiker wächst. Die meisten können diese mathematischen Exkursionen nicht nachvollziehen; nicht wenige halten sie für naturwissenschaftliche Esoterik. Neunzig Prozent der personellen und finanziellen Ressourcen für die theoretische Physik sind während der vergangenen 35 Jahre in die Stringtheorie gegangen, ohne, dass sich ein sichtbarer (oder verwertbarer) Erfolg gezeigt hätte. Die Community wird allmählich ungeduldig; sie ist unsicher, ob sie die Zukunft der Physik erlebt - oder deren Ende.

Der Fels in der Brandung sind die Auguren in Stockholm. Sie beobachten -
und haben bisher noch keinen einzigen Nobelpreis an die Stringtheoretiker vergeben.

Sonntag, 25. September 2011

Das "magische Dreieck" der Stromwirtschaft

Es ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass die vielen Millionen deutscher Stromnutzer stets mit elektrischer Energie versorgt werden, egal wann sie ihre Geräte mit der Steckdose verbinden. Da die Elektrizität nicht lagerfähig ist, muss zu jedem Zeitpunkt genau soviel Strom erzeugt werden, wie zum Verbrauch ansteht. Deshalb ist die Versorgungssicherheit auch  ein so hohes Gut in einer modernen Volkswirtschaft. Wichtig ist zudem die Produktion des Stroms zu wirtschaftlichen Preisen und schliesslich der Umweltschutz, d. h. die Minimierung der Emissionen, wie Kohlendioxid.


Das magische Dreieck der Stromwirtschaft

Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz bedingen einander und stehen in einem Spannungsverhältnis. Diese Triade spannt ein Dreieck auf, das als "magisches Dreieck der Stromwirtschaft" bezeichnet wird. Durch den politisch aufgezwungenen Atomausstieg ist dieser Verbund, welcher Deutschland im globalen Vergleich bisher die geringsten Stromabschaltungen bescherte, nachhaltig gestört. Im Kern deswegen, weil der kontinuierlich dargebotene Strom aus Kernkraftwerken (Grundlaststrom) durch die unstete Windkraft ersetzt werden soll.


Zuverlässige Kernkraftwerke

Das typische Lastdiagramm eines deutschen Atomkraftwerks über ein Kalenderjahr hinweg zeigt eine nahezu 100-prozentige Verfügbarkeit beim erzeugten Strom. Eine Pause von vier Wochen ist üblicherweise nur für den jährlichen Brennelementwechsel und die Generalrevision vorgesehen. Sie findet im Sommer statt, wenn die Anforderungen der Industrie wegen der Urlaubszeit etc. relativ niedrig sind. Die schmalen oberen Einkerbungen auf der Verfügbarkeitslinie stellen gewollte, kurzzeitige Leistungsabsenkungen dar, bei denen Windstrom angeboten wird, der (von Gesetzes wegen) bevorzugt ins Netz aufzunehmen ist. Kernkraftwerke sind, was nicht allgemein bekannt ist, in einem Lastbereich von 60 bis 100 Prozent sehr gut und schnell regelbar.

Das Lastdiagramm des KKW Isar 2 im Jahr 2010

Die deutschen Kernkraftwerke haben haben während der vergangenen 35 Jahre im Schnitt 30 Prozent des Grundlaststroms geliefert. (Der Rest wurde durch Kohle und Wasserkraft beigestellt). Nach Abschaltung der Kernkraftwerke soll diese Stromlücke durch verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien kompensiert werden. Dass dies nicht unmittelbar möglich ist zeigt die sogenannte Ganglinie der Windeinspeisung im Monat März des vergangenen Jahres. Sie demonstriert das Grundproblem bei der Windenergie: Der Wind bläst wo und wie stark er will. Eine verlässliche Stromerzeugung ist mit Windrädern nicht darstellbar. Zum einen, weil derzeit noch 4.000 Kilometer Hochspannungstrassen von Nord nach Süd fehlen, zum anderen wegen des Defizits von mindestens 25 Pumpspeicherkraftwerken, von denen jedes die Speicherkapazität des Walchenseekraftwerks haben müsste.


Die Ganglinie der Windeinspeisung im März des Jahres 2010

Die Rückkehr der Kohlekraftwerke

Die Versorgungssicherheit kann in den nächsten zehn Jahren nur durch verstärkten Ausbau der fossilen Kraftwerke erreicht werden.  Derzeit sind elf grosse Stein- und Braunkohlekraftwerke im Bau. Ab dem Jahr 2013 sind sechs weitere Einheiten geplant, die der Staat sogar mit Geld aus dem Klimafonds subventionieren möchte! Der Klimaschutz wird in Zukunft also sehr klein geschrieben werden. Man schätzt, dass die CO2-Emissionen im Jahr 2020 wieder auf das Niveau von 1990 ansteigen werden. Eine weitere "Reserve" stellen verstärkte Stromimporte aus Frankreich und Tschechien dar, wobei der Atomstrom dieser Länder genutzt wird - eine ziemlich schlitzohrige Strategie.

Inzwischen sind einige grosse Energieversorgungsunternehmen (EVU) bereits in finanzielle Schieflage geraten. Die EnBW, das drittgrösste EVU Deutschlands, machte im vergangenen Halbjahr einen satten Verlust von 600 Millionen Euro. Zuvor hatte sie ihren Aktionären noch jährlich 2 Milliarden Gewinn präsentieren können. Ursächlich ist die Abschaltung der beiden KKW Philippsburg 1 und Neckarwestheim 1. Inzwischen überlegen Vorstand und Aufsichtsrat, ob sie den Konzern mit Staatsmittel stützen oder ob sie ihn zu einem Stadtwerk schrumpfen lassen sollen!

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Stromversorgung in den kommenden Jahren wohl unsicherer werden wird, da "blackouts" und "brownouts" nicht mehr auszuschliessen sind. Die Stromkosten werden in die Höhe schiessen, weil der Atomstrom von 2 bis 3 Cent pro Kilowattstunde durch Windstrom von 16 cent/kwh ersetzt werden soll. Und die Luft wird deutlich schmutziger werden, weil kurz- und mittelfristig der emissionsfreie Atomstrom durch schmutzige Kohle ersetzt werden wird. Ein ganz neues magisches Dreieck der Stromwirtschaft wird sich herausbilden, das deutlich weniger optimiert ist.

Bezüglich der Stromkosten kam kürzlich ein wegweisender Vorschlag vom Bundesumweltminister Norbert Röttgen (FAZ v. 6. Mai 2011):

"Strom aus Windkraft soll dann produziert werden, wenn der Preis hoch ist".

Sonntag, 18. September 2011

Ein überstürzter Ausstieg

Am Freitag, dem 11. März 2011, passierte das Unglück von Fukushima und schon vier Tage später, am Montag, dem 15. März, verkündete die Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre neue Atompolitik. "Das war´s, das kerntechnische Restrisiko ist nicht mehr tolerierbar, der schnellstmögliche Ausstieg ist notwendig", soll sie in der kleinen Runde ihrer Kanzleramtszuarbeiter ("Küchenkabinett") gesagt haben. Und sogleich verkündete sie über alle Medien die sofortige Abschaltung von acht der insgesamt 17 deutschen Kernkraftwerke (KKW) sowie die gestufte Abschaltung der verbleibenden neun KKW während der kommenden zehn Jahre. Dieses sogenannte Moratorium haben Bundestag und Bundesrat im Juni/Juli 2011 (fast) einstimmig beschlossen. Es ist somit Gesetz und wohl nicht mehr rückgängig zu machen. Mir fällt kein so abruptes politisches Umsteuern im Nachkriegsdeutschland ein, das so schnell durch die Parlamente gepaukt wurde und hinter dem gleichzeitig eine solide Mehrheit der Bundesbürger (man spricht von 60 bis 70 Prozent) gestanden hat. Bundespräsident Christian Wulff hat öffentlich gerügt, dass diese fundamentale Richtungsänderung der deutschen Politik nicht vorher auf Parteitagen ausführlich diskutiert worden ist.

Auf eine  Kommunikation - oder gar Beratung - mit den Kernforschern, den Energieversorgungsunternehmen und den Nachbarländern, wie Frankreich, hat Frau Merkel glatt verzichtet.Trotzden folgte bis heute kein weiteres Land dem rigiden deutschen Beispiel für eine Abkehr von der Kernenergie - noch nicht einmal das hart betroffene Japan selbst. Die Schweiz, welche anfänglich den deutschen Weg einschlagen wollte, hat bereits wieder zurück gerudert. Die USA, mit über hundert Atomkraftwerken (AKW), erzeugen mehr Atomstrom denn je und halten sogar Uraltkraftwerke, wie Indian Point (70 Kilometer südlich von New York) weiterhin am Netz.

Kommissionen pro und contra

Im April und Mai hat die Bundesregierung zwei Kommissionen beauftragt, die 17 deutschen Atomkraftwerke unter technischen und "ethischen" Gesichtspunkte zu bewerten. Die Reaktorsicherheitskommission (RSK) legte einen Bericht von 120 Seiten vor, den der Bundesumweltminister Norbert Röttgen in einer Pressekonferenz so zusammen fasste: "Unsere Anlagen in Deutschland weisen alle miteinander ein deutlich höheres Sicherheitsniveau und grössere Reserven gegenüber solchen Ereignissen auf, als die betroffenen Ereignisse in Japan. Es ergibt sich aus sicherheitstechnischer Sicht keine Notwendigkeit, Hals über Kopf aus der Kernenergie auszusteigen". Die Fachleute waren von diesem Statement nicht überrascht, denn erst im vergangenen Herbst hatten die deutschen KKW von der RSK das grüne Licht zur Laufzeitverlängerung erhalten. Warum also der überstürzte Ausstieg?

Die Kernforscher, z.B. im ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK),  hätten - wären sie denn gefragt worden -  noch weitere wichtige Hintergrundinformationen geben können: durch ihre Forschungen, etwa am SNR 300, waren bereits in den achziger Jahren die zwei reaktortypischen Kernprobleme Nachwärmeabfuhr und Kernschmelze identifiziert und weitgehend entschärft worden. Die Nachwärmeabfuhr, welche in Fukushima solche Probleme verursacht hat, wurde an dem genannten Kernkraftwerk so gestaltet, dass sie automatisch, d, h, ohne menschlichen Eingriff vonstatten ging. "Passive Wärmeabfuhr" nannte man dieses System. Und zur Beherrschung der Kernschmelze wurde, zusammen mit der Siemens-Tochtergesellschaft INTERATOM eine Kernauffangvorrichtung konzipiert und gebaut ("core-catcher"), welche eventuell geschmolzenes Kernmaterial zurück hält und die befürchteten Rekritikalitäten verhindert.

Ganz im Sinne der Bundesregierung entschied sie sogenannte Ethikkommission. Sie setzte sich . a. aus Bischöfen, Erzbischöfen, Soziologen, Philosophen und Plitikwissenschaftlern zusammen, geleitet von dem früheren Bundesumweltminister Klaus Töpfer - den man getrost als politischen Wendehals bezeichnen kann. Nach wenigen Treffen kam dieses Konglomerat kerntechnischer Laien zu dem Beschluss, dass die Kernenergie "unethisch" sei und dass man sie - wie regierungsseitig bereits vorgedacht - bis zum Jahr 2022 aufgeben solle. Den Tenor gab dabei der Münchener Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx vor, der bereits vor Beginn der Beratungen ("ex-cathedra?) öffentlich erklärte, dass die Kernenergie "Teufelszeug" sei.

Vielfache Weltmeister

Man muss aber kein Kenner des Alten und Neuen Testaments sein, es genügt schon eine gute Zeitung zu lesen, um die Zuverlässigkeit der deutschen Kernkraftwerke einschätzen zu können. Hilfreich sind die darin immer wieder veröffentlichten Zahlen der jährlichen Stromproduktion und der Vergleich mit den übrigen Kernkraftwerken weltweit. Die "atw" ist eine solche informative Zeitschrift und ihrer kürzlichen Ausgabe gibt es eine Auflistung der "Top Ten" der gegenwärtig 441 betriebenen Atomkraftwerke.


Top Ten der Kernkraftwerke weltweit (deutsche KKW mit "D" gekennzeichnet)


Wer weiss schon - wer? - dass in dieser "Bundesligatabelle" die deutschen AKW zwischen 1981 und 2010 nicht weniger als volle 25 mal den ersten Rang in der Stromproduktion eingenommen haben - sozusagen "Weltmeister" waren! Unter den Top Ten der übrigen konkurrierenden AKW waren sie jeweils mindestens drei Mal, häufig aber auch sieben oder acht Mal vertreten. Zuverlässigkeit, also möglichst permanente Verfügbarkeit, ist aber auch gute Technik und wenige Ausfälle durch Störungen.

Das Kernkraftwerk "Unterweser" nimmt in dieser Auflistung im Jahr 2010 noch einen respektablen 10. Platz ein, hat also 431 global operierende KKW hinter sich gelassen. Trotzdem hat sie das scharfe Schwert von Frau Merkel getroffen: es gehört zu den acht Atomkraftwerken, welche die Bundeskanzlerin sofort stilllegen liess. Pardon wurde nicht gewährt. Als Bill Gates, der Begründer von Microsoft davon hörte, sagte er nur:

"die Deutschen müssen sehr reich sein"!


Sonntag, 11. September 2011

Blick zurück im Zorn

Fukushima?
Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, dass die Medien in aller Welt zum Bersten voll waren mit den Geschehnissen in dieser japanischen Küstenregion - blosse 250 Kilometer nördlich von Tokio gelegen. Im Stundentakt waren mehrere Schicksalsschläge über diese stille ländliche Gegend hereingebrochen und hatten sich unglücklich miteinander verknüpft. Inzwischen sind die Ursachen und Auswirkungen all dieser Vorfälle recht gut erforscht und können auch technischen Laien vermittelt werden. Dies möchte ich in diesem Blog versuchen, insbesondere weil die Konsequenzen von Fukushima (in Japan und Deutschland) noch über Jahrzehnte (!) spürbar sein werden.



Luftaufnahme des Reaktorkomplexes Fukushima-Daiichi vor dem Unglück

Drei Katastrophen

Es begann mit einem gewaltigen Seebeben der Stärke 9, welches die Küstenregion von Fukushima erschütterte. Viele der leichtgebauten japanischen Häuser fielen in sich zusammen; die gesamte Stromversorgung fiel aus. Weitgehend unbeschädigt blieben die Gebäude der vier Reaktorblöcke am Standort Daiichi direkt am Meer.  Block 1-3 schalteten sogar ordnungsgemäss ab, obwohl sie nur für Erdbeben der Maximalstärke 7,5 ausgelegt waren. Block 4 war ausser Betrieb. Unbeeinträchtigt blieben die Reaktorblöcke 5 und 6 am weiter nördlich gelegenen Standort Daini.

Eine knappe Stunde später erreichte eine Tsunamiwelle von 14 Metern Höhe die Standortküste und überspülte grosse Teile der Kernkraftwerke. Der zum Anlagenschutz errichtete Betonwall war nur 5,7 Meter hoch, also entschieden zu niedrig. Die Welle überflutete insbesondere die im Keller des Maschinenhauses platzierten Notstromdiesel und setzte sie ausser Betrieb.

Der Ausfall der Notdiesel war sehr folgenreich, denn von nun an konnte die immer noch produzierte Nachwärme der Reaktoren (vergleichbar mit der Nachwärme eines Elektroherds) nicht mehr durch die Kraftwerkskomponenten abgeführt werden. Diese Nachwärme betrug zwar nur noch 1 bis 2 Prozent der ursprünglichen Reaktorleistung -  aber, wenn man bedenkt, dass die drei Reaktoren zusammen etwa 6000 Megawatt erzeugen, dann ergaben sich daraus immerhin noch rund 60.000 Kilowatt Nachwärmeleistung, die nicht weggeleitet werden konnte. Das entspricht etwa der Leistung von 60.000 handelsüblichen Tauchsiedern.



Die Höhe der Tsunamiwelle relativ zu Gebäuden und Komponenten

Die Aufheizung des Reaktorkerns

Durch die ständig produzierte Nachwärme - und ihre mangelnde Abfuhr -  heizten sich die Reaktorkerne und die Brennelemente der drei Blöcke auf. Bei etwa 900 Grad Celsius begannen die Hüllrohre der Brennstäbe aufzuplatzen und entliessen radioaktive Spaltgase, wie Jod, Strontium, Cäsium, Xenon und Krypton. Oberhalb 1.300 Grad Celsius reagierte das Zirkalloy der Hüllrohre mit dem Wasserdampf und setzte dabei Wasserstoffgas frei. Ab 2.850 Grad Celsius begann das Urandioxid des Reaktorkerns zu schmelzen, tropfte auf den Boden des Reaktortanks und gelangte vermutlich bis in die Reaktorgrube. Die Kernschmelze war eingetreten, ein Unfall, den man in der Kerntechnik unter allen Umständen zu vermeiden sucht.

Die Auswirkungen dieser Vorgänge in den Reaktorkernen waren horrend.
Der freigesetzte Wasserstoff verband sich mit dem Sauerstoff der Luft zu Knallgas und durch einen Funken  kam es zu jenen spektakulären Explosionen, die im Fernsehen gezeigt wurden und welche die Betonstrukturen der Reaktorgebäude zerstörten. Über viele undichte Stellen konnte nun das radioaktive Spaltgas austreten und die Umgebung kontaminieren. Dies erforderte die zeitweise Umsiedlung der Bevölkerung in einem Umkreis von 20 bis 30 Kilometern. Die Zahl der Evakuierten ist nicht genau bekannt, sie dürfte aber bei rund 80.000 Personen liegen. Schliesslich musste der Reaktorbetreiber TEPCO den gefährlichen Überdruck der Reaktortanks gezielt absenken und die Komponenten mit (salzhaltigem) Meerwasser kühlen. Dies war beim Abfluss natürlich radioaktiv und musste deshalb aufgefangen und aufwendig dekontaminiert werden.

Das Erdbeben und der Tsunami haben 23.000 Menschenleben gefordert, darüberhinaus ist eine grosse Anzahl von Verletzten zu beklagen. Weniger bekannt ist, dass es am Kraftwerksstandort Fukushima bisher keine nuklear bedingten Todesfälle gab. Zwei Reaktormitarbeiter ertranken im Wasser des Tsunamis, einer starb an Erschöpfung und ca. dreissig wurden durch sonstige Ereignisse verletzt.

Derzeit, nach einem halben Jahr, ist die Nachwärme weitgehend abgeklungen, sodass von ihr keine Gefahr mehr ausgeht. In den Reaktortanks ist die Temperatur auf unter hundert Grad abgesunken. Auch die freigesetzte Radioaktivität nimmt ab, wobei das gefährliche Jod mit seiner kurzen Halbwertszeit von 10 Tagen bereits gänzlich verschwunden ist. Die Firma Tepco beabsichtigt die zerstörten Reaktorgebäude mit einer Kunststoffhaut zu überziehen, sodass die Anlage Ende diesen Jahres wohl in einem einigermassen stabilen Zustand überführt sein wird. Der gezielte Rückbau der Reaktoren, insbesondere die Bergung des geschmolzenen Brennstoffs wird wohl noch zehn Jahre oder länger andauern.


Liste historisch belegter, durch Erdbeben ausgelöster Tsunamis an Japans Küsten


Trauriges Fazit

Rückblickend muss man leider sagen, dass die Tragödie von Fukushima die Folge einiger weniger - aber haarsträubender - Planungs-und Betriebsfehler war. Sie sind schnell aufgezählt:

1.  Die Reaktorgebäude waren nicht hinreichend gegen Tsunamis von 14 Metern Wasserhöhe ausgelegt. Es stand lediglich ein Betonwall von 5,7 m zur Wasserabwehr bereit. Aus der obigen Tabelle ist aber ersichtlich, dass in Japan Tsunamis mit weit grösseren Wasserhöhen relativ häufig vorkommen.

2.  Die Notstromdiesel waren im Keller des Maschinengebäudes falsch platziert. Sie hätten auf höheren Standorten aufgestellt werden müssen. Ausserdem waren sie nicht hinreichend gegen Wassereinbruch verbunkert.

3.  Nach Ausfall der gesamten Stromversorgung hätten umgehend mobile Notstromgeneratoren (per Hubschrauber) herangeschafft werden müssen. Dies hätte die Abführung der Nachwärme ermöglicht und die Übertemperaturen und Schmelzvorgänge in den Reaktortanks verhindert. Leider wurde hier zuviel kostbare Zeit vergeudet.

4.  Die Reaktorblöcke in Fukushima besassen keine Vorrichtungen zur Vermeidung von Knallgasexplosionen. International üblich sind dafür sogenannte Rekombinatoren. Dies sind passive autokatalytische Geräte, welche den entstehenden Wasserstoff gefahrlos mit Sauerstoff rekombinieren. Sie benötigen keine Stromversorgung und arbeiten völlig autark.

In einem Hochtechnologieland wie Japan hätten diese Fehler nicht passieren dürfen. Sie waren wohl nur deshalb möglich, weil der Einfluss der Aufsichts-und Genehmigungsbehörden auf die Betreiberfirmen in diesem Land unterentwickelt ist.


three-eleven...nine-eleven

Das Unglück von Fukushima ereignete sich am Freitag, dem 11. März 2011 um 14:46 h Ortszeit, bzw. um 6:46 h Mitteleuropäischer Zeit (MEZ).
Während ich diesen Blog am Sonntag, dem 11. September 2011 schreibe und  (als Frühausteher)  um 6:46 h auf die Veröffentlichungstaste drücke,

ist also - exakt -  ein halbes Jahr vergangen.

Sonntag, 4. September 2011

Tannhäuser - Der Tod im Biogasreaktor

Als geborenen Fichtelgebirgler zieht es mich (und meine Frau Brigitte) alljährlich zu den Wagnerfestspielen ins nahe Bayreuth. Richards Musik ist einfach berauschend, seine selbstverfertigten Libretti sind hohe Poesie. Tickets zu ergattern ist nicht leicht; diesmal mussten wir uns mit zwei separaten Plätzen in der 10. und 25 Parkettreihe zufrieden geben - immerhin noch für 260 bzw. 185 Euro. Auf dem Programm stand die Neuinszenierung von "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg".

Wenn ein Dirigent für die Tannhäuseraufführungen ausgeguckt wird, dann fragt er zuallererst die Intendanz, welche Opernfassung er wählen soll. Von Tannhäuser gibt es nämlich zwei unterschiedliche Versionen: die Dresdner und die (bei der Premiere durchgefallene) Pariser Fassung, sowie einige weitere kleinere Varianten. Katharina Wagner und ihr Halbschwester Eva Wagner-Pasquier haben vom Spielleiter Thomas Hengelbrock diesmal die Dresdner Fassung erbeten.

Die nächste Entscheidung treffen der Dirigent und der Sänger der Titelrolle. Es geht darum, was gestrichen(!) werden soll. Von dem Tenor Tannhäuser wird über drei Akte hinweg ein nahezu übermenschliches sängerisches Pensum verlangt, sodass es üblich ist, einige schwierige Stellen in der Partitur einfach wegzulassen. Angeblich hat Richard Wagner in seinen jüngeren Jahren, als er den Tannhäuser komponierte, noch keine rechte Vorstellung von den Grenzen der menschlichen Stimme gehabt.

Um Richards szenische Anweisungen kümmern sich moderne Opernregisseure und Bühnenbildner nur noch wenig; bei der diesjährigen Neuinszenierung negierten Sebastian Baumgartner und sein Architekt Joep van Lieshout die Vorschriften des Komponisten sogar gänzlich. Wagner lässt seine dreiaktige Oper bekanntlich an drei Orten spielen: auf dem Venusberg, in einem Tal vor der Wartburg und - beim Sängerkrieg - in der Wartburg selbst. Die beiden genannten Inszenierungskünstler kommen mit einem einzigen Bühnenbild aus. Es ist eine massive dreistöckige Holzarchitektur, in deren Etagen maschinenbauliche Komponenten platziert sind: ein feuerroter Alkoholator und eine blaue Biogasanlage. In dieser Fabrikatmosphäre bewegen sich - schon während des Vorspiels und in allen Pausen - sektenartig bekleidete Arbeiter, welche die Apparate bedienen. Sie fungieren (laut Programmheft) als Produzenten von Exkrementen, aus denen Biogas gewonnen wird. Dieses verwenden sie im weiteren Verlauf zur Herstellung von Nahrung und trinkbarem Alkohol!


Das Bühnenbild für "Tannhäuser"  2011

Der Venusberg ist in einer solchen Installation natürlich nicht unterzubringen. Deswegen wird er als Käfig aus dem Keller der Biogasanlage empor gezogen. Venus und Tannhäuser vergnügen sich dort inmitten bizarr wuchernder Pflanzen und fröhlich kopulierender Affen. Dass Venus zum Schluss des dritten Aktes ihr Neugeborenes zeigen darf, steht zwar nirgends im Textbuch, ist aber vermutlich eine Konsequenz dieses kreativen Ambientes.

Natürlich passt die Musik - und insbesondere der Operntext - auf ein solches Bühnenbild wie die Faust aufs Auge. Wenn die (sängerisch hervorragende) Elisabeth stirbt, dann geschieht dies bei Wagner im Verlaufe eines langen Spaziergangs vom Tal zur Wartburg. Im Bayreuth von heute nützt man die beschriebene Bühneninstallation indem Elisabeth resolut zum Biogasreaktor schreitet, durchs Mannloch klettert und dabei offensichtlich Suizid begeht. Angesichts des Gestanks der gärenden Gülle vermutlich kein Problem.

Sinnigerweise war ihr dabei der treue Freund Wolfram von Eschenbach noch behilflich, sodass man kaum zwischen Mord und Selbstmord zu trennen vermag. Das hielt den nervenstarken Wolfram aber nicht davon ab, wenige Momente später die berühmte Bravourarie "Oh du holder Abendstern" zu schmettern.Vermutlich war dieser Regieeinfall auch der Grund dafür, dass viele Zuschauer in meiner Umgebung (auf dem "Heuboden) anfingen zu buhen. Mir machte es indes Spass, die Emotionen noch etwas anzuheizen, indem ich lauthals "bravo" rief. Den grössten Jubel erntete unisono, wie immer, der fulminante Chor unter seinem Leiter Eberhard Friedrich.


Die historische Wartburg

Berechtigterweise bekam auch Tannhäuser einige Buhs ab. Der schwedische Tenor Lars Clevermann wurde im zweiten und dritten Akt immer schwächer und hatte offensichtlich Probleme mit seiner Stimme. Wie man in den Zeitungen lesen konnte, agiert er in seiner Freizeit gerne als Frontmann einer Popgruppe seines Landes. Da werden Erinnerungen wach an den unvergleichlichen Siegfriedtenor Peter Hoffmann, dem ähnliche Ausflüge in die Popwelt später die Stimme kostete.

Katharina Wagner, deutlich schlanker geworden, scheint eine Schwäche für moderne Regisseure zu haben. Für den "Ring" im Jubiläumsjahr 2013 hat sie bereits den Berliner Altrebellen Frank Castorf unter Vertrag genommen. Hoffen wir, dass ihm der Jahrhundertring gelingt und er die echten Wagnerianer  überzeugen kann.

Andernfalls könnte es in den Folgejahren wieder leichter sein, an Karten für Bayreuth zu kommen.

Lied an den Abendstern

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